Pfuhl - Burlafingen: Kreative Köpfe und alte Handwerkskunst
Sonderveröffentlichung

Mein Pfuhl - Burlafingen Pfuhl - Burlafingen: Kreative Köpfe und alte Handwerkskunst

Neben der Dauerausstellung bietet das Heimatmuseum auch attraktive Wechselausstellungen. Zu sehen sind unter anderem Töpfer, Modellflugzeugbauer, Schnitzer, Puppenmacher sowie Maler und Zeichner und viele mehr.

Das Pfuhler Heimatmueseum mit seinem Stadel. Fotos: Petra Starzmann

16.10.2025

Derzeit läuft die Wechselausstellung „Ein Stadel voller Steckenpferde“. Ein Steckenpferd ist hier zwar ausgestellt, doch bezieht sich der Titel auf eine andere Bedeutung des Wortes, nämlich Hobby. Will heißen: Kreativschaffende aus Pfuhl und Umgebung stellen hier aus. Töpfer, Modellflugzeugbauer, Schnitzer, Puppenmacher sowie Maler und Zeichner. Darunter sind auch Werke von namhaften regionalen Kunstschaffenden wie Lisl Leyh, Erna Schmid oder Dieter Glöckle. Die wechselnden Jahresausstellungen finden vor allem im Museumsstadel statt, einem ehemaligen Stadel, der an das Museum im Alten Rathaus angeschlossen ist. Dort empfangen sonntags Mitglieder des Museumsvereins die Besucherinnen und Besucher. „Einige wollen nur schauen, andere haben Fragen und wollen Infos, wiederum anderen geben wir nach Bedarf eine Führung“, sind so Marianne Pöhnlein und Uschi Denzel vom Vereinsvorstand. Die kann dann schon mal länger dauern, denn das Museum mit Museumsstadel ist groß. Über dem Erdgeschoss des Museumsstadels, in dem auch Vereinssitzungen und –veranstaltungen stattfinden, sind noch zwei Stockwerke. Schon hier ist die Ausstellungsfläche weitläufig, dann geht es ins alte Rathaus aus dem 18. Jahrhundert, in dem noch weitaus mehr Exponate zu sehen sind. 

Im Stadel kann das Publikum eintauchen in das Handwerk von früher. In abgetrennten Bereichen sind im ersten Stock Werkstätten nachempfunden, vom Schuster über Kesselflicker bis hin zum Steinmetz und Wagner. „Und hier ist das noch funktionierende Uhrwerk der 1000 Jahre alten Ulrichskirche“, erklärt Reinhard Raats, der für die Öffentlichkeitsarbeit im Verein zuständig ist. Er deutet auf das Uhrwerk neben dem Riesenmodell der Ulrichskirche. Was raffeln, hecheln, brechen oder schwingen bei der Verarbeitung von Flachs zu Leinenstoff bedeutet, erfahren die Besucher in der Etage darüber. „In Pfuhl gab es mehr Weber als Bauern. Den Stoff hat man meist nach Ulm verkauft“, blickt Raats zurück.  

Im Alten Rathaus lässt es sich ins Leben früher eintauchen, mit einer Küche, Stube, Schlafkammer, einem Nähzimmer, einem Schulzimmer und einem Kindergarten. Zu allem wissen die Museumsfreunde spannende Geschichten zu erzählen. Im Kirchenzimmer sind noch Teile des alten Altars der Ulrichskirche zu sehen. Nicht zuletzt gibt es einen Raum mit landwirtschaftlichen Fuhrwerk- und mehr Modellen, gestaltet von Christian Frank (1898 – 1978). „Gerne kommen Schulklassen – so können Kinder sehen, wie Landwirtschaft früher funktioniert hat“, bemerkt Vereinsvorsitzender Hans-Werner Ast.

Das Pfuhler Museum in Zahlen

Den Museumsverein Museumsfreunde Pfuhl gibt es seit 1987, das Museum selbst ist etwas älter: Es hat nächstes Jahr sein 40-jähriges Bestehen. Der Verein hat derzeit 132 Mitglieder. 

Das Museum mit Stadel gehört der Stadt Neu-Ulm. Die Museumsfreunde betreiben ehrenamtlich das Heimatmuseum. Die Museumsfreunde Pfuhl e.V. freuen sich über neue Mitglieder. Ansprechpartner: Hans-Werner Ast, heimatmuseum.pfuhl@gmail.de

Info:
Heimatmuseum Neu-Ulm/Pfuhl, Abteilung Handwerk und dörfliches Leben, Hauptstraße 73, Pfuhl, www.heimatmuseum-pfuhl.de, Öffnungszeiten: sonntags 14 bis 17 Uhr

Das Heimatmuseum ist dank einer Treppenraupe auch für Menschen, die es barrierefrei brauchen, zu erkunden. Petra Starzmann