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Schöner Blickfang mitten in Ergenzingen
Sonderveröffentlichung

Neubau Mehrfamilienhaus Schöner Blickfang mitten in Ergenzingen

Neues Mehrfamilienhaus mit sechs Wohneinheiten wird im Juni fertiggestellt - dass der Bauherr selbst Architekt ist sieht man schnell.

Das neue Schmuckstück in der Albrecht-Dürer-Straße 1 in Ergenzingen besticht nicht nur durch die Fassadenfarbe und die Holzlamellen, sondern ist auch im Inneren architektonisch sehr gelungen. Mit besonderen Dachfenstern, den Betondecken, dem Filzputz an den Wänden und der durchgängigen Fußbodenheizung ist es äußerst hochwertig ausgestattet. Fotos: Werner Bauknecht/Martin Koch

03.05.2025

Tatsächlich hat die Albrecht-Dürer-Straße in Ergenzingen eine neue Attraktion. Denn die Hausnummer 1 ist nun ein hoch attraktives Wohnhaus für insgesamt sechs Wohneinheiten.

Aus zwei mach eins

Das Besondere an dem neuen Gebäude ist, dass hier einstmals zwei Häuser nun architektonisch gekonnt verbunden sind. Kein Wunder – ist der Bauherr, Martin Koch, doch selbst Architekt. Schon 2017 seien ihm die beiden alten Wohnhäuser aufgefallen, erinnert er sich. Eines der Häuser sei noch bewohnt gewesen, das andere stand bereits leer. Dass die beiden Gebäude verschieden hoch gebaut waren, hat der Architekt geschickt übernommen bei seiner Neubauplanung. Auch jetzt ist der nördliche Gebäudeteil der höhere. Das hat sich auch auf den Schnitt der Wohnungen ausgewirkt. Standen die ursprünglichen Baukörper noch eng aneinander, hat Martin Koch sie durch den Treppenaufgang getrennt. Der Aufgang ist freistehend, nicht überdacht und lässt so zwischen den beiden Wohngebäuden genügend Raum, hat eine Art Korridor geschaffen. „Man hat mich gefragt“, so der Bauherr, „ob ich das Treppenhaus nicht bedachen will, aber ich finde dieses Freistehende perfekt.“

Hochwertige Ausstattung

Im Erdgeschoss befindet sich der Technikraum und die Abstellräume für die Mieter. Außerdem ist ein Fahrradabstellraum vorgelagert – „aber nicht so eine Blechhütte, sondern schön in die Anlage integriert.“ Die ebenerdige Wohnung ist barrierefrei und etwa 45 Quadratmeter groß. Sie hat, wie alle Wohneinheiten, Fußbodenheizung. Die übrigen Wohnungen sind durchgehend Zwei- und Dreizimmerwohnungen mit einer Größe von ungefähr 85 Quadratmetern jeweils. Er habe für diese Wohnanlage unbedingt einen hohen Standard herstellen wollen, sagt der Architekt. „Und ich wollte endlich auch mal für mich entwerfen und nicht im Auftrag anderer“, meint er lachend. Und so entstand ein Holz-Hybridhaus, das die Stärken von Holz mit denen anderer Materialien wie Beton oder Stahl kombiniert. Konkret: Die Außenwände bestehen aus Holz, die Innenwände aus Beton und die zusammen wirken als wärmegedämmte Hülle. Die Decken in den Wohnräumen sind übrigens betonbelassen und beziehen daraus einen ganz eigenen Charme. Es gibt überall Linoleum-Fußböden und Filzputz an den Wänden. „Wir hatten da insgesamt schon einen hohen Planungsaufwand“, gesteht Martin Koch.

Aus Architektenhand

Die Räume, besonders die großzügig geschnittenen Wohnzimmer, sind allesamt hell, einladend, mit großen Fenstern mit Holzrahmen. Generell sind alle Materialien, Oberflächen und Farben sorgfältig geplant und aufeinander abgestimmt.
Erst wollte der Bauherr ja keine Küchenzeile einbauen, dann hat er sich umentschieden, „und jetzt werden die Wohnungen noch mit Küchen ausgestattet.“ Die zwei Wohnungen im nördlichen Trakt, also im höheren Hausteil, besitzen geräumige Balkone zum Westen hin, die Wohnungen im südlichen Gebäudeteil haben die Balkone auf die gesamte Zimmerbreite zum Süden hin. Nur die sechste Wohnung im dritten Stock des höheren Hauses hat keinen Balkon, „aber der Hauszugang von der Treppe her kann ganz wunderbar als kleines, idyllisches Paradies mit Tischchen und Stühlen genutzt werden.“ Und das unter freiem Himmel. Dabei handelt es sich um eine Galeriewohnung, die zwar schräge Wände hat, aber unterhalb des Dachfirstes noch einen offenen Raum auf die gesamte Wohnungslänge hat. Für jede Wohnung ist ein Autostellplatz eingerichtet. Geplant ist, den Platz vor dem Haus zum Westen hin zur gepflasterten Fläche umzugestalten. Da hier öffentliche und private Flächen zusammentreffen, läuft dazu eine enge Abstimmung mit dem Tiefbauamt. Zusätzlich wird ein Baum eingepflanzt. „Wir wollen die Aufenthaltsqualität dort so angenehm wie möglich machen – auch für die Mitbürger ist das ja eine schöne Sache.“

Wohlfühloasen geschaffen

Seit 2017 arbeitet Martin Koch nun an dem Projekt. Damals kaufte er der Stadt die gemeindeeigenen Wohnhäuser ab und begann mit seinen Planungen.

„Ständig heißt es, alte Gebäude und Leerstand in den Ortskernen soll aufgearbeitet und weitere Versiegelung für Neubaugebiete soll vermieden werden.“ Idee und Ziel von Architekt Koch war, dafür eine Lösung zu schaffen.

Bürokratie und Politik „waren nicht immer hilfreich - um es mal so auszudrücken“, sagt er im Nachhinein. Doch jetzt ist es endlich so weit, im Juni sollen die Mieter einziehen. Für sie werden die neuen Wohnungen regelrechte Wohlfühloasen sein. Woher Martin Koch das weiẞ?„Immer dann, wenn ich mit meinen beiden Buben auf der Baustelle bin, wollen sie gleich hier bleiben und einziehen.“ Werner Bauknecht