Volles Programm beim Stadtfest in Ilshofen
Sonderveröffentlichung

Ortsporträt Ilshofen Volles Programm beim Stadtfest in Ilshofen

Beim Stadtfest 2014 sitzen Hunderte Besucher vor dem Rathaus gemütlich zusammen. Foto: Archiv/Ufuk Arslan

17.06.2022

Tradition: Das Stadtfest Ilshofen ist wieder da: Am Wochenende, 18. und 19. Juni, verwandelt sich die Innenstadt in eine bunte Kultur- und Partymeile mit vielen Überraschungen für Kinder und Erwachsene. 

So lange mussten sich die Bürgerinnen und Bürger von Ilshofen und seiner Teilorte seit ihrem letzten Stadtfest gedulden. Am kommenden Wochenende dürfen sie ihre besondere Party auf dem Rathausplatz endlich wieder feiern. Der Corona-Lockdown hatte die übliche Wartezeit glatt verdoppelt. Denn normal für die Veranstaltung ist eigentlich ein Zweijahres-Rhythmus. 2018 hatten sich die Ilshofener das letzte Mal bei ihrem Stadtfest getroffen. Das erste Mal war es im Jahr 1990 gewesen. Damals wurde die Einweihung der Ortsdurchfahrt gefeiert. Das hatte wohl vielen so gut gefallen, dass das Stadtfest danach zur ständigen Einrichtung erhoben wurde und seither alle zwei Jahre im Wechsel mit dem Fest der Gartenfreunde Ilshofen stattfindet.

Am späten Samstagnachmittag geht es wieder los. Um 17 Uhr werden an den Festständen der teilnehmenden Vereine die Grills, Fritteusen und Pizzaöfen angeworfen. Zu den Attraktionen gehört die „Schirmbar“ des TSV Ilshofen, die einen Hauch Après-Ski-Feeling auf den Rathausplatz bringt. Wo sonst der Gemeinderat ernste Angelegenheiten bespricht, hüpfen zwischen 18 und 20 Uhr die Maiskörner und die jüngsten Einwohner der Stadt – bei der großen Kinderdisco im Sitzungssaal des Rathauses mit Popcorn und Kindercocktails. Danach sind die Erwachsenen dran. Bis 23 Uhr bringt das Duo JU+MI im Rathaus Livemusik quer durch alle tanzbaren Genres auf die Bühne.

Kulinarische Highlights

Am Sonntag beginnt das Fest besinnlich. Um 10.30 Uhr lädt die Ilshofener Pfarrerin Susanne Holzwarth-Raithelhuber zu einem ökumenischen Gottesdienst auf den Rathausplatz ein. Sollte es regnen, versammeln sich die Gläubigen in der nahen Kirche von Ilshofen. Um 11 Uhr stehen die Vertreter der Vereine dann wieder hinterm Tresen ihrer Feststände. Verschiedene Fischspezialitäten und vor allem leckere Forellen hat wie stets die Sportfischer-Vereinigung Eckartshausen im Angebot. Die anderen Vereine halten sich ebenso an ihre seit vielen Jahren bewährten Speisekarten. Der TSV Ilshofen serviert Grillwürste, Currywurst, Steaks und Pommes, die Jugendabteilung der Freiwilligen Feuerwehr fährt Putenschnitzel und Burger auf, der Liederkranz Ilshofen hat außer Kaffee und Kuchen wieder seine beliebten Feuerwürste dabei. Die Spezialität der Sängerinnen und Sänger zeichnet sich dadurch aus, dass sie länger, dünner und schärfer ist als der wurstige Mainstream. Pizza-Fans stellen sich am besten am Stand des Schützenvereins Eckartshausen an. Die Musiker der Marching Band The Green Scouts lassen zum Stadtfest ihre Pauken und Trompeten zuhause. Stattdessen bringen sie geballte Vitamine unters Volk – mit raffinierten Salat-Bowls und frischen Smoothies.

Wie die Schirmbar des TSV, konzentriert sich auch die Containerbar des Gewerbevereins Ilshofen auf Flüssiges. Im umgebauten Seecontainer werden Sekt, Chardonnay, Merlot, Gin-Tonic und ein alkoholfreier Cocktail mit dem geschäftigen Namen „Business-Club“ gereicht.

Für Kinder viel geboten

Der Sonntag bietet gleich drei musikalische und tänzerische Höhepunkte. Beim Mitmachprogramm der Pilot Chorakademie Baden-Württemberg sind um 11.30 Uhr und dann noch einmal um 15.30 Uhr alle Festbesucher gefragt. Denn es geht ums gemeinsame Singen. Unter Anleitung einer Sängerin und einer Pianistin werden eingängige Lieder geschmettert, für die niemand ein Text- oder Notenblatt braucht.

Einfach nur zuhören muss man beim Platzkonzert des Musikzugs der Freiwilligen Feuerwehr Ilshofen auf dem Rathausplatz von 13.30 bis 14.30 Uhr. Ein Genuss für die Augen wird der Auftritt der Showturngruppe des TSV Ilshofen auf der Haller Straße. Ab 15 Uhr werden die gelenkigen Sportlerinnen ihr Publikum zum Staunen bringen.

Kinder sind am Sonntag zu jeder Zeit vollauf beschäftigt. Der Kindergarten Rappelkiste verziert beim Kinderschminken kleine Gesichter mit bunten Malereien vom Schmetterling bis zur Miezekatze. Die Süddeutsche Gemeinschaft Leofels ist mit einer Hüpfburg und lustigen Bastelaktionen vor Ort. Ebenfalls zum bunten Rahmenprogramm gehört ein Besuch im historischen Torturm und im Puppenstubenmuseum in der Torstraße.

Beide Sehenswürdigkeiten haben von 12 bis 17 Uhr geöffnet – ebenso wie die Geschäfte in der Ilshofener City, die ihre Kundschaft am verkaufsoffenen Sonntag mit Gewinnspielen und anderen Aktionen unterhalten. Wer Edelsteine aus aller Welt bewundern möchte, unternimmt einen kleinen Ausflug zur Verkaufsausstellung im Malereigeschäft von Ingfried Winter in der Kürzstraße 8. Nur eines gibt es beim Stadtfest in Ilshofen wirklich überhaupt nicht: Langeweile. Beatrice Schnelle


Wunderbare, kleine Welten entdecken

Geschichte: Das Puppenstubenmuseum am Marktplatz in Ilshofen ist ein Ort der Ruhe und des Staunens.

Ilshofen. Ein zauberhafter Rückzugsort am Rande des Feierrummels ist am Festsonntag das Puppenstubenmuseum von Rosalinde Wahl am Marktplatz. Von 12 bis 17 Uhr öffnet die leidenschaftliche Sammlerin verspielter Antiquitäten die Pforten zu ihrer romantischen Märchenwelt. Die Gelegenheit sollte sich niemand entgehen lassen, der Spaß hat an Puppenküchen, niedlichen Wohnstuben, Kinderkaufmannläden und anderem Spielzeug aus vergangener Zeit. Denn über den Sommer sind Besuche nur nach Terminvereinbarung möglich.

In Regalwänden, Vitrinen und antiken Schränken zeigt die Ilshofener Gemeinderätin rund 40 Puppenstuben, darunter eine kleine Schuhmacherei und die lebensechte Miniaturversion einer Autowerkstatt. Daneben gibt es allerlei entzückendes Drumherum, wie kleine Speise- und Kaffeeservice, alte Kaufmannswaagen oder historische Nähmaschinchen. Ein bisschen Zeit sollte man schon mitbringen, um die Ausstattung für gehobene Puppenansprüche eingehend bewundern zu können. „Es gibt so viel zu gucken, dass ein Besuch eigentlich gar nicht reicht“, sagt Rosalinde Wahl. Wer glaubt, die ganzen Herrlichkeiten bereits zu kennen, irrt: „Die Ausstellung wird immer wieder verändert, damit sich der Besuch immer wieder aufs Neue lohnt“, verspricht sie. Während der Corona-Pause seien einige sehr schöne Stücke dazugekommen. Klassische Führungen bietet die Herrin über die Puppenwelten zwar nicht an. Aber gerne erzählt sie ihren Gästen Geschichten über ihre außergewöhnlichen Schätze. Mit dem eigenen Museum erfüllte sie sich 2018 in der Torstraße 12 einen lange gehegten Wunsch. cito