Immer im Wandel
Sonderveröffentlichung

Mein Ludwigsfeld Immer im Wandel

Ludwigsfeld hat sich stetig weiterentwickelt.

Eins der Markenzeichen des Stadtteils ist der Badesee, der zu jeder Tages- und Jahreszeit Besucher anleckt. Foto: Archiv

20.10.2022

Mit über 11 000 Einwohnern ist Ludwigsfeld der zweitgrößte Stadtteil Neu-Ulms. Wie Neu-Ulm ist Ludwigsfeld im 19. Jahrhundert entstanden. Als das Gebiet rechts der Donau nach den Napoleonischen Kriegen bayrisch wurde und nicht mehr für Verteidigungszwecke genutzt werden musste, siedelten sich nach und nach Menschen an.

Benannt nach dem Märchenkönig

Ludwigsfeld selbst wurde 1862 erschlossen. Der Stadtteil ist nach dem bayrischen Märchenkönig Ludwig II. benannt. Einst landwirtschaftlich geprägt, ist der Ort heute ein bevorzugtes Wohngebiet an der Peripherie der Stadt Neu-Ulm. 

Mit der Lage zwischen Auwäldern und dem 1975 angelegten Naherholungsbereich um den Badesee mit Liegewiesen, Spielplatz und Kiosk haben die Ludwigsfelder einen hohen Erholungswert im Ort. Die militärische Geschichte, auch die des Zweiten Weltkriegs, prägt den Stadtteil bis heute. Nach Kriegsende waren rund 50 Jahre lang US-amerikanische Soldaten nördlich von Ludwigsfeld stationiert. Diese nannten das Gelände ,,Wiley Barracks". Nach dem Abzug der Amerikaner und Auflösung der Kaserne wurde das Wiley an Ludwigsfeld angegliedert. Damit wuchs der Ort Richtung Stadtmitte. Ende der 90er-Jahre wurde mit der städtebaulichen Entwicklung begonnen. Das Areal ist einwohnermäßig und was das Gewerbe angeht ständig gewachsen. Das Geschäftsviertel ist vielseitig aufgestellt: Neben vielen Einkaufsmöglichkeiten, der Ratiopharm-Arena, einem Multiplex-Kino und zahlreichen Dienstleistungsunternehmen ist auch die Hochschule Neu-Ulm dort angesiedelt. Überdies hat das Wiley einen hohen Freizeitwert mit viel Grün. Zudem befindet sich im Sportpark Wiley ein großes Freizeitsportareal, unter anderem mit Skaterpark. Petra Starzmann

Ludwigsfelder Chronik

,,Ludwigsfeld im Wandel. Von den Anfängen bis heute" ist die 2017 herausgegebene Chronik Ludwigsfelds betitelt. Auf 420 Seiten ist die Geschichte des Orts und des an Ludwigsfeld angrenzenden Stadtquartiers Wiley nachzulesen. Viele Ludwigsfelder waren an der Dokumentation beteiligt, haben Bildmaterial zur Verfügung gestellt und wissenswerte Informationen gesammelt. Das Neu-Ulmer Stadtarchiv hat die Digitalisierung der Daten übernommen. Mit im Boot waren zudem insgesamt acht Autoren.


Besonderheiten in Ludwigsfeld

Trotz der nur drei Kilometer Entfernung zur Neu-Ulmer Festungsmauer war Ludwigsfeld nie selbstständig.

Die zweitstärkste Bevölkerungsgruppe in Ludwigsfeld sind die Sudetendeutschen.

Der Sportverein ist mitgliederstärker (1900 Mitglieder) als der in Neu-Ulm.

Ludwigsfeld war im Kalten Krieg Hauptangriffsziel der Roten Armee, da in der nahen Wiley-Kaserne Pershingraketen mit atomaren Sprengköpfen lagerten.