Sonderveröffentlichung

MUSWIESE 2024 Der große Stolz der Menschen hier

Die Gesamtgemeinde Rot am See ist in den vergangenen 50 Jahren eng zusammengewachsen - und die Muswiese hat daran keinen kleinen Anteil. Wir haben fünf Menschen aus fünf Teilorten zu ihrer Jahrmarkt-Liebe befragt.

10.10.2024

Die Menschen in der Gemeinde Rot am See kommen heuer gar nicht aus dem Feiern raus. Klar, der Bartholomämarkt (Beimbach), das Zipfelfest (Brettheim), das Straßenfest (Hausen am Bach) und Königin Muswiese locken jedes Jahr. 2024 aber kam auch noch das Museumsfest in Reubach dazu – und: das Jubiläumswochenende Anfang September zum 50-jährigen Bestehen der Gesamtgemeinde. Allgemeiner Tenor bei schönem Spätsommerwetter auf dem neuen Rathausplatz war, dass aus einer anfänglichen Zwangsheirat doch recht schnell eine Liebesbeziehung wurde. 

Natürlich wird gern gefrotzelt, natürlich ist die Rivalität alles andere als gespielt, wenn der TV Rot am See im Muswiesenderby auf den SV Brettheim trifft. Und, ja, am 1. Mai haben die Brettheimer mal eine Grenzanlage am Rohrturm installiert, um jedem zu zeigen, wo Rot am See endet und die wunderbare Landwehr beginnt. Aber man weiß doch, dass man zusammengehört: Die Teilorte stehen gut da, der Hauptort sowieso, zusammen ist man stärker als allein.

Es ist sicherlich keine Übertreibung, wenn man sagt: Die Muswiese hat einen gehörigen Anteil am geschmeidigen Zusammenwachsen der ehemaligen Gemeinden Rot am See, Brettheim, Reubach, Hausen am Bach und Beimbach. Denn ob man nun aus Brettenfeld kommt oder aus Werdeck, aus Lenkerstetten oder aus Hegenau, aus Kleinansbach oder aus Buch – der Jahrmarkt in Musdorf ist eine gemeinsame Herzensangelegenheit und mithin der große Stolz der Bürgerinnen und Bürger hier. Deshalb passt es auch so gut, dass das 50. Gemeindejubiläum in diesem Jahr offizielles Jahrmarktsmotto ist. 

Aus diesem Anlass haben wir fünf Menschen, die jeweils in einer der Altgemeinden leben, einen Fragebogen zur Muswiese geschickt: Gemeinderat Manfred Henninger aus Rot am See, der Brettheimer Landfrauenvorsitzenden Margit Kleinhenz, dem neuen Hausener Ortsvorsteher Jürgen Häfner aus Buch, Carolin Hinsche, der zweiten Vorsitzenden des Vereins Reubacher Sommertheater, und Thomas Schmidt aus Kleinbrettheim, der neben dem Beimbacher Bartholomämarkt auch die Muswiese im Herzen trägt. Was verbinden diese Bürgerinnen und Bürger mit dem Jahrmarkt? Was kaufen sie ein? Was würden sie ohne die Muswiese tun? Lesen Sie selbst. Sebastian Unbehauen

Name: Carolin Hinsche, 42
Wohnort: Reubach

Die Muswiese ist für mich: Tradition und Heimat, ein Highlight im Herbst

So oft habe ich die Muswiese in meinem bisherigen Leben verpasst: noch nie :-)

Das Erste, was ich auf dem Jahrmarkt mache: Mittlerweile ist es, meinen jüngeren Sohn beim Muswiesenlauf anzumelden.

Das darf auf meiner Einkaufsliste niemals fehlen: Gewürze, Mütze, Schal Mein Lieblingsort auf der Muswiese: Da gibt es eigentlich keinen bestimmten. Die Muswiese hat so viele schöne Plätze.

Auf der Muswiese esse ich am liebsten: Kässpätzle und Schokofrüchte

So viele Stunden verbringe ich zwischen Samstag und Donnerstag ungefähr in Musdorf: Hab ich noch nie gezählt, sind aber bestimmt mindestens 30 Stunden.

