Terrassenüberdachungen sehen schön aus und schützen vor zu viel Sonne, Wind und Regen. Bei der Konstruktion und Montage gibt es jedoch vieles zu beachten, weiß Roland Klement, Geschäftsführer des gleichnamigen Metallbau-Unternehmens aus Eislingen: „Wie bei allen Konstruktionen, unter denen sich Menschen aufhalten, muss bei Terrassenüberdachungen besonders auf die Sicherheit geachtet werden. Dazu zählt, dass das verwendete Glas den Vorschriften entspricht, Schnee- und Windlasten richtig berechnet wurden und die Montage fachgerecht ausgeführt wurde. Das schlägt sich natürlich auf den Preis nieder, aber an der Sicherheit darf nicht gespart werden.“
Schnee- und Windlasten standhalten
Viele Bauherren würden unterschätzen, welchen Kräften eine Terrassenüberdachung standhalten muss, berichtet der Experte. „In manchen Gegenden, wie Böhmenkirch, kann die Schneelast schon mal 250 Kilogramm betragen. Darauf müssen Glas und Profile der Terrassenüberdachung ausgelegt sein, damit die Konstruktion unter dem Gewicht nicht zusammenbricht.“ Viele günstigere Systeme, wie sie oft von überregionalen Anbietern und Montagebetrieben verbaut würden, könnten den Lasten über einen längeren Zeitraum hinweg nicht unbedingt standhalten. „Die Systeme stammen oftmals aus den Niederlanden oder Belgien, wo es nicht so viel schneit, und werden dann hier montiert, ohne dass die Schneelast noch mal berechnet wurde. Sie tragen dann aber vielleicht nur 75 oder 80 Kilogramm. Das kann im Zweifel schiefgehen.“
Sichere und stabile Montage durch Fachbetrieb
Auch Dieter Landauer vom Metallbau-Unternehmen Landauer aus Göppingen betont die Bedeutung einer fachgerecht ausgeführten Terrassenüberdachung – nicht nur was die Wahl des Materials betrifft, sondern auch mit Blick auf die Montage. „Früher wurden einfach Plastikdübel genommen, um die Überdachung an der Hauswand zu befestigen. Das hat funktioniert, weil die Häuser oft nur dünne Dämmputze von sechs bis acht Zentimetern hatten“, so der Fachmann. „Heute betragen die Dämmputze eher 14 bis 20 Zentimeter und auch im Bereich der Dübeltechnik hat sich viel getan. So benötigen Dübel für die Befestigung einer Terrassenüberdachung mittlerweile eine entsprechende Zulassung.“ Auch die verwendeten Schrauben müssen korrekt ausgewählt werden und unbedingt aus Edelstahl sein. Nicht vergessen werden darf die fachgerechte Befestigung der Stützen, denn die Last kommt nicht nur von oben, weiß Dieter Landauer: „Die Fachbetriebe verwenden verzinkte Stahlplatten und Schwerlastanker, die der Konstruktion Halt geben. So bleibt alles stabil, auch wenn ein besonders starker Wind unter das Dach fährt.“
Innungsbetriebe sind geschult
Die verschiedenen Vorschriften, zu denen auch örtliche Bauvorschriften gehören, die Berechnungen der Statik und Lasten und weitere Vorgaben, die zu berücksichtigen sind, erfordern viel Know-how und regelmäßige Weiterbildungen. Die Fachleute der Handwerksbetriebe würden entsprechend ausgebildet und geschult, kann Dieter Landauer beruhigen. „Durch die Mitgliedschaft in einer Innung, die wiederum an den Fachverband und darüber an den Bundesverband angeschlossen ist, werden die Fachbetriebe außerdem frühzeitig über Änderungen der Vorschriften oder neue Techniken informiert und bleiben so immer auf dem neuesten Stand.“
Individuelle Ausführungen
Auch dafür, dass bei aller Sicherheit die Ästhetik nicht zu kurz kommt, sorgen die Fachbetriebe. „Bei den Fachbetrieben gibt es eine große Auswahl an Farben, Ausführungen und Materialien, sodass für jeden Geschmack etwas dabei ist“, sagt Roland Klement. „Auch komplett individualisierte Terrassenüberdachungen oder Sonderwünsche kann ein Handwerksbetrieb umsetzen. Die verwandeln die Terrasse dann in eine ganz persönliche Wohlfühloase.“