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Tübingen: Der Südwestrundfunk lädt ein
Sonderveröffentlichung

Neubau Südwestrundfunk Tübingen Tübingen: Der Südwestrundfunk lädt ein

Das neue SWR-Studio ist auf Sendung. Die Energieversorgung ist autark, die Bauweise offen und flexibel. Digitale Technik verbindet Tübingen mit der ganzen Welt.

Seit 16. Juli ist das neue SWR-Studio auf dem Österberg auf Sendung. Am Samstag, 26. Juli, wird ein großes Einweihungsfest im Matthias-Koch-Weg gefeiert. Fotos: SWR/Jörg Heinkel; Ghita Kramer-Höfer

25.07.2025

Vor ziemlich genau 75 Jahren wurde die erste Sendung aus dem SWF-Landesstudio auf dem Österberg ausgestrahlt. Etliche Nachrichten wurden gesendet, unzählige Beiträge für Radio und Fernsehen produziert und vor allem: Hörspiele aufgenommen. 

Das gute, alte Funkhaus hat all die Jahre gute Dienste geleistet. Doch die technische Entwicklung ließ ein zeitgemäßes Arbeiten nicht mehr zu. Ein Neubau musste her. 

Funktional und ansprechend

Zwei Jahre lang wurde gebaut, gleich neben dem alten Funkhaus. Nun ist es fertig und seit dem 18. Juli ist das neue Studio auf Sendung.

Dank digitaler Technik ist der Raumbedarf gesunken, 40 Prozent der bisherigen Fläche konnte eingespart werden. Die Räumlichkeiten sind großzügig, hell und mit viel Glas und Holz gestaltet. „Uns war es wichtig, flexibel zu planen“, erklärt Studioleiter Marcel Wagner. „So können wir gegebenenfalls den Platzbedarf an sich wandelnde Herausforderungen anpassen.“

Ziel war es, den Neubau energetisch autark zu gestalten. „Für Wärme und Kälte sorgt die Geothermieanlage, die Solaranlage auf dem Dach treibt die Wärmepumpe an“, so Marcel Wagner. Der Sockel wurde aus wiederverwendeten Ziegeln gebaut. In der Tiefgarage unter dem Studio stehen ausreichend Parkplatze zur Verfügung. 

Modernes Arbeiten

60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen hier für das Radio- und Fernsehprogramm aus Tübingen. Zwei Hörfunkstudios, zwei multimediale Produktionsstudios und zwei Fernsehschnittplätze stehen zur Verfügung. Gearbeitet wird mehrheitlich in großen, hellen Büros. Auch dort hat sich einiges geändert: „Der SWR plant heute nicht mehr mit eigenen Arbeitsplätzen für alle Mitarbeitenden. Manche sind in Diensten, andere arbeiten zu unterschiedlichen Zeiten.“ Einige Arbeitsplätze sind auch für SWR-Mitarbeitende anderer Studios buchbar, Konferenzen sind hybrid möglich. 

Durch die vielen Glaswände sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Backoffice in Sichtkontakt mit den Moderatorinnen und Moderatoren. „Das erleichtert das Arbeiten“, so Wagner.

Auch Raum für Begegnung gibt es im neuen SWR-Studio: im oberen Stock stehen eine Küche und ein Gemeinschaftsraum für die Mitarbeitenden bereit – mit herrlicher Dachterrasse. 

Besucher sind herzlich willkommen

Besucher werden im großzügigen Erdgeschoss empfangen. „Jede Woche kommt mindestens eine Schulklasse vorbei“, so Marcel Wagner, „und auch Erwachsenen-Besuchergruppen sind häufig zu Gast im Studio.“ Um die Geschichte des Studios anschaulich machen zu können, wird eine Museumsecke eingerichtet.

Die geplante Bauzeit von zwei Jahren wurde exakt eingehalten. „Mit dem Bauablauf sind wir total zufrieden“, so Marcel Wagner, „eine so problemlose Baustelle habe ich noch nie erlebt.“ 

Auf Sendung

„Die neue Technik ist ein Quantensprung“, erzählt Studioleiter Marcel Wagner. „Wir sind von den klassischen Reglerpulten in eine komplett digitale Arbeitswelt umgestiegen, mit unfassbar komplizierter, komplexer Technik. Da absolvierten die Kolleginnen und Kollegen in den vergangenen Monaten viele Schulungen und viele Testläufe. Glücklicherweise funktioniert alles“, kommentiert er und lacht ein bisschen erleichtert.

Bei aller Freude über den gelungenen Neubau schwingt auch Wehmut mit. „Uns allen blutet das Herz. Das alte Hörspielstudio ist unsere DNA, dort wurden jahrzehntelang Hörspiele mit allen dazu gehörenden Geräuschen aufgenommen. Das verlieren wir jetzt“, sagt Wagner. „Und trotzdem sind wir mit zwei lachenden Augen umgezogen“, ergänzt er strahlend. Ghita Kramer-Höfer

Feiern rund ums SWR-Studio

Livemusik, Comedy, Wettershow und Studiobesichtigungen

Am Samstag, 26. Juli, lädt der SWR Tübingen von 11 bis 17 Uhr herzlich dazu ein, sich das Tübinger SWR-Studio anzusehen. Regelmäßige Haus-Führungen bringen die Arbeit im Studio und das neue Gebäude näher. 

Auf der Bühne spielen „Round Midnight“ 80er-Hits, Helge Thun und Sandra Müller reimen um die Wette und „Wetterfrosch“ Harry Röhrle wird über die Arbeit der Wetterreporter berichten.

Auf dem Hof vor dem bisherigen Studio sind Essens- und Getränkestände aufgebaut und wer Sehnsucht nach dem guten alten Hörspielstudio im alten Gebäude verspürt: Es ist ein letztes Mal geöffnet. 

Live auf dem Österberg

Auch in Zukunft ist das neue SWR-Studio auf dem Österberg offen für Veranstaltungen. „Am Donnerstag, 25. September, findet hier die ‚lange Lesenacht‘ im Rahmen des Bücherfestes statt“, macht Studioleiter Marcel Wagner neugierig. „Es ist unsere Eröffnungsveranstaltung.“

Bei „Live auf dem Österberg“ öffnet sich das Studio einmal pro Monat bei freiem Eintritt für Livemusik von Rock über Pop und Rap bis Country und Metal. 

Auch „Jazz im Studio“ wird es weiterhin mehrmals pro Jahr geben.

„Mit dem Neubau gibt der SWR ein starkes Versprechen ab“, so Marcel Wagner. „Wir bleiben nah bei den Menschen in der Region Neckar-Alb und im Nordschwarzwald. Wir hören zu, was sie beschäftigt und sind schnell vor Ort, um in Radio, Fernsehen und Internet über ihre Themen und Ereignisse zu berichten – auch in Zukunft.”