Ein Beispiel dafür ist der Pavillon der Gastgeber selbst, ein spektakulärer Bau des spanischen Star-Architekten Santiago Calatrava. Wie bei einem „Falken im Flug“ legen sich weiße Flügel über das Dach, schreibt das Expo-Büro der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE). Mit den hydraulisch einklappbaren Finnen lassen sich Sonneneinstrahlung und Schatten am Gebäude regeln. Den Strom für Hydraulik und Licht liefern Photovoltaikanlagen. Auch Österreich sorgt für Gesprächsstoff mit einem Pavillon, der dem Architekturbüro Querkraft zufolge einen „achtsamen und respektvollen Umgang mit unseren irdischen Ressourcen“ einfordert. Ein Netzwerk aus 38 miteinander verschnittenen Kegeln, inspiriert von der arabischen Lehmarchitektur, verzichtet dort fast ganz auf übliche Klimatechnik. Singapur lädt dagegen in einen tropischen Regenwald, die Niederlande wiederum haben mit einer vertikalen Pilzfarm ein Mini-Biotop geschaffen, in dem das Klima auf natürliche Weise kontrolliert wird.
Klimawandel ist allgegenwärtig
Klima, Energie und ein nachhaltiger Umgang mit den Ressourcen der Erde beschäftigten schon die letzte große Expo 2015 in Mailand und die kleinere Spezial-Expo 2017 in Kasachstan. In den Emiraten, wo zusammen mit den Golf-Nachbarn Bahrain, Katar und Kuwait pro Kopf so viel Energie verbraucht wird wie in wenigen anderen Ländern, ist das Klima jetzt allgegenwärtiges Schlagwort. Das Emirat Dubai will bis 2030 etwa den größten Solarpark weltweit bauen, der dann geschätzt ein Viertel des gesamten Dubaier Energiebedarfs decken soll.
Im deutschen Pavillon, organisiert von der Koelnmesse im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums, ziehen sich diese Themen bis zu Fragen beim Mobiliar, Teppichen und Sitzkissen im Restaurant. Das Ziel: Mit so wenig Bauteilen und Gebäudemasse wie möglich einen möglichst großen Raum schaffen. Sogenannte „graue Energie“ für Herstellung, Transport, Lagerung und Entsorgung soll dabei minimiert werden, heißt es in einem Papier des Pavillons. Die deutschen Teilnehmer erwarten über die sechs Expo-Monate rund drei Millionen Besucher. dpa/ka