Pflege für den Akku
Sonderveröffentlichung

Mobilität der Zukunft Pflege für den Akku

Damit der Akku eines E-Autos die bestmögliche Leistung zur Verfügung stellen kann und lange hält, sollte man ihn pfleglich behandeln. Doch worauf genau kommt es da an?

Der Akku des Elektroautos muss gut gepflegt werden. Foto: Archiv, stock.adobe.com, HONORARFREI

14.06.2024

Gesundes Mittelmaß: Elektroauto-Akkus sollte man nach Möglichkeit nie ganz leer fahren, aber möglichst auch nicht voll aufladen. Ideal für eine lange Haltbarkeit des Akkus sei es, immer bei 80 Prozent das Laden zu stoppen, erklärt der Auto Club Europa (ACE). Im Alltag funktioniere das natürlich am besten bei Menschen, die das E-Auto ohnehin nur für kürzere Strecken nutzen. 

In der Regel lässt sich der Ladeprozess direkt im Auto oder per App genau einstellen. Denn die meisten E-Autos verfügen über einen Ladetimer, der zur akkuschonenden Nutzung beiträgt. 

Bei 100 Prozent Ladung gleich losfahren

Braucht man doch mal für eine lange Strecke 100 Prozent der Reichweite, rät der ACE: Möglichst zeitnah losfahren, nachdem man den Akku voll aufgeladen hat. Wer das E-Auto mehrere Tage stehen lässt, sollte darauf achten, dass der Akku nicht fast entladen ist. Denn die Batterie entlädt sich mit der Zeit von selbst.

Wer mit fast vollständig entladener Batterie losfährt, riskiert eine sogenannte Tiefentladung, die dem Akku schadet. Tipp: Wer sein E-Auto für eine längere Zeit abstellen will, kann es bei mittlerer Ladung problemlos parken – etwa bei 50 bis 60 Prozent. 

Wechselstrom schont den Akku

Das Laden mit Wechselstrom schont den Akku, ist aber langsamer als das Laden mit Gleichstrom. Wer also Zeit hat, sollte laut ACE Schnellladesäulen sowie ultraschnelles Laden möglichst meiden.

In der Routenplanung sind die Gleichstrom-Ladesäulen meist mit dem Kürzel „DC“ gekennzeichnet. Besser ist es, öffentliche Ladepunkte mit der Kennzeichnung „AC“ anzusteuern. Die Abkürzung steht für Alternating Current, also Wechselstrom. 

Übrigens: Notladekabel können den Akku zwar schonend und langsam aufladen, wegen der hohen Ladeverluste sollte man solche Kabel aber möglichst nicht nutzen.

Auf der Straße gilt: Auch wer gleichmäßig fährt, kann zur längeren Lebensdauer des Akkus beitragen. Denn starkes Beschleunigen sowie längere Fahrten mit Vollgas können den Akku strapazieren, so der ACE. 

Auch extreme Temperaturen mögen Akkus nicht. Daher ist es an heißen Tagen sinnvoll, das E-Auto in den Schatten oder in die Garage zu stellen. Im Winter sollte man den Wagen möglichst auch in der Garage parken. Und den Akku an kalten Tagen dort aufladen – am besten direkt nach der Fahrt, wenn der Akku noch warm ist.

Elektroautos können mit einer besonderen Eigenschaft aufwarten: Bewegungsenergie kann zurück in elektrische Energie umgewandelt und im Akku gespeichert werden und so die Reichweite erhöhen. Den Vorgang nennt man Rekuperation.

Deren Stärke lässt sich laut ADAC einstellen – denn der E-Motor arbeitet dann als Generator und bremst das Auto dabei ab – das kann sogar bis zum Stillstand gehen. Bei normalen Autos mit Verbrennermotor dagegen wird die Energie der Bewegung beim Bremsen nur in Wärme umgewandelt. Dadurch werden die Bremsen lediglich heiß. Aber wie lässt sich die Bremsenergie beim E-Auto richtig nutzen? Ein paar nützliche Tipps, wie die Rekuperation im alltäglichen Fahren herbeigeführt werden kann. 

Vorausschauend fahren
Viele E-Autos ermöglichen es, die Stärke der Rekuperation einzustellen. Bei einigen Modellen kann man das mit Schaltwippen am Lenkrad machen. Innerorts ist es dem Verkehrsclub zufolge dann sinnvoll, diese bewusst zu nutzen. Auf der Autobahn hingegen kann das sogenannte Segeln effizienter sein – dabei rollt das Auto ohne aktive Rekuperation dahin.

One-Pedal-Driving
Bei einigen Autos kann man die Rekuperation auch ganz über das Gaspedal steuern – also nur mit einem einzigen Pedal. Geht man einfach mit dem Fuß vom Fahrpedal, bremst das Auto automatisch und bei Bedarf sogar bis zum Stillstand. 

Der Haken an der Rekuperation ist, dass die normalen, mechanischen Bremsen bei E-Autos weniger häufig zupacken müssen als bei Autos mit Verbrennungsmotor.

Als Folgeerscheinung kann sich Rost an diesen ansetzen. Doch es gibt eine geeignete Gegenmaßnahme: Regelmäßiges stärkeres Verzögern, denn dann kommen auch die mechanischen Bremsen des E-Autos zum Einsatz. Das hilft ihnen, frei vom Rost zu bleiben. Diese Technik ist selbstverständlich nur empfehlenswert, wenn es die aktuelle Verkehrssituation sicher erlaubt. dpa/tmn