Am Montag, 18. Oktober, findet auf dem Parkplatz der Turn- und Festhalle der traditionelle Onolzheimer Hammeltanz statt. Die Veranstaltung beginnt um 14 Uhr und endet um 17.30 Uhr. Nach dem Prolog des Büttels, einem Grußwort von Oberbürgermeister Dr. Christoph Grimmer und der Verlesung der Stiftsurkunde durch den Herold ab 15 Uhr, tanzen die jungen Männer und Frauen wieder um den Hammel. Für die musikalische Unterhaltung auf dem Festplatz sorgt ab 16 Uhr die Blaskapelle Onolzheim.
Der große Umzug allerdings, der bisher jedes Jahr tausende Menschen anlockte, muss auch heuer ausfallen. Um die Veranstaltung durchführen zu können, gelten die Vorgaben der Corona-Landesverordnung. Das Gelände wird demnach komplett umzäunt. Gäste und Teilnehmende müssen geimpft, genesen oder getestet sein (3G-Regel) und einen Nachweis darüber vorlegen können. Beim Unterschreiten des 1,5 Meter Abstandgebots gilt die Maskenpflicht. Eine Voranmeldung ist jedoch nicht nötig.
Auch wenn das Fest in diesem Jahr immer noch unter den Einschränkungen der Corona-Landesverordnung steht, ist es für die Onzamer, wie sich die echten Onolzheimer nennen, ein Trost, dass wenigstens der uralte Hammeltanz stattfinden kann. Denn das traditionelle Volksfest, das sich in den bunten Reigen der Kirchweihfeiern einreiht, wird bereits seit Mitte des 15. Jahrhunderts gefeiert.
Jahrhunderte alte Tradition
Der Hammeltanz hat seinen Platz im Programmablauf immer am Montag, der auf den dritten Oktobersonntag fällt. Auch für die Teilnahme gelten feste Regeln: Es dürfen nur ledige Paare mittanzen, und auch nur dann, wenn die Männer aus dem Ort kommen. Bei den Frauen ist man toleranter. Sie dürfen auch „von auswärts“ sein.
Während des Tanzes macht ein Degen die Runde. Er muss immer von Paar zu Paar weitergegeben werden. Und zwar solange, bis der Wecker schellt. Den hat Büttel Max Breitkopf zu Beginn des Tanzes gestellt und keiner weiß, wie lange die Prozedur dauert. Das Paar, das den Degen beim Klingeln in den Händen hält, geht als Sieger hervor und bekommt den Hammel. Das Weckerklingeln ersetzt das Fallen der Münze, wie es die Historie überliefert. Früher hat man zu Beginn des Tanzes eine Kerze angezündet, in die ein Geldstück eingeschmolzen war. Beim Herunterbrennen der Kerze wurde die Münze frei und fiel zu Boden, was auch ein Klingeln verursachte.
Der Überlieferung nach wurde bereits 1476 das erste Mal gefeiert, mit mehreren Unterbrechungen, zum Beispiel während des zweiten Weltkrieges. Das Fest geht auf Barbara von Zipplingen zurück, die der Gemeinde eine Kaplanei gestiftet hat, aus der in der Reformationszeit die Pfarrei Onolzheim hervorging. do/pm