Patrick Gündisch, Mitglied des Organisationsteams der Nacht der Ausbildung, verrät im Interview, welcher Aufwand hinter dem Projekt steckt und auch was die Teilnehmer bei der diesjährigen Auflage erwartet.
Seit einigen Jahren bieten die Wirtschaftsjunioren nun die Nacht der Ausbildung in Schwäbisch Hall und Crailsheim ein. Das ist ja sicherlich mit viel Aufwand verbunden. Können Sie uns einen kleinen Einblick in die Planungsphasen geben?
Patrick Gündisch: Die Planung der Nacht der Ausbildung in Schwäbisch Hall und Crailsheim erfordert in der Tat viel Aufwand und eine sorgfältige Vorbereitung. Die Planungsphasen können grob wie folgt zusammengefasst werden: 1. Konzeptentwicklung: Die Planung beginnt mit der Festlegung des Konzepts für die Nacht der Ausbildung. 2. Projektgruppen: Die Gruppen setzen sich wie folgt zusammen: den Projektleitern, Marketing, Firmenakquise, Schulakquise, Helfer und Scouts. 3. Terminfestlegung: Ein geeigneter Termin für die Veranstaltung muss gefunden werden. 4. Budgetplanung, Marketing & Promotion: Die Veranstaltung muss beworben werden, um Schüler und deren Eltern auf sie aufmerksam zu machen. Dies kann die Erstellung von Flyern, Großflächen, Social-Media-Kampagnen und die Zusammenarbeit mit lokalen Medien und Schulen einschließen. 5. Akquise der Unternehmen: Ein vielfältiges und ansprechendes Programm wird entwickelt, das sowohl Schülern als auch Unternehmen einen Mehrwert bietet. Dies kann Workshops, Unternehmenspräsentationen, Führungen und andere Aktivitäten umfassen. 6. Logistik und Organisation: Die Busroutenplanung und die praktische Umsetzung erfordert die Koordination von Transport, Verpflegung, Sicherheit und anderen logistischen Aspekten. 7. Schulakquise: Hier werden alle Schulen in der Umgebung informiert und mit Flyern und Postern ausgestattet. Unsere Mitglieder gehen stellenweise in Klassen und präsentieren die Nacht der Ausbildung. 8. Durchführung: Am Tag der Nacht der Ausbildung werden alle vorbereiteten Aktivitäten und Programme umgesetzt. Die Organisatoren müssen sicherstellen, dass alles reibungslos verläuft. 9. Nachbereitung: Nach der Veranstaltung erfolgt eine Auswertung. Feedback von den teilnehmenden Unternehmen, Schulen und Schülern ist wichtig, um künftige Veranstaltungen zu verbessern. Die Nacht der Ausbildung erfordert also eine sorgfältige Planung und Koordination in verschiedenen Phasen, um erfolgreich zu sein und Schülern die bestmöglichen Einblicke in verschiedene Berufsfelder zu bieten.
Warum nehmen die WJ diesen Aufwand auf sich? Warum ist ein Format wie die Nacht der Ausbildung wichtig?
Es ist ein Projekt, das wir nun seit einigen Jahren umsetzen, es bereitet uns große Freude das Projekt auf die Beine zu stellen und den Austausch zwischen Schülern und der regionalen Wirtschaft zu fördern. Dies ist ein Aufgabenbereich der Wirtschaftsjunioren.
Und wie ist es auf der Seite der Unternehmen - Rennen Sie da offene Türen ein? Der Fachkräftemangel ist ja aktuell überall zu spüren?
Die Nacht der Ausbildung ist mittlerweile ein fester Bestandteil in der Jahresplanung der Unternehmen in Schwäbisch Hall und Crailsheim geworden.
In der Vergangenheit haben Sie häufig die künftigen Auszubildenden im Bus begleitet. Gibt es da besondere Erkenntnisse? Was hat Sie besonders überrascht?
Die Schüler sind immer sehr gut vorbereitet, machen sich Notizen und eine Liste der Unternehmen, die sie besuchen möchten, da die Zeit oft sehr knapp ist.
Haben Sie direkt vor Ort auch schon mal von „Erfolgsstorys“ oder ähnlichem gehört?
In den vergangenen Jahre haben bereits sehr viele Schüler die für sich passende Ausbildungsstelle und den passenden Betrieb gefunden. Das Feedback der Schüler und Unternehmen zeigt uns immer wieder wie wichtig diese Veranstaltung ist.
Unter den teilnehmenden Unternehmen sind einige kleinere Betriebe. Was raten Sie: Warum kann es sich für die Jugendlichen lohnen, gerade bei diesen vorbeizuschauen?
Oftmals ist es so, dass diese Betriebe wenige Plätze zu vergeben haben, dafür aber eine sehr hochwertige und individuelle Ausbildung anbieten. Diese Betriebe haben ihren eigenen Flair und sind in der Regel sehr flexibel.
Was erwartet die Jugendlichen?
Viele Eindrücke und Informationen zu den unterschiedlichsten Berufen. Einblicke in die Unternehmen und jede Menge Spaß.
Gibt es in diesem Jahr vielleicht Besonderheiten, die Sie schon verraten dürfen?
Es wird wieder sehr viel geboten, mehr verrate ich aber nicht (zwinkert).
Bereits im vergangenen Jahr gab es Bemühungen, die Nacht der Ausbildung auch auf die Randgemeinden in Crailsheim auszuweiten - zum Beispiel hatten sich drei Betriebe aus Stimpfach bei Procter & Gamble in Crailsheim präsentiert. Ist das dieses Jahr wieder der Fall oder wurde vielleicht sogar ein neues Konzept gefunden?
Ja, dieses Jahr wird es wieder ähnlich sein, es sind vier Unternehmen die sich dieses Jahr bei P&G präsentieren. Wir haben hierzu bereits vor ein paar Jahren ein Konzept erarbeitet, bei dem wir auch Unternehmen aus den Randgemeinden aufnehmen können, leider fehlt uns momentan die Kapazität dies umzusetzen.
Haben Sie zum Schluss noch einen Tipp, wie sich die Jugendlichen auf die Nacht der Ausbildung vorbereiten können?
Sich vorab über Betriebe und Ausbildungsstellen zu informieren und so viele Unternehmen wie möglich zu besichtigen, ich weiß, dass die Zeit dazu knapp bemessen ist, aber der Bus kommt im 20-Minuten-Takt. Praktika zu vereinbaren und auch die kleineren Betriebe zu besuchen. Ein Tipp für die angehenden Azubis von morgen: Untersucht die Unternehmen gründlich, überlegt, was für euch von Bedeutung ist, und findet heraus, welcher Beruf euch Freude bereiten würde. Adina Bauer