Die Weststadt ist mit gut 24 000 Einwohnern der größte Stadtteil Ulms. Damit die Einwohner hier nicht nur wohnen, sondern auch leben, tut die Stadt einiges. Besonders im Dichterviertel regt sich etwas, Ziel in dem Sanierungsgebiet ist es, die Freiflächen zu verbessern und die Blauarme erlebbar zu machen.
Parallel zu den städtebaulichen Aktivitäten gibt es eine Vielzahl von sozialen und kulturellen. Bereits lange verortet ist der REHA-verein mit Angeboten für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen, gut angekommen ist die neue Seniorenresidenz Elisa. Für Menschen mit Behinderungen hat die Lebenshilfe ein Mehrfamilienhaus gebaut, das gerade saniert wird. Geplant ist zudem eine neue Kita. Treffpunkt in Sachen Kultur ist das Gleis 44, am Ehinger Tor findet sich Kunst im Kunstpool. Beispielhaft für die Entwicklung des Dichterviertels ist ein Blick in die Gartenstraße. Sitzstufen an der Blau sind Erholungsraum, eine neue Brücke macht Radlern und Fußgängern den Weg frei. Dazu ist die bestehende Brücke saniert worden und nun nicht mehr für Autos befahrbar. Seit Mai gibt es auf der Brücke das Brückencafé der AG West.
Begegnung und Miteinander
Es ist dem Café Blau angeschlossen, das im Jahr 2017 aus der Idee hervorging, den bestehenden Dichtervierteltreff zu verändern. Durch äußerst niedrige Preise ist das Café Blau ein Begegnungsort für alle Menschen, auch für die mit kleinem Geldbeutel. Betrieben wird das Café von Haupt- und Ehrenamtlichen. Die neu gestaltete autofreie Brücke bildet den Außenbereich. In der warmen Jahreszeit genießen es die Gäste, an der Blau zusammenzusitzen, sich zu treffen und zu plaudern. Dabei wird das Café bald auch kultureller Treffpunkt sein: "Auf der Brücke soll es wie bei der Eröffnung hin und wieder Live-Musik und andere Veranstaltungen geben - nicht länger als 22 Uhr, damit die Anwohner nicht gestört werden“, kündigt AG- West-Leiter Markus Kienle an. "Im Juni haben wir angefangen mit sozialer Arbeit im Quartier. Ein Team von Fachfrauen unterstützt in allen Lebenslagen." Die Hilfsangebote sind breit gefächert: Hilfen im Umgang mit Behörden oder beim Ausfüllen von Formularen etwa. Die Broschüre zum Projekt informiert: "Dieses Beratungsangebot ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht notwendig. Finanziell wird die AG West dabei von der Stadt Ulm unterstützt." Das Projekt ist jung, daher ist Raum für Entwicklung, wie Kienle unterstreicht: "Menschen aus dem Quartier können gerne Vorschläge und Anregungen für ein lebendiges Miteinander an uns weitergeben", so Kienle. Petra Starzmann
Öffnungszeiten
Öffnungszeiten Café Blau mit Brückencafé: Dienstag bis Donnerstag: 11.30 bis 17 Uhr, Freitag: 14 bis 17 Uhr (Waffeltag). Samstagsfrühstück im Café Blau, nächster Termin 23. Juli, 9.30 Uhr (nur mit Anmeldung).
Beratungsangebot immer dienstags 16-17 Uhr im Café Blau und donnerstags von 16 bis 17 Uhr im Quartiersgarten.