Passgenaue Konzeption, wenig Abfall und schnelle Herstellung – all dies verbindet die additive Fertigung bei Murtfeldt Additive Solutions GmbH für die Herstellung von Bauteilen, unter anderem für den Maschinenbau.
Im Jahr 2014 gründet Johannes Matheis die Firma JOMATIK. Seine Idee: den Maschinenbau mit der Technologie des so genannten „selektiven lasersintern“ zu verbinden. Dadurch können technische Bauteile mit einem 3D-Drucker noch passgenauer angefertigt werden.
Maßgeschneidert und schnell
Die individuelle Fertigung beginnt bereits bei der digitalen Erstellung der Bauteile: „Der Bauteilsatz ist digital wie ein dreidimensionales Tetris, in dem alle Bauteile angeordnet sind“, erklärt der Gründer. Diese Bauteile werden dann in millimeterdünnen Kunststoffpulverschichten durch den Laser verschmolzen – Schicht für Schicht entsteht das maßgeschneiderte Bauteil. Danach werden die Bauteile von dem überschüssigen Pulver befreit und in mehreren Nachbereitungsschritten fertiggestellt. Dazu gehört unter anderem die Lackierung oder Einfärbung von Bauteilen sowie das Anbringen von Gewindeeinsätzen. Mit dem eigens entwickelten Glättungsverfahren JOMA-PEARL® können die Bauteile sogar nach Anforderungen der EU-Lebensmittelzertifizierung angeboten werden. Zudem überzeugt auch die Geschwindigkeit: „Sobald wir den dreidimensionalen Datensatz haben, ist das Bauteil spätestens nach drei Tagen fertig“, sagt Matheis. Mit der größten Fertigungsanlage können bis zu 1700 Millimeter x 1000 Millimeter x 1000 Millimeter große Bauteile gefertigt werden. „Kosten und Geschwindigkeit sind dank der Lasertechnologie unabhängig von der Komplexität des Bauteils“, erklärt der Chef.
Neben der Produktion unterstützt Murtfeldt ihre Kunden auch bei der Ideenfindung für neue, einzigartige Konstruktionen und bei der Erstellung der 3D-Daten.
Schutz von Ressourcen
Einen besonderen Fokus legt die Firma dabei auf den Umweltschutz: „Da der Laser millimetergenau die Bauteile zusammenschmilzt, entsteht kaum Abfall bei der Herstellung. Das Pulver, das nicht verwendet wird, wird recycelt und beim nächsten Auftrag wieder verwendet“, betont Matheis. Beim Umbau wurde auch besonders auf nachhaltige Baukonzepte gesetzt: Das gesamte Gebäude wird mit der warmen Abluft aus der Produktion geheizt.
Umzug abgeschlossen
„Wir sind besonders dankbar für die Technologieförderung Reutlingen-Tübingen, die unsere Gründung unterstützt hat“, betont Geschäftsführer Johannes Matheis. Die Firma zog im vergangenen Juli aus der Tübinger Jopestraße nach Kusterdingen um. Der neue Firmensitz wurde vollständig saniert und umfasst neben der großen Produktionshalle auch mehrere Konferenz- und Gemeinschaftsräume sowie Büros. Seit dem Jahr 2020 ist die Firma mit ihrem 15-köpfigen Team ein Teil der Murtfeldt Kunststoffe GmbH & Co. KG, die deutschlandweit mit über 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern tätig ist.
Das Team sucht aktuell nach motivierter Verstärkung im Vertriebsinnendienst oder der technischen Sachbearbeitung. In Kusterdingen ist die Firma hauptsächlich im industriellen Sektor tätig, produzieren aber auch Projekte von Privatkunden. Dafür können eigene Datensätze bequem auf der Website hochgeladen werden. Zudem ist auf Anfrage eine Besichtigung der Produktionshallen jederzeit möglich.