Das Wappen der Gemeinde besteht aus einem von einem grünen Dreiberg überhöhten goldenen Schalenbrunnen mit dem silbernen Wasserstrahl. Letzterer bezieht sich auf das Heilbad und die Alblandschaft. Ebenso kann der Berg mit seinen drei Kuppen als Symbol für jene drei in der neuen Gemeinde Bad Ditzenbach aufgegangenen Alborte Auendorf, Bad Ditzenbach und Gosbach verstanden werden.
Jeder hilft jedem.“ Das ist wohl der Satz, welcher den typischen“ Bad Ditzenbacher wohl am besten umschreibt. Zumindest ist es jene Eigenschaft, welche einigen Bad Ditzenbachern als erste einfällt, fragt man sie nach den typischen Merkmalen der Einwohner. Seit 1975 besteht die Gemeinde in ihrer jetzigen Form, nach der Eingemeindung von Auendorf und Gosbach.
Anders als in manchen Kommunen, in denen sich die Ortsteile auch Jahrzehnte nach der Gebietsreform noch immer nicht wirklich grün sind, bekommt man hiervon in der Badgemeinde zumindest nicht viel mit. Das liegt wohl mitunter daran, dass jeder Ortsteil seine ganz eigene Funktion erfüllt. Während Bad Ditzenbach mit Kurtherme und der Vinzenz-Klinik den touristischen Schwerpunkt der Gemeinde bildet, finden sich in Gosbach zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten, während die Landwirtschaft und die ländliche Idylle Auendorfs „Kernkompetenz“ ausmachen, wenn man so will. Klar ist: Keiner neidet dem anderen etwas. Das macht sich nicht zuletzt bei den Gemeinderatssitzungen bemerkbar, bei denen die Punkte sachgerecht abgehandelt werden, ohne auf den jeweils eigenen Ortsteil zu schielen.
Die hilfsbereite Einstellung ist vielleicht auch ein Grund, warum sich die Einwohnerzahl der Gemeinde durchgehend freundlich entwickelt hat, auch wenn die jüngste Volkszählung einen gewissen Dämpfer hinterließ. Seit den 90ern hat Bad Ditzenbach die 3000-Einwohner-Marke dauerhaft durchbrochen, zum 30. Juni dieses Jahres nannten 3894 Personen Bad Ditzenbach ihr Zuhause, die neuen Zensusergebnisse noch nicht mitgerechnet.
Hierzu trägt sicherlich auch die vielfältige Vereinsstruktur der Gemeinde bei, die „Säulen der Kommune“, wie die frühere Tourismuschefin Waltraud Gromer die Gemeinschaften bezeichnet. Vom Albverein, über Musikkapellen, die auch junge Mitglieder für sich gewinnen können, bis hin zur Feuerwehr. Sportlich kommt Altbürgermeister Bernd Ueding der FTSV Bad Ditzenbach-Gosbach in den Sinn. Während andere Vereine über Nachwuchssorgen klagen, habe die zusammengelegte Sportgemeinschaft kaum Probleme, Vorstands- oder Trainerposten zu besetzen. Über Generationen seien Mitglieder dem Verein verbunden, das Engagement in der Sportgemeinschaft so etwas wie eine Familienangelegenheit.
Auch im Bereich Tourismus hat sich ein Bad Ditzenbacher Verein über die vergangenen Jahre einen Namen gemacht: der Förderverein der Freunde der Burgruine Hiltenburg. Neben dem Erhalt der einstigen Stauferburg bemüht sich die Gemeinschaft darum, den autofreien Aussichtspunkt weiterhin attraktiv zu halten. Etwa durch einen Audiohörpfad, welchen der Förderverein zum 20-jährigen Bestehen in diesem Jahr gemeinsam mit der Kreisarchäologie verwirklicht hat. Aber auch der Freundeskreis Asyl und die Seniorengemeinschaft Obere Fils tragen als weitere Säulen den Zusammenhalt in der Gemeinde, sei es für Asylsuchende oder ältere Menschen.
Selbstredend bestimmen die Vereine auch einen Großteil des kulturellen Lebens in den drei Ortsteilen der Gemeinde. Sei es die Fasnet mit Nachtumzug in Gosbach, die Bad Ditzenbacher Festtage oder die Sommerfeste in Auendorf.