Wenn es die Muswiese nicht gäbe: Dann wäre der Herbst nur halb so schön.


Name: Jürgen Häfner, 48 Wohnort: Buch (Hausen am Bach)

Die Muswiese ist für mich: Das schönste Fest des Jahres, da muss man gewesen sein.

So oft habe ich die Muswiese in meinem bisherigen Leben verpasst: Soweit ich zurückdenken kann, noch nie.

Das Erste, was ich auf dem Jahrmarkt mache: Ich besuche die Brigitte Thomas und trinke dort meinen ersten Asbach-Cola, danach geht’s los. Das darf auf meiner Einkaufsliste niemals fehlen: Socken

Mein Lieblingsort auf der Muswiese: mittlerweile beim Kleingeräte Ströbel, früher das gesamte Gewerbegelände

Auf der Muswiese esse ich am liebsten: einen Schnitzelburger beim Hornungs Thomas

So viele Stunden verbringe ich zwischen Samstag und Donnerstag ungefähr in Musdorf: ungefähr 60 bis 70 Stunden

Wenn es die Muswiese nicht gäbe: Dann bräuchten wir eine neue Zeitrechnung.


Name: Margit Kleinhenz, 67
Wohnort: Brettheim

Die Muswiese ist für mich: Heimat und Treffpunkt

So oft habe ich die Muswiese in meinem bisherigen Leben verpasst: Ich habe sie leider erst mit 25 kennengelernt und seither einmal verpasst wegen Krankenhausaufenthalt.

Das Erste, was ich auf dem Jahrmarkt mache: durch die Marktstände schlendern

Das darf auf meiner Einkaufsliste niemals fehlen: Kräutermönch, Handtasche, Schal, Küchenmesser und Gemüsebürste

Mein Lieblingsort auf der Muswiese: Schiffschaukel

Auf der Muswiese esse ich am liebsten: Kassler mit Kraut

So viele Stunden verbringe ich zwischen Samstag und Donnerstag ungefähr in Musdorf: 30 Stunden

Wenn es die Muswiese nicht gäbe: Dann würde etwas sehr Liebenswertes in meinem Leben fehlen.


Name: Thomas Schmidt, 65
Wohnort: Kleinbrettheim (Beimbach)

Die Muswiese ist für mich: die fünfte Jahreszeit und äußerst wichtig

So oft habe ich die Muswiese in meinem bisherigen Leben verpasst: Ich glaube, gar nicht.

Das Erste, was ich auf dem Jahrmarkt mache: mich mit Bekannten unterhalten

Das darf auf meiner Einkaufsliste niemals fehlen: Schaumküsse

Mein Lieblingsort auf der Muswiese: früher die landwirtschaftliche Ausstellung, heute da, wo man Freunde trifft

Auf der Muswiese esse ich am liebsten: Bratwurst mit Kraut

So viele Stunden verbringe ich zwischen Samstag und Donnerstag ungefähr in Musdorf: Keine Ahnung, ich bin auf jeden Fall jeden Tag da.

Wenn es die Muswiese nicht gäbe: Das mag ich mir gar nicht vorstellen.


Name: Manfred Henninger, 62
Wohnort: Rot am See

Die Muswiese ist für mich: ein Ort der Begegnung

So oft habe ich die Muswiese in meinem bisherigen Leben verpasst: Gefühlt war ich immer da, kann mich nicht erinnern, dass ich sie mal verpasst habe.

Das Erste, was ich auf dem Jahrmarkt mache: Händlergottesdienst läuten mit Max

Das darf auf meiner Einkaufsliste niemals fehlen: Für den Einkauf ist meine Frau zuständig.

Mein Lieblingsort auf der Muswiese: überall ein bisschen Auf der Muswiese esse ich am liebsten: alles außer Kutteln und Schlachtplatte

So viele Stunden verbringe ich zwischen Samstag und Donnerstag ungefähr in Musdorf: in homöopathischen Dosen, morgens, nachmittags und abends

Wenn es die Muswiese nicht gäbe: Dann würde mir im Jahreslauf etwas fehlen.