„Die Donaulandschaft soll in der Friedrichsau anschaulich gemacht werden. Der Tiergarten ist als Insel umringt von den Auseen sozusagen das Herzstück der Friedrichsau, auch hier rückt die Donaulandschaft als pädagogischer Auftrag in den Fokus“, betont Christian Giers, Leiter der Abteilung Grünflächen der Stadt Ulm. Mehr und mehr arbeitet das Tiergartenteam darauf hin. Hat der Biber bereits in der Donaulandschaft draußen seinen Einzug gehalten, sind es im Tiergarten etwa die Donaufische, welche betrachtet werden können. „Wir präsentieren derzeit 28 Arten. Die kleinen Fische haben wir im Bachlauf, die können wir nicht im großen Becken halten: Die großen Fische würden sie sofort auffressen,“ erklärt der stellvertretende Tierpflegeleiter Thomas Kellhofer: „Alles ist im Werden“, verweist er auf die Entwicklung des früheren Aquariums hin zum Tiergarten. Das Thema Donaulandschaft soll dabei eine immer größere Rolle spielen, zur Fauna gehört auch die Flora. Wie dies aussehen kann, zeigt sich an den Aquarien mit den kleinen Donaufischen. Sie werden in ihrem Lebensraum präsentiert – mit Wasserpflanzen und Fotopostern im Hintergrund, die heimische Wasserlandschaften zeigen.
Keine Bären mehr
Der Tiergarten wird stets weiterentwickelt. Derzeit entsteht ein großer Neubau, ein Betriebsgebäude, dessen Eröffnung für das Frühjahr 2021 geplant ist.
Hier wird auch ein neuer Imbiss für Besucher eingerichtet. Der bisherige ist im Außengelände und in der kalten Jahreszeit nur an Wochenenden und in den Ferien geöffnet. Im Sommer hat er durchgehend offen. Etwas verwaist liegt derzeit das Bärengehege da. Lange Zeit wohnten die Braunbär-Geschwister Susi und Cheppo hier. „Nachdem der letzte 2019 gestorben ist fragen wir uns: Was kommt nach dem Bär? Da arbeiten wir dran“, bemerkt Christian Giers.
Info Der Tiergarten ist eine spannende Tier- und Pflanzenwelt für die Besucher. Neben heimischen Arten gibt es Exoten zu sehen. Nicht nur aber besonders an Regentagen macht das Tropenhaus ein wohliges Gemüt.
Die Friedrichsau gehört zur Donaulandschaft
Die Friedrichsau ist ein Bürgerpark für Freizeit, Vergnügen und Erholung mit naturnahem Charakter: Der Donauraum steht im Fokus.
„Diese Parkanlage ist nicht gestylt, vielmehr hat sie naturnahen Charakter: So wie der Donauraum soll auch der Park aussehen“, weist Christian Giers, Abteilungsleiter Grünflächen bei der Stadt Ulm, auf die Lage der Friedrichsau an der Donau. Die Bürger sollen sich frei und wohl fühlen, das passende Ambiente gibt die Gestaltung der Au. „Wir haben einige Wiesenbereiche, die lassen wir wachsen. Die insektenfreundlichen Staudenbeete sind locker angelegt“, beschreibt Giers.
Neugestaltung zur Gartenschau
Die Vorgabe für die heutige Gestaltung des Geländes machte mitunter die weitgehende Neugestaltung der Au im Zuge der Landesgartenschau 1980. Damit hängt zusammen, „dass sich heute Anklänge an einen ,englischen Garten‘ aufdrängen – mit den geschwungenen Wegen, den Auseen mit ihrer natürlichen Uferkonturierung und so mancher Modellierung des Geländes, mit weiten Rasenbeziehungsweise Wiesenflächen sowie Baum- und Buschgruppen als strukturierenden Elementen“, schreibt Thomas Vogel darüber in seinem Buch „Ulm grün“. Dabei wird der Baumbestand auch als grünes Lehrbuch für die Besucher genutzt: „2011 zum 200. Geburtstag der Au wurde der Park wieder ein bisschen aufgemöbelt. Dabei wurde auch der Baumlehrpfad eingerichtet“, blickt Giers auf den Lehrpfad, der 56 Bäume erklärt – insgesamt hat der Park rund 1300 Bäume. Ebenfalls zum 200. der Au gab es die große Pflanzung von 200 000 Narzissenzwiebeln. „Gemäß dem Gedanken des Bürgerparks war es eine Pflanzaktion mit Bürgern“, unterstreicht Giers. Diese Pracht ist gleich zu Anfang des Frühlings auf der Dianawiese zu bewundern. Zur Flora gehört die Fauna: In der Au haben sich neben den Wasservögeln die Biber zu anderen Donautieren gesellt. Weitere Tiere der Donaulandschaft gibt es im Tiergarten zu sehen.
Spielerisch die Natur erleben
Rund um die Auseen gibt es einige Vergnügungen für Jung und Alt.
• Der Wasserspielplatz am ehemaligen Bärengehege hat eine Kneippanlage und lädt Menschen jeden Alters zum Beachvolleyball oder Basketball ein.
• Der Spielplatz am oberen Ausee mit Piratenschiff und Bewegungsparcours liegt oberhalb eines Biberbaus. Darauf weisen eine Biberfigur und in der Erde verankerte große Buchstaben mit dem Wort Biber hin. „Den Spielplatz haben wir zusammen mit den hiesigen Kindergärten und Schulen gemacht“, erklärt Christian Giers von der Stadt Ulm.