Begonnen hat alles mit der Schmiede von Josef Leibold in der Ebinger Talstraße 20. Aus kleinsten Anfängen hat sich ein moderner Handwerksbetrieb entwickelt, Metallbau Leibold feiert im Mai sein 70-jähriges Jubiläum.
Von den Anfängen bis heute
„Es ist schon beeindruckend, was aus der kleinen Schmiede geworden ist, wie positiv sich alles entwickelt hat“, resümieren Seniorchef Oskar Leibold und Junior Leon zufrieden.



Den Grundstein hat Josef Leibold mit der Übernahme der Schmiede in der Ebinger Talstraße 20 von Rupert Reinauer in der Nachkriegszeit gelegt. Am 15. Mai 1955 wurde der Betrieb in der Reutlinger Handwerkskammer eingetragen. Begonnen wurde damals mit Hufbeschlag für Pferde und Schmiedearbeiten. Die Schmiede, die heute noch im Original erhalten ist, mit Esse, Amboss und Lufthammer, wurde von Sohn Oskar weitergeführt. Er machte eine Lehre bei Metallbau Maier in Tailfingen, musste anschließend 18 Monate zu den Gebirgsjägern zum Wehrdienst, legte 1975 seine Meisterprüfung ab. Er erinnert sich, dass viele Kunstschmiedearten gefertigt worden sind. Die Kundschaft wurde größer, der Betrieb wuchs, es musste expandiert werden. In der Eschachstraße 6 konnte, als im Umfeld nur wenige Firmen angesiedelt waren, 1997 der moderne Neubau bezogen werden. Mit fünf Mitarbeitern spezialisierte sich Metallbau Leibold neben zeitintensiven Schmiedearbeiten anfangs auch auf sakrale Kunst, die vom Salem am Bodensee bis zum Hohenzollern gefragt war. Es folgten Stahlbalkone, Geländer, Fluchttreppen und Überdachungen. In diesem Bereich wurde der Kreis der Kunden größer, heute arbeitet der Betrieb im Umfeld zwischen Stuttgart und Bodensee, wo es viele Aufträge für Anbaubalkone und Fluchttreppen gibt. „Wir profitieren vor allem von der Mund-zu-Mund-Propaganda“, erzählt Oskar Leibold. Sohn Leon ergänzte, dass es auch schon Baustellen in Hamburg und Dresden gab. Der 28-jährige Junior machte seine Ausbildung zum Metallbauer im eigenen Betrieb. Die Gesellenprüfung legte er 2016 als Innungs-, Landes-, und 3. Bundessieger ab. Ein Jahr später folgte die Meisterprüfung, Leon Leibold war damals einer der jüngsten deutschen Metallbaumeister. Seit 2020 ist er auch internationaler Schweißfachmann. 2024 übernahm er den Betrieb von seinem Vater. Wie sehen seine Ziele aus? „Wir gehen mit dem Trend der Zeit, Schmiedearbeiten werden weniger, dafür spezialisieren wir uns auf Glas, Stahl und Edelstahl“, so Leon Leibold.


Breite Produktpalette
Die gesamten Projekte werden in Lautlingen, wo vor Jahren erneut in einen Büroanbau und 2017 in einen Werkstattanbau investiert wurde, gefertigt. 2019 folgte eine CNC-gesteuerte Plasmaanlage. „80 bis 90 Prozent der Arbeiten werden in der Werkstatt gefertigt, bevor es auf Montage geht“, so der Juniorchef. Dafür wurde 2023 ein Autokran gekauft, da die Produkte immer schwerer und größer würden. Mit dem Fahrzeug seien die Metallbauer vor allem bei der Montage von Anbaubalkonen eigenständiger und flexibler, können Glasdächer mit einem Sauger direkt auflegen.


Metallbau Leibold ist mit der Auftragslage zufrieden, was Leon Leibold auch darauf zurückführt, dass der Familienbetrieb, den er aktuell mit fünf Mitarbeitern führt, ein gutes Konzept nennt. „Unsere breite Produktpalette und das individuelle Umsetzten der Kundenwünsche zeichnet uns aus.“ Metallbau Leibold bietet auch Ausbildungsplätze zum Metallbauer an, doch wird es immer schwieriger, geeignete Lehrlinge zu finden, obwohl der Beruf sehr abwechslungsreich und zukunftssicher ist. Horst Schweizer