Pflegekräfte aus Göppingen: Applaus, Applaus
Sonderveröffentlichung

Next Step Pflegekräfte aus Göppingen: Applaus, Applaus

In der Corona-Pandemie wurde fürs Pflegepersonal geklatscht. Doch Pfleger wie andere Berufsgruppen haben mehr verdient - sie helfen Menschen in schwierigen Lagen.

Zeynep Coskun  ALB-FILS-KLINIKEN

22.06.2021

„Na, du hast aber eine soziale Ader!“ Wer diesen Spruch schon das eine oder andere Mal gehört hat, der ist vielleicht in einem sozialen Beruf gut aufgehoben. Oder, um es im neuen Jugendjargon zu sagen: „Ehrenmann“ - oder eben „Ehrenfrau“. Menschen, die etwas für andere tun, für die nicht der eigene Profit an erster Stelle steht, die gerne Umgang mit anderen Leuten haben, die sich um andere kümmern, wenn diese es nicht selber können. Die Menschen helfen, die in einer Notlage sind. Soziale Berufe verfügen über eine hohe Anerkennung und großes Vertrauen in der Gesellschaft. Weil aber auch Menschen in dieser Berufsgruppe nicht vom Applaus allein leben können, ist eine gute Ausbildung der erste Schritt auf dem Karriereweg.

Die Krankenpflegerin

Zeynep Coskun (21) arbeitet auf der Abteilung 80 in der Klinik am Eichert in Göppingen und hat ihre Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin im April 2021 erfolgreich abgeschlossen.

„Schon als Kind war der Beruf der Gesundheits- und Krankenpflegerin mein Traumberuf. Bereits damals hatte ich den Wunsch, Menschen zu helfen und für kranke Menschen da zu sein. Deshalb habe ich mich für die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin entschieden. Während meiner dreijährigen Ausbildung habe ich gesehen, dass Menschen sehr glücklich darüber sind, wenn ihnen geholfen werden kann. Das hat mich unglaublich motiviert und in meiner Berufswahl bestärkt. Auch der generelle Umgang mit Menschen, die Arbeit im Team und die gegenseitige Wertschätzung haben mir gut gefallen und für medizinische Themen konnte ich mich schon immer begeistern. Wenn man als Gesundheits- und Krankenpflegerin tätig ist, finde ich es sehr wichtig, dass man den Beruf mit Herz ausübt und alle Patientinnen und Patienten stets so behandelt, wie man selbst behandelt werden möchte – auch wenn es mal stressig zugeht. Empathie, Respekt und Freundlichkeit gehören genauso dazu wie Geduld, Verantwortungsbewusstsein und Zuverlässigkeit.“

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Ulrike Büthe DRK

Die Sanitäterin

Ulrike Büthe hat ihren Traumberuf gefunden. Wenn die 27-Jährige im Herbst ihre Ausbildung zur DRK-Notfallsanitäterin erfolgreich abgeschlossen haben wird, wird sie jeden Tag Verantwortung übernehmen und Entscheidungen treffen.

„Wir müssen uns auf Situationen schnell einstellen und auch einlassen. Denn jeder Notfall ist anders,“ ist die Erfahrung der Plüderhäuserin. Sie hatte zunächst eine Ausbildung zur Bankkauffrau gemacht und schnell festgestellt, dass sie an ihre Berufstätigkeit andere Ansprüche stellt. Über ein ehrenamtliches Engagement beim DRK hatte sie Einblicke in den Rettungsdienst erhalten und wusste: „Genau das möchte ich machen.“

In ihrer Tätigkeit muss sie nicht nur flexibel und teamfähig, sondern auch belastbar sein. „Es gibt Einsätze, bei denen wir das Leben eines Patienten, leider, trotz allen Bemühungen, nicht retten können. Das sollte man sich bewusst machen.“ Neben der Theorie steht in der Ausbildung von Anfang an die Praxis im Fokus. „Wir Auszubildende werden vom ersten Tag an mit in die Arbeit auf dem Rettungswagen einbezogen.“

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Constanze Kothy WILHELMSHILFE

Die Altenpflegerin

Constanze Kothy hatte bereits einen Beruf erlernt und sich früh für Kinder entschieden. „Da mein Mann viel unterwegs und ich auf mich alleine gestellt war, brauchte ich eine Alternative, um Kinder und Job gemeinsam verwirklichen zu können.“

Die Wilhelmshilfe bot ihr diese Möglichkeit. „Das Haus in Faurndau wurde neu eröffnet, mit einem jungen Team und einer Chefin die aufgeschlossen waren, Neues zu probieren. Die Wilhelmshilfe schaffte mir eine Mama-Stelle von 8-12 Uhr – optimal für mich, um arbeiten zu können und für meine Kinder da zu sein. Nach 8 Jahren in der Pflege als Helferin und dem steigenden Alter meiner Kinder, wollte ich mehr. Die Pflegefachkraft wurde mein neues Ziel!

Ich habe in den Jahren bereits viel Erfahrungen sammeln können, habe aber auch gemerkt, dass mir das nötige Fachwissen fehlt, um die Menschen kompetent und professionell versorgen zu können. Auch bei diesem Wunsch stand mir die Wilhelmshilfe zur Seite. Ich begann meine Ausbildung am 01.04.2018 im Diakonischen Institut Göppingen. Es ist eine Ausbildung mit vielen Herausforderungen, einer großen Vielfältigkeit, Zeitaufwand und sie benötigt eine Menge Ehrgeiz. Flexibilität, die Liebe zu Menschen und zur Pflege sind Voraussetzungen und es sollte an Mut, sich ständig wechselnden Bedingungen zu stellen, nicht fehlen.“

„Leider wird der Beruf immer noch unterschätzt, was ich sehr schade finde. Ich liebe meinen Beruf und bekomme täglich viel Dank und Herzlichkeit entgegengebracht, wie man sie wahrscheinlich in keinem anderen Beruf bekommt. Ich gehe immer mit einem zufriedenen Gefühl nach Hause und bin stolz darauf, die Ausbildung geschafft zu haben. Ich konnte mich immer auf die Unterstützung der Wilhelmshilfe und des Teams verlassen, wie auch auf fachliches und empathisches Wissen der Lehrer und Lehrerinnen am Institut.“