Wir wollen es nachhaltig
Sonderveröffentlichung

Nachhaltig bauen Wir wollen es nachhaltig

Nachhaltigkeit am Bau wird immer wichtiger. Die gute Nachricht: Als Bauherr hat man jede Menge Möglichkeiten, beim Bauen was fürs Klima zu tun.

Wie lässt sich der Bau von bezahlbarem Wohnraum mit dem Umwelt- und Klimaschutz unter einen Hut bringen? Foto: haraldmuc/shutterstock.com

28.06.2022

Nachhaltigkeit - einer der bestimmenden Begriffe der letzten Jahre und das quer durch alles Branchen. Die Baubranche bildet da keine Ausnahme. Heute ist klar: Beim Bauen müssen ökologische, ökonomische oder soziale Gesichtspunkte den gleichen Stellenwert einnehmen. Und zwar unabhängig davon, ob es um den Gebäudeneubau, das Bauen im Bestand, ums Sanieren, Renovieren oder Modernisieren geht.

Raum für persönliche Freiheiten

FOTO: SILROBY80/SHUTTERSTOCK.COM

Wer dabei glaubt, mehr Nachhaltigkeit würde der Kreativität und Flexibilität bei Fragen der Gestaltung oder Raumaufteilung einen Riegel vorschieben, ist auf dem Holzweg. Doch wie beginnt man den Weg des nachhaltigen Bauens?

1. Gut gestaltete Gebäude aus geeigneten Materialien können lange genutzt werden, so das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen. Dazu gehöre es insbesondere, den Gebäudebetrieb zu berücksichtigen, aber auch Risiken - beispielsweise durch Schadstoffe oder durch Klimaveränderungen - zu vermeiden. Zudem solle Wert gelegt werden auf eine Gebäudegestaltung, die eine hohe Reinigungs- und Instandhaltungsfreundlichkeit 1. ermöglicht.

2. Energiesparen gehört zu den Topthemen im Bausektor. Grund hierfür sind vor allem die starken Preissteigerungen von Brennstoffen, der Klimawandel und gesetzliche Vorgaben. Bauherren, die einen möglichst niedrigen Heizenergieverbrauch anvisieren und ein gesundes Raumklima möchten, müssen ihr Haus daher richtig dämmen. Umweltbewusste Hausbesitzer setzen im Sinne der Nachhaltigkeit dabei auf biobasierte Dämmstoffe, bei denen Pflanzenabfälle aus der Landwirtschaft verwendet werden. Holz braucht es auch beim Heizen mit einem Kamin

3. Holz ist das älteste Baumaterial der Menschheit. Der Rohstoff nachwachsende wird seit tausenden von Jahren für Gebäude verwendet. Besonders nachhaltig ist Holz als Baumaterial, wenn es aus der Region kommt. Holz ist zudem ein echter Gewinn für das Raumklima. Durch seine Fähigkeit, Feuchtigkeit aufzunehmen, beugt es gesundheitsgefährdendem Schimmel vor. Mit Holz lassen sich hoch wärmedämmende Gebäudehüllen mit geringen Wandstärken sehr gut realisieren. Holz braucht es auch zum Betrieb eines Kaminofens. Moderne Geräte sind dabei deutlich umweltfreundlicher als frühere Modelle, weswegen sich ein Tausch oder eine Sanierung lohnt.

4. Die Kraft der Sonne nutzen: Auch das kann ein Aspekt einer nachhaltigen Bauweise sein. Mit einer Fotovoltaikanlage auf dem Dach oder Garage kann jeder Bauherr einen Beitrag in Richtung Vollversorgung mit erneuerbaren Energien leisten.

5. Welcher Putz in einem Haus verwendet wird, hat große Auswirkungen auf das Raumklima. Besonders Kalk- und Lehmputze gelten hier als gute Wahl. am/djd

Was sind ,,Green Buildings"?

Was bitte sind denn ,,Green Buildings"? Unter diesem Begriff werden umweltschonende und ressourceneffiziente Gebäude bezeichnet, welche von der Planung über den Bau bis hin zum Abriss die Umwelt nachhaltig nicht negativ beeinträchtigen.

Es existieren verschiedene Zertifikate, die die Nachhaltigkeit eines Gebäudes bescheinigen, wie beispielsweise das ,,Leadership in Energy and Environmental Design" oder das ,,Building Research Establishment Environmental Assessment Method". In Deutschland führt mit einem Marktanteil von 64 Prozent allerdings das Zertifizierungssystem der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen.

8,4 Milliarden Euro wurden in Deutschland 2020 in nachhaltige Gebäude investiert.

45 Prozent der Gebäude mit einem Nachhaltigkeitszertifikat sind Bürogebäude.

20 Prozent der 2020 genehmigten Wohngebäude waren Gebäude in Holzbauweise.

9 Prozent des im Jahr 2021 erzeugten Stroms kam aus Fotovoltaikanlagen.

82 Prozent der Investitionen für nachhaltige Gebäude flossen 2020 in die Standorte Berlin, Düsseldorf, Frankfurt a. M., Hamburg, Köln, München und Stuttgart. QUELLE: STATISTA