Schulabschluss -und dann? Um junge Menschen auf dem Weg ins Berufsleben zu unterstützen, gibt es in Munderkingen seit mehr als zehn Jahren den Regionalen Ausbildungstag. Initiiert wurde er von Waldemar Schalt, einst Ausbildungsleiter bei Liebherr in Biberach, der die Idee für eine Ausbildungsmesse für Raumschaft und Region einst in seiner Funktion als Stadtrat im Gemeinderat vorgestellt hatte.
Seither ist die Veranstaltung stetig gewachsen. So sehr, dass der Platz in der Donauhalle irgendwann nicht mehr ausreichte. Im vergangenen Jahr fand der Regionale Ausbildungstag erstmals in der Munderkinger Sporthalle statt. 52 Betriebe, Behörden, Schulen und Berufsverbände stellten sich damals vor. Wenn die Messe am Freitag, 19. Januar, zu ihrer 13. Auflage die Türen öffnet, werden es noch einmal mehr sein: Mehr als 60 Aussteller sind heuer im Boot.
Jeder hat die gleiche Fläche zur Verfügung
„Zwischen 9 und 15.30 Uhr können sich Schülerinnen und Schüler, Schulabgänger, Eltern und Interessierte über die unterschiedlichsten Ausbildungsberufe und die verschiedensten denkbaren beruflichen Werdegänge informieren“, freut sich Marcus Leitte, der die Organisation des Regionalen Ausbildungstags in diesem Jahr von seinem Stadtrats- und CDU-Fraktionskollegen Waldemar Schalt übernommen hat. Wie Schalt ist auch Leitte mit dem Thema Ausbildung eng verbunden: Leitte ist Speditionsleiter bei Stöhr in Rottenacker und als solcher mit dem Thema bestens vertraut.
Das Besondere beim Regionalen Ausbildungstag ist und bleibt auch unter neuer Führung sein Konzept. Während auf anderen Messen große Betriebe mit riesigen Ständen zu punkten versuchen, bekommt in Munderkingen jeder Aussteller exakt dieselbe Fläche - 3,5 auf 3,5 Meter, auf denen er sich präsentieren kann. „Bei uns geht es nicht darum, wer den größten Stand hat“, unterstreicht Waldemar Schalt, der die Messe nach wie vor unterstützt. Sondern um die Sache. „Bei uns hat jeder dieselben Voraussetzungen.“
Das kommt an. So gut, dass sich vielfach auch Betriebe aus einem größeren Umkreis für die kleine Messe interessierten. „Wir mussten einigen Firmen absagen“, bedauert Leitte. Der Fokus des Regionalen Ausbildungstags liege klar auf der Region um Ehingen und Munderkingen, die Betriebe von hier hätten Vorrang. In diesem Jahr ist die Bandbreite der Aussteller erneut riesig: Von der Agentur für Arbeit über AOK, Deutsche Bahn, Handwerkskammer, Landratsamt und verschiedenste Handwerksbetriebe bis hin zu Stadt und Verwaltungsgemeinschaft Munderkingen sind verschiedenste Bereiche vertreten. Die Barmherzigen Schwestern aus Untermarchtal stellen sich vor, ebenso Bauunternehmen, verschiedene Banken, Logistiker sowie Polizei und Bundeswehr.
Genau auf diese Vielfalt komme es an, findet Leitte: „Junge Leute brauchen Perspektiven.“ Angesichts der mannigfaltigen Ausbildungs- und Studienangebote stünden Schülerinnen und Schüler bei der Wahl des passenden Berufswegs oft vor einer großen Herausforderung. Der Regionale Ausbildungstag wolle hier Orientierung bieten, die niederschwellige Möglichkeit, Firmen, Betriebe und Schulen aus der Region kennenzulernen und Kontakte zu knüpfen. Denn: „Für junge Menschen gibt es heute Startchancen in die Berufsausbildung wie selten zuvor“, betont der Organisator. Die klassische Berufsausbildung biete eine gute berufliche Basis und sei zugleich ein wichtiger Grundstein, um die Fachkräfte der Zukunft zu gewinnen.
Und noch etwas ist Leitte wichtig: „Für die Schüler der Munderkinger Schulen ist es ein großer Vorteil, eine Ausbildungsmesse dieser Dimension auf dem eigenen Schulgelände zu haben.“ Sowohl die Schule an der Donauschleife, als auch das angeschlossene Sozialpädagogische Bildungsund Beratungszentrum (SBBZ) sind offizielle Organisationspartner des regionalen Ausbildungstags; ihre Schülerinnen und Schüler dürfen die Messe während des Unterrichts besuchen. Eingeladen sind ausdrücklich aber auch alle anderen Schulen aus der Region: „Wir haben alle weiterführenden Schulen zwischen Riedlingen, Ehingen und Biberach angeschrieben.“
Stadt trägt die Kosten, Freiwillige helfen
Eine Gebühr für Aussteller gibt es ebensowenig wie einen Eintritt. „Die Stadt Munderkingen trägt alle entstehenden Kosten und stellt die Halle zur Verfügung“, sagt Leitte. Die Organisation der Messe geschieht im Ehrenamt; beim Aufbau packen alle mit an - darunter auch Alt-Bürgermeister Michael Lohner, der dem Regionalen Ausbildungstag auch nach seinem Ausscheiden aus dem Rathaus verbunden bleibt.
Der diesjährige Regionale Ausbildungstag startet mit einer offiziellen Eröffnung um 9 Uhr. Dazu hat sich auch der CDU-Landtagsabgeordnete Manuel Hagel angekündigt. Im Anschluss an die Grußworte zum Auftakt haben interessierte Besucher bis 15.30 Uhr die Möglichkeit, mit den Ausstellern ins Gespräch zu kommen. An vielen Ständen wird es auch in diesem Jahr Gelegenheit geben, Dinge auszuprobieren. Auf dem Freigelände zwischen Donauhalle und Sporthalle stehen der „M + E Info-Truck“ des Arbeitgeberverbands Südwestmetall, ein Lkw von Stöhr Logistik sowie ein Ausstellungsfahrzeug der Firma Marmix. Amrei Oellermann