"Die Digitalisierung ist kein Kind des 21. Jahrhunderts. Wirklich begonnen hat die Geschichte der Digitalisierung in den 1930er- und 1940er-Jahren", schreibt die Historikerin Dr. Anja Kircher-Kannemann auf ihrer Seite "Tour de Kultur". Da ist es nur logisch, dass auch die Welt der Berufe nicht unberührt bleibt. Besonders spürbar sind die Auswirkungen auf Berufsfelder in der Mobilitätsbranche. Heute sind Mobilität und Digitalisierung eng verbunden. Wann genau das Miteinander der beiden begann, lässt sich an keinem konkreten Jahr festmachen. "Einen Drive hat das Ganze aber in den 2010er-Jahren bekommen, mit dem Internet der Dinge und der Industrie 4.0", sagt Torben Padur, Leiter des Arbeitsbereichs Gewerblich-technische Berufe beim Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in Bonn. Vor allem Berufe in der Automobilindustrie und im öffentlichen Nahverkehr werden von der Digitalisierung beeinflusst - also Berufe, die der Technik schon immer sehr verbunden sind. Aber eben nicht nur. Man denke nur mal an den Mobilitätsdienstleister Uber, sagt Padur. Ein Angebot, das es ohne Digitalisierung nicht gäbe.
Stetiger Wandel in den Berufsbildern
Die berufliche Welt wandelt sich – das tat sie schon immer. Stellt sich die Frage, wie gut wir hierzulande in Sachen Ausbildung auf diesen Wandel eingestellt sind. „Die Ausbildungsordnung war schon immer sehr technik-offen“, so Torben Padur. „Wir nehmen also nicht wahr, dass wir total neue Berufe brauchen.“ Diese Offenheit gibt Betrieben die Möglichkeit, ihr Ausbildungsangebot flexibel selbst mitzugestalten. Was es brauche, sei ein digitales Update für bestehende Berufsausbildungen.
Praktika helfen bei der Suche nach dem Traumjob
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Wie so etwas aussehen kann, zeigt sich am Beispiel der Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker/-in. Neben klassischen Inhalten, wie dem Aufbereiten der Karosserie oder dem Tausch von Einzelteilen, gehört heute auch die Fahrzeugsystemdiagnose – das Auslesen des Steuergerätes – zu den Ausbildungsinhalten. Diese Zusatzqualifikationen sind bundesweit einheitlich und stehen jedem Azubi zu. Padurs Tipp für Jugendliche, die gerade auf der Suche nach dem idealen Job für sie sind: „Nichts ist wertvoller als ein Praktikum.“ Das gelte auch für den Bereich Mobilität – sei es nun bei einem Autobauer, im Bereich öffentlicher Nahverkehr oder natürlich auch bei einem Fahrradhersteller. Während eines Praktikums bietet sich die Möglichkeit, einen Beruf in seinen Grundzügen kennenzulernen. am