Der Zusammenhalt in Bad Ditzenbach zeigt sich auch bei vielen Projekten, bei denen sich Private einbringen. Im Kleinen wie im Großen. So konnte die Gemeinde in den vergangenen Jahren vier Spielplätze neu herrichten, ein Viertel davon finanziert aus gesammelten Spenden. Der geplante Fital-Park zwischen Bad Ditzenbach und Gosbach wiederum liegt unweit seines Hauptsponsors, dem Kräuterhaus Sanct Bernhard, welches als einer der größten Gewerbesteuerzahler dennoch drei Viertel der geplanten Gesamtsumme für das Vorhaben übernehmen will. Auch der Hiltenburgschule greift inzwischen ein jüngst gegründeter Förderverein finanziell unter die Arme.
Verstecken muss sich die Gemeinde auch landschaftlich nicht, nicht nur wegen ihrer Lage im malerischen Filstal. Neben dem Kräuterhaus Sanct Bernhard und der Natur-Genuss-Mühle, zieht auch die Ruine der Hiltenburg viele Besucher an, vornehmlich Wanderer. Denn wer Ruhe sucht, genießt, dass der Weg zu diesem historischen Bauwerk für Autos normalerweise tabu ist.
Stillstand ist für den amtierenden Bürgermeister Herbert Juhn ebenso ein Unding wie für seinen Vorgänger Bernd Ueding. Schließlich haben sich beide einst für das Amt beworben, um die Gemeinde nach vorn zu bringen. Sei es durch Ortskernsanierungen oder die Ausweisung neuer Baugebiete. Auch unter dem amtierenden Schultes Herbert Juhn soll die Gemeinde in den kommenden fünf Jahren in Bewegung bleiben: mit einem neuen Baugebiet nahe dem Ditzenbacher Kindergarten, mit der Digitalisierung der Verwaltung oder einer neuen Turnhalle in Gosbach. So oder so: Davon, dass es sich in Bad Ditzenbach gut leben lässt, zeugen nicht zuletzt mehrere Auszeichnungen beim Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“.
Neben der Hiltenburg und verschiedenen Kirchen in den Ortsteilen der Gemeinde bietet vor allem die Landschaft viele Anziehungspunkte: sei es der Filslauf oder der Hägenmark-Pfad in Auendorf. Ebenso beherbergt die Gemeinde zwischen Gosbach und Bad Ditzenbach den größten Streuobst-Lehrpfad Baden-Württembergs. Über zwei Kilometer entlang der Fils lässt sich dort unter den mehr als 100 Obstsorten auch die ein oder andere in Vergessenheit geratene Frucht entdecken. In Gosbach findet sich die auf dem Leimberg gelegene und im Filstal weithin sichtbare Kreuzkapelle.
Von den 3920 Einwohnern, welche Bad Ditzenbach zum Dezember 2023 gezählt hat, verteilen sich 1750 auf Bad Ditzenbach, 1637 auf Gosbach und 533 auf Auendorf.
Neben dem Kräuterhaus Sanct Bernhard als bekanntestem Unternehmen haben sich auch IT-Dienstleister oder die Gesellschaft für Formenbau Hans-Herrmann Bosch in Bad Ditzenbach niedergelassen. Auch die Natur-Genuss-Mühle in Gosbach hat sich die Gemeinde als Wirtschaftsstandort ausgesucht. Dort, in Gosbach, finden sich wiederum auch verschiedene Supermärkte, Einzelhändler sowie Autohändler und -werkstätten wie auch viele Handwerker, die einen Großteil der klassischen Gewerke abdecken. Mangels geeigneter Flächen auf Bad Ditzenbacher Gemarkung will die Gemeinde mit ihrer Beteiligung am interkommunalen Gewerbepark Schwäbische Alb auch weiter wirtschaftlich wachsen.
Bad Ditzenbach liegt im Oberen Filstal zwischen den Gemeinden Deggingen und Mühlhausen. Das Rathaus der Gemeinde liegt auf einer Höhe von etwa 512 Metern über Normalnull.
Neben der offiziellen Internetseite der Gemeinde ist Bad Ditzenbach auch auf Facebook und Instagram unter @badditzenbach.de mit einem Auftritt vertreten.