Dem Bau des Gottlob-Lang-Kindergartens ging eine durchaus lebhafte politische Diskussion in der Albgemeinde voraus. Zu groß, zu weit außerhalb und eigentlich überhaupt nicht notwendig, so die Gegenargumente. Jetzt, nach der Fertigstellung, sind alle Kritiker ruhiggestellt.
Bislang gingen die Kinder in Hülben in den zentral gelegenen evangelischen Kindergarten. Als dieser zu klein wurde und ohnehin große Investitionen wegen des Brandschutzes angestanden hätten, entschloss sich der Gemeinderat für einen Neubau. Allerdings nicht an gleicher Stelle, sondern am Ortsrand, mit Blick ins Grüne, direkt neben dem Neubaugebiet Dürrlau-Nord gelegen. Der alte Kindergarten wurde abgerissen, dort entsteht, Baubeginn ist noch in diesem Jahr, ein großes medizinisches Versorgungszentrum – definitiv ein Mehrgewinn für die Kommune.
Vorübergehend war die Kinderbetreuung für gut ein Jahr in das Alte Schulhaus umgezogen, weil der Abriss des alten und die Fertigstellung des neuen Kindergartens zeitlich nicht ganz kompatibel waren. Doch die Zwischenlösung hat den Beteiligten, Erzieherinnen und Kindern, ausgesprochen gut gefallen.
Im September 2020 schließlich wurde der Spatenstich zum Auftakt der Erdarbeiten mit 90 Kindern groß gefeiert, das Richtfest ein gutes Jahr später musste wegen Corona-Auflagen dann im kleinen Rahmen begangen werden.
An diesem Wochenende, 21. und 22. Januar, aber nun wird das neue Kinderhaus offiziell eingeweiht. Am Samstagabend gibt es einen Festakt mit anschließendem Ständerling in der Christuskirche, ist doch die evangelische Kirchengemeinde seit jeher Träger des Kindergartens in Hülben. So erklärt sich auch der Name „Gottlob Lang“, denn er war einst Dorfpfarrer und gründete 1888 die erste Kinderbetreuungseinrichtung in der Albgemeinde.
Am Sonntag kann sich dann die interessierte Bevölkerung beim Tag der offenen Tür ein Bild vom neuen Kindergarten machen, ab 11 Uhr stehen dort die Türen für die Besucher offen.
Es war eine ausgesprochen gelungene Bauphase, befindet Matthias Ott, der mit seinem Bruder Thomas für die Architektur und die Umsetzung verantwortlich war. „Gerade in den zurückliegenden turbulenten Monaten ist es nicht selbstverständlich, dass ein solcher Bau fristgerecht fertiggestellt wird. Fehlendes Material hätte auch schnell mal zu einer Verzögerung führen können“, blickt Ott zurück. Das ist zum Glück nicht eingetreten. Beigetragen dazu hätte, dass man viele Gewerke an Betriebe aus der Region hat vergeben können. „Das sind einfach verlässliche Partner, die auch mit Herzblut bei der Sache sind und sich entsprechend für einen optimalen Bauablauf ins Zeug legen.“ miko