Die Ausstellung der Museen in Mähringen und Jungingen: Wie es früher einmal war....
Sonderveröffentlichung

Mein Jungingen, Mähringen, Lehr Die Ausstellung der Museen in Mähringen und Jungingen: Wie es früher einmal war....

In den ländlichen Alltag von anno dazumal führen das Heimatmuseum in Mähringen und die Heimatgeschichtliche Sammlung in Jungingen.

Nicole Rühle führt in Mähringen vor, wie Buttermachen ging, während sich Siegfried Rall in Jungingen als Lehrer versucht. Fotos: Petra Starzmann

31.03.2023

Ab 1968 fing der damalige Mähringer Schulleiter Alfred Knödler an, Exponate zu sammeln, die in der damaligen Schule lagerten. 1978 wurde schließlich das Heimatmuseum Mähringen gegründet. Betreut wird es vom Schwäbischen Albverein, nunmehr unter der Leitung von Nicole Rühle. ,,Wir wollen hier Geschichte erlebbar machen. In unserer Ausstellung werden Gegenstände des bäuerlichen, handwerklichen und häuslichen Lebens präsentiert", fasst Rühle zusammen.

Geschichte erlebbar machen

Ein Gang durch die Ausstellung erweckt den Eindruck, als kämen die Bewohner gleich zurück. Dieser authentische Charakter kommt durch die Präsentation der Exponate in Küche, Schlafzimmer, Wohnstube, Handwerkerstüble Scheune und Stall sowie einem Schulraum, weiter durch das Haus selbst, zu dem Rühle bemerkt: „Das Haus wurde um 1770 erbaut. Es ist selbst ein Museumsstück, da es in den vielen Jahren kaum verändert wurde. Es ist ein Seldnerhaus mit der einzigen im Dorf noch vorhandenen Weberdunk - einem Raum unter der Wohnstube." Die Dunk ist durch eine Falltür erreichbar. Es ist ein Lehmkeller mit sehr niedriger Decke, bei dem unter Kerzenschein Flachs verarbeitet und auf dem Webstuhl zu Leinenstoff gewebt wurde. ,,Das Raumklima war wohl gut zum Spinnen und zum Weben", erklärt Rühle. Überdies habe sich die Dunk angeboten, da die Menschen im Haus beengten Platz hatten Am kommenden Wochenende schon startet das Museum aus der Winterpause und hat auf Anfrage geöffnet.

1990 hat der Verein Heimatgeschichtliche Sammlung Ulm-Jungingen sein Museum im ehemaligen Feuerwehrhaus in der Albstraße 16 eröffnet. ,,Unser Verein will die Geschichte des Ortes durch eine Dauerausstellung erlebbar machen und Wohnen und Arbeiten in früheren Jahrzehnten und Jahrhunderten darstellen", bringt es Vereinsvorsitzender Sigfried Rall auf den Punkt. Neben der Dauerausstellung gibt es Sonderausstellungen zu speziellen Themen, wie etwa ,,Flüchtlinge in Jungingen". Breiten Raum im Museum nimmt das Handwerk im Dorf ein. Wie es in ländlichen Werkstätten zuging, zeigen die mit Exponaten nachgestellten Handwerksbetriebe: Zimmermann, Schreiner, Schuhmacher, Schmid, Spengler, Schneider, Metzger und Bäcker. Auch der Elektriker ist vertreten. „Schließlich ist die Elektrizität über 100 Jahre alt", betont Rall. Wie eine Schule aussah, gibt es auf dem Dachboden zu sehen, einladend ist der Tante-Emma-Laden im ersten Stock. Größere Geräte der Landwirtschaft sind im Vereinsstadel im Dornstadter Weg untergebracht. ,,Neben Geräten wie Dreschmaschinen, Traktoren, Pflügen und Eggen haben wir sogar einen Munitionswagen und Kanonenkugeln der Schlacht bei Elchingen", so Rall.

Die Vereinsmitglieder packen mit an, etwa beim Backhausfest auf dem Bürgerplatz, bei dem Wasserwecken und Brote gebacken werden. Dieses Jahr ist die Hockete am 21. Juli. Petra Starzmann

Öffnungszeiten

Heimatmuseum Mähringen, Holzgasse 4, Mähringen, Besichtigung nach Anmeldung unter Tel. 0731 55217301, mehr auf maehringenulm.albverein.eu Am 18. Juni lädt der Albverein zum Museumsfest ,,Anno 1800".

Heimatgeschichtliche Sammlung, Albstraße 16, Jungingen. Am Sonntag, 2. April, öffnet das Museum von 12 bis 14 Uhr. Nächster Termin ist das Backhausfest am 21. Juli auf dem Bürgerplatz. Weitere Termine auf www.hgs-jungingen.de