Eine Stadt voller Lieblingsplätze
Sonderveröffentlichung

Ortsporträt Langenburg Eine Stadt voller Lieblingsplätze

Seit zwei Jahrzehnten ist Wolfgang Class der Bürgermeister von Langenburg. Er lobt das gute Miteinander, staunt über das Erreichte und blickt optimistisch in die Zukunft. "Langenburg entwickelt sich", sagt er stolz.

Langenburgs Bürgermeister Wolfgang Class kennt die Sonnenseiten seiner Stadt: Am Rumänenhäusle eröffnet sich ein herrlicher Blick auf die malerische Landschaft. Foto: Sabine Franz

29.09.2022

Vor 20 Jahren nahm Wolfgang Class auf dem Chefsessel des Langenburger Rathauses Platz. Unweit des märchenhaften Schlosses, der knusprigen Wibele und des beliebten Freibads. Trotzdem hatte ihn so mancher gewarnt: ,,Die haben doch kein Geld." Langenburg war damals die Gemeinde mit der höchsten Pro-Kopf-Verschuldung in ganz Baden-Württemberg. Deshalb hätte der Bürgermeister nie zu träumen gewagt, was schließlich doch alles machbar war. ,,In baulicher Hinsicht haben wir viel erreicht", sagt er nicht ohne Stolz und zählt auf: ,,Wir haben Schule und Stadthalle generalsaniert, einen Kindergarten und ein Feuerwehrmagazin gebaut." Dazu kamen Wohnumfeld-Maßnahmen, Kanalisation, Wasserleitung, Straßen- und Gehwegs-Bau und so weiter. ,,Natürlich immer mit Unterstützung des Landes", betont Bürgermeister Class. Er lobt das gute Miteinander in Langenburg. „Je ärmer die Stadt, desto höher das ehrenamtliche Engagement", sagt er. "Gemeinsam kriegen wir auch hier etwas voran."

"Je ärmer die Stadt, desto höher das ehrenamtliche Engagement."

Zugunsten der Sanierung des Torwachthauses stellte der Geschichts- und Kulturverein in Zusammenarbeit mit rührigen Bürgerinnen und Bürgern rund 30 exklusive Benefizaktionen auf die Beine. Auch Wolfgang Class beteiligte sich und führte Interessierte zu seinen persönlichen Lieblingsplätzen: Zur Orangerie, in der er seine Hochzeit feierte. Zum Philosophenkeller, wo er tolle Veranstaltungen erlebte. Zum Rumänenhäusle mit Blick auf die malerische Landschaft.

Die Coronazeit traf die Tourismusbranche in Langenburg hart. "Die Innenstadt war an den Wochenenden zeitweise ziemlich leer", berichtet Class. Die Gastronomen wussten sich zu helfen und boten einen Outdoor-Verkauf für Kaffee, Kuchen und Eis an. Der Bürgermeister erinnert sich an eine riesenlange Menschenschlange". Er ist froh, dass wegen der Pandemie "kein einziger unserer Betriebe in Konkurs gegangen ist." Seinem Gefühl nach liegt die Zahl der Touristen jetzt wieder auf dem Niveau von vorher.

Tempo-30-Zone als Wunsch

Aktuell gibt es Bestrebungen, innerstädtische Parkplätze zu verlegen, um Platz für begrünte Zonen, Spielgeräte und Bänke zu schaffen. "Damit Langenburg noch schöner wird", sagt Wolfgang Class. Zwischen Schloss und Ehrenmal durchgängig eine Tempo-30-Zone auszuweisen, wäre ein weiterer Wunsch.

Die Stadt hat aktuell rund 1950 Einwohner. Im Vergleich zum Jahr 2011 ist das ein beachtlicher Zuwachs von elf Prozent. Einen maßgeblichen Grund hierfür sieht Bürgermeister Class in der guten Ausrichtung von Schule und Kindergarten: beides Ganztageseinrichtungen, samt Mensa. Er zeigt sich begeistert, „,was wir da als kleine Gemeinde fertiggebracht haben".

Was gibt es sonst Neues im Städtchen? In Atzenrod wird gerade ein Wohngebiet mit 15 Bauplätzen erschlossen. Der Glasfaserausbau startet. Es sollen Vorkehrungen getroffen werden, um Bürger vor Risiken durch Starkregen zu schützen. Ein Bike-Park und ein Wasserstudio sind am Entstehen. Hiesige Unternehmen investieren und erweitern kräftig. 2021 waren hier 513 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt.

Großprojekt für Demenzkranke

Und ein Großprojekt ist geplant: Ein Investor will eine Wohn- und Pflegeeinrichtung für demenzkranke Menschen und deren Angehörige bauen. Das Baugesuch soll im ersten Halbjahr 2023 eingereicht werden. ,,Eine solche Gesundheitseinrichtung passt gut zum Luftkurort Langenburg und ist auch für die gesamte Region wichtig", sagt Class.

In die Zukunft blickt er positiv. ,,Langenburg entwickelt sich." Hier wohnen Menschen, die etwas bewegen. Stellvertretend nennt er Wolfgang Maier. ,,Mit seinem Mawell Resort hat er viele Arbeitsplätze geschaffen." Wenn Class beispielsweise in Stuttgart erzählt, wo er herkommt, sprechen ihn die Leute inzwischen eher auf das Mawell Resort an, als auf Schloss und Automuseum. Er sagt: ,,Dem Wolfgang Maier haben wir sehr viel zu verdanken." Sabine Franz