Auf dem Weg zur Großen Kreisstadt
Sonderveröffentlichung

Meine Heimat: Pfullingen Auf dem Weg zur Großen Kreisstadt

Pfullingen: Die Stadt im Echaztal wächst und punktet in vielen Bereichen: Da sind florierender Handel und Gewerbe, Kultur und Bildung kommen nicht zu kurz, es gibt viel Natur, und doch ist man verkehrstechnisch gut angebunden.

Willkommen in Pfullingen: Die Stadt im Echaztal hat viel zu bieten – als Wohnort, als Gewerbestandort und auch in Sachen Freizeit, Bildung und Kultur. Fotos: Jürgen Herdin

20.04.2021

Pfullingen ist ein attraktiver Gewerbestandort – und mit knapp 20 000 Einwohnern auf dem Weg zur Großen Kreisstadt. Die Stadt ist Schulstadt, erfreut sich eines sehr regen Vereinslebens, trägt das Prädikat Naturwald-Gemeinde und ist ein bemerkenswert guter Wirtschaftsstandort für Handel, Gewerbe, Dienstleistungen und Handwerk.Auch die Kultur wird hier großgeschrieben. Genannt seien nur der Liederkranz, die Eintracht, die Stadtkapelle oder der Schalmeienzug. Die Initiative für ein Kulturhaus (ikuh) sorgt für ein großes, vielfältiges Angebot – darunter die sogenannten „Kulturwege“, zahlreiche Konzerte und Ausstellungen.

Kleinod im Jugendstil

Das Augenmerk der Kulturschaffenden richtet sich derzeit auf einen beabsichtigten Anbau zum Veranstaltungsort Klosterkirche. Ebenfalls in der Diskussion sind denkmalgerechte Umbauten in den Pfullinger Jugendstilhallen, einem kulturhistorischen Kleinod, das der große Mäzen Louis Laiblin (1861 bis 1927) der Stadt spendete.

Pfullingen verfügt über zwei renommierte weiterführende Schulen, das Friedrich-Schiller-Gymnasium mit rund 1000 Schülern sowie die Wilhelm-Hauff-Realschule. Sie gehört mit über 900 Schülern zu einer der größten Bildungseinrichtungen dieser Art im Land.

Und: Pfullingen wird stets etwas größer. Sollte das neue Zählverfahren im Jahr 2022 verlässlicher sein als beim letzten Mikrozensus, so schätzt das Rathaus, dürfte die Stadt im Echaztal an der 20 000er-Einwohnergrenze kratzen. Zumal im Gebiet Arbach im Pfullinger Nordosten bald ein neues Stadtquartier mit über 300 Wohnungen entsteht. Die Kommune könnte also „Große Kreisstadt“ werden – mit mehr Zuständigkeiten, Aufgaben und Herausforderungen.

Seit der Jahrhundertwende wird der Straßenverkehr zwischen Schwäbischer Alb und Reutlingen durch den Ursulabergtunnel an Pfullingen vorbeigeführt. Der sorgt zusammen mit dem sich anschließenden Scheibengipfeltunnel für eine ideale Anbindung in Richtung Großraum Stuttgart. Zum Flughafen sind es 33 Kilometer, wohin auch der Airport-Bus „Expresso“ fährt. Mit Blick auf die Entwicklung des Schienenverkehrs befindet sich Pfullingen auf der Trasse zwischen Reutlingen und der Alb. Noch steht nicht fest, ob die geplante Regionalstadtbahn mitten durch die Pfullinger City geführt werden soll oder östlich davon.

Die Lage zwischen Bodensee, Alb und Stuttgart ist für Menschen, die sich – beruflich wie privat – in Pfullingen niederlassen möchten, ein ebenso gutes Standort-Argument wie die Freizeitmöglichkeiten durch die naturnahe Lage. Pfullingen gehört mit einem großen Teil seiner 3002 Hektar großen Gemarkung zum Biosphärengebiet Schwäbische Alb.

Von Wald umgeben

Teilorte hat die Stadt im Oberen Echaztal keine, ist dafür aber umgeben von rund 1000 Hektar Waldgebiet. Das ist damit größer als zum Beispiel der riesige Stadtwald von Paris, der Bois de Vincennes. Die Stadt Pfullingen bewirtschaftet ihren Wald umsichtig und ökologisch, sodass sie seit 23 Jahren „Naturwaldgemeinde“ ist. Verliehen wird dieses Prädikat vom Naturschutzbund (NABU).

Intensiv arbeitet Pfullingen derzeit – und mit Bürgerbeteiligung – an seinem Integrierten Stadtentwicklungs-Projekt (ISEK). Dazu gehört neben vielem anderen ein Handlungsprogramm Wohnen, die städtebauliche Aufwertung von Markt- und Lindenplatz sowie der Ausbau der Digitalisierung.

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Vier Rathäuser hat die Stadt. Unter den Arkaden des Rathauses II entsteht demnächst ein Bürgerbüro.
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Sie sind ein Jugendstil-Kleinod und sollen saniert werden: die Pfullinger Hallen, seit 1907 wichtiger Veranstaltungsort.
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Kunst trifft in Pfullingen auf Historie – wie etwa die Skulptur vor dem Sprechgitter des früheren Klarissenklosters.

Starke Kaufkraft

Weiterhin gehört Pfullingen in der Region Neckar-Alb, so zeigen Studien der Industrie- und Handelskammer Reutlingen (IHK), in Sachen Kaufkraft und Einzelhandelsumsatz zu den zehn stärksten Städten.

Ein wichtiger „Umschlagplatz“ ist das Industrie- und Gewerbegebiet „Steinge“ im Norden Pfullingens. Wobei der Einzelhandel in der Innenstadt nachweislich unter der Nähe zur Kreisstadt Reutlingen leidet. Allerdings kann Pfullingen in Sachen Individualverkehr kräftig punkten. Im Gegensatz zur großen Nachbarstadt ist dort das oberirdische Parken kostenlos. Jürgen Herdin