Sonderveröffentlichung

Ortsportrait Deggingen-Reichenbach DEGGINGEN - REICHENBACH I.T.

Fotos: Rainer Lauschke; Nr. 3: Hans Scheiring

14.09.2024

Der Elefantenkopf als Zeichen der Grafen von Helfenstein ist auch im Degginger Wappen zu finden, welches seit der Gebietsreform 1975 gilt. Unter dem Kopf zu sehen ist ein sechsstrahliger Stern. Beide Motive sind dem damaligen Ortssiegel Deggingens entliehen. „Der Elefantenkopf und der Schildgrund entsprechen dem Helfensteinischen Wappen und symbolisieren somit die Zugehörigkeit Deggingens zu Helfenstein bis 1627“, schreibt die Gemeinde auf ihrer Internetseite. Der Elefant wiederum soll davon zeugen, dass die Helfensteiner während der Kreuzzüge im elften Jahrhundert weit in die Welt hinausgereist seien. „Oder damit, dass im Mittelalter die Bestrebung galt ‚redende Wappen‘ zu haben.“

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Auch der einst selbstständige Ortsteil Reichenbach hatte bis zum Anschluss an Deggingen ein eigenes Siegel. Es zeigt einen nach links springenden Hirsch in Rot. „Das heutige Wappen hat die Gemeinde vermutlich am Anfang des 20. Jahrhunderts angenommen“, schildert die Gemeinde. Die Farben seien 1925 von der Archivdirektion festgelegt worden. Die Bedeutung des Hirsches sei unbekannt. „Vielleicht kann in ihm ein Hinweis auf den die Gemeinde umgebenden Wald gesehen werden.“ Der Wellenschräglinksbalken weise auf den zweiten Bestandteil des Ortsnamens „bach“ hin. „Die Flagge ist am 7. April 1959 vom Innenministerium verliehen worden. Wappen und Flagge sind am 1. Januar 1975 bei der Eingliederung Reichenbachs in Deggingen erloschen.“

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In einer Sache steht Deggingen vielleicht ein wenig in Konkurrenz zu Geislingen. Als „Perle im Oberen Filstal“ bezeichnet sich die Gemeinde mit den Ortsteilen Deggingen und Reichenbach auf ihrer Internetseite. Demgegenüber besingt sich die Fünftälerstadt mit ihrer eigenen Hymne als „Perle im Bergeskranz“. Welche der beiden Kommunen nur mehr Glanz versprüht, sei dahingestellt. Zumindest kann Deggingen als einwohnerstärkste der Filstalgemeinden auf eine solide Entwicklung zurückblicken. Das kommt auch dadurch zustande, dass viele Heimatvertriebene nach dem Zweiten Weltkrieg im Ortsteil Deggingen einen neuen Lebensmittelpunkt fanden. In der Zeit nach 1945 wuchs die Einwohnerzahl bis 1976 von 3000 auf rund 4500 Einwohner.

Doch nicht nur zahlenmäßig habe sich Deggingen damit vergrößert, auch kulturell, berichtet Bürgermeister Markus Schweizer, habe das Brauchtum der einst Zugezogenen noch großen Einfluss. „Das merke ich immer wieder auf Geburtstagen und Hochzeiten“, sagt der Rathauschef, ein gebürtiger Degginger, der seit nunmehr gut einem Jahr an der Spitze der Gemeindeverwaltung steht. Obgleich Deggingen aus eher kleinbäuerlichen Verhältnissen gewachsen sei, findet Schweizer, dass sich die Gemeinde durchaus urban entwickelt habe – mit eigener Volkshochschule und einem Schulzentrum, wie er betont. Auch der Umstand, dass sich sechs Arztpraxen im Ort fänden, dürfte dem Bürgermeister gefallen. Genauso wie das Hallenbad, dessen Betrieb ein Förderverein unterstützt.

Im kommenden Jahr feiert die Gemeinde das 50. Jahr der Eingemeindung Reichenbachs. Wobei Rathauschef Schweizer zugeben muss, dass beide Orte längst noch nicht derart fest zusammengewachsen seien, wie sich das die Planer in Stuttgart zur Gebietsreform 1975 vielleicht vorgestellt hätten. Schweizer spricht von einer „Rivalität“, die sich aber maximal in spitzen, nicht allzu ernst gemeinten Bemerkungen wiederfände. Auf der anderen Seite beherbergt die Gemeinde mit der Eingemeindung Reichenbachs gleich 35 Vereine, darunter zwei Sportvereine