Stromer auf Straße und Schiene
Sonderveröffentlichung

Mobilität der Zukunft Stromer auf Straße und Schiene

Strom als Energiequelle bereichert unsere tägliche Mobilität - egal, ob mit dem E-Auto, dem E-Roller oder dem E-Bike. Dabei ist Fahren mit Strom keine neue Erfindung.

Autos, Fahrräder, Züge – Elektrizität treibt viele unserer Fortbewegungsmittel an. Ⓒ NORBERT9/SHUTTERSTOCK.COM

03.06.2022

Radfahren mit Rückenwind - so wurden in der Anfangszeit Pedelecs beworben. Die Fahrräder mit elektronischer Tretunterstützung haben sich auf dem Markt längst etabliert. Laut Zweirad-Industrieverband wuchs ihr Anteil an den verkauften Fahrrädern in den vergangenen Jahren stetig und liegt mittlerweile bei 43 Prozent. Anders ausgedrückt: Von den 4,7 Millionen in Deutschland gekauften Rädern hatten zwei Millionen einen Akku. Manche Nutzer ersetzen sogar ihr Auto durch ein E-Bike.

1,17 Millionen E-Autos auf deutschen Straßen

Auch beim Auto selbst ist der E-Antrieb im Aufwind. Die Anzahl der zugelassenen Elektroautos betrug nach Angaben des Statistikportals Statista zum 1. Januar 2022 rund 618 500. Dazu kommen 566 000 Plug-in-Hybride, die sowohl mit fossiler Energie als auch mit Strom betrieben werden können. Damit stieg die Zahl der elektrisch angetriebenen Pkw 2021 erstmals über die Millionenmarke.


40 Kilometer oder weniger legen die meisten Deutschen täglich per Auto zurück - damit ist die Reichenweitenangst vieler Menschen unbegründet.

Quelle: Bundesumweltministerium


Die Motive für einen Umstieg sind individuell: Die einen wollen wegen des Klimawandels weg von fossilen Kraftstoffen, die anderen wechseln aus finanziellen Gründen. Zwar sind E-Fahrzeuge in der Anschaffung teurer als Benziner oder Diesel, doch es gibt eine Reihe von Förderungen. Außerdem lassen sich im laufenden Betrieb Kosten sparen: Die verbrauchte Energie ist günstiger – wer eine Solaranlage und eine Wallbox zuhause hat, lädt sogar gratis. Elektroautos arbeiten hochgradig effizient und haben einen deutlich höheren Wirkungsgrad als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Das Verhältnis zwischen zugeführter und nutzbarer Energie liegt bei elektrischen Antrieben bei etwa 90 Prozent. Elektrische Fahrzeuge gelten als weniger wartungsintensiv und reparaturanfällig. Öl- und Filterwechsel sind überflüssig, Abgasanlage, Zahnriemen oder Keilriemen gibt es nicht. Natürlich müssen auch Elektroautos gewartet und bei Bedarf repariert werden, doch so manches Problem lässt sich per Ferndiagnose feststellen und beheben.

Die meisten Bahnen fahren mit Strom

Elektroautos gelten als fortschrittlich, dabei sind sie eigentlich schon uralt. Erste Berichte über elektrisch betriebene Fahrzeuge gibt es schon aus den 1830er-Jahren. Bis man von einem Auto sprechen konnte, vergingen aber viele Jahrzehnte. Auf der Schiene ist Elektrizität die wichtigste Antriebskraft. Rund 60 Prozent des Schienennetzes der Deutschen Bahn sind elektrifiziert, vor allem die Hauptrouten, auf denen der meiste Verkehr herrscht. Auf Nebenstrecken verkehren durchaus immer noch Dieselzüge, bundesweit sind es rund 450 Linien. Allerdings hat sich die Bahn zum Ziel gesetzt, bis 2040 Diesel komplett als Kraftstoff zu verbannen. Dabei setzt sie zum einen auf den elektrischen Umbau kompletter Strecken, zum anderen auf alternative Kraftstoffe, etwa Biokraftstoffe aus Abfällen. Aber auch die Umrüstung auf batteriebetriebene Lokomotiven ist dabei Thema. Von Januar bis Anfang Mai testete die Bahn Batteriezüge auf Strecken in Bayern und Baden-Württemberg, mit vielversprechenden Ergebnissen. Im regionalen Verkehr sind mit Straßenbahnen und U-Bahnen schon seit eh und je strombetriebene Fahrzeuge im Einsatz. Im Busverkehr findet gerade ein Wandel statt: Auch hier rückt der Elektroantrieb in den Blickpunkt. All diese Möglichkeiten und Entwicklungen zeigen eines: Mobilität ist ein Grundbedürfnis des Menschen und die Forschung ist bei Weitem noch nicht ausgereizt. Der Klimawandel schärft das Bewusstsein der Verbraucher für nachhaltige Energiequellen und ebnet den Weg für neue Technologien. Der Weg ist an dieser Stelle noch nicht zu Ende. ka

Förderung

Kauf und Leasing von Elektrofahrzeugen werden staatlich gefördert, dabei wurde die Förderung zuletzt sogar noch einmal erhöht. Bedingung: Das Fahrzeug muss erstmalig zugelassen werden und der Netto-Listenpreis des Basismodells darf 65 000 Euro nicht überschreiten. Reine Batterieelektrofahrzeuge werden mit bis zu 9000 Euro und Hybridelektrofahrzeuge mit bis zu 5625 Euro gefördert. Die Prämie wird zu zwei Dritteln durch den Bund und zu einem Drittel durch den Automobilhersteller getragen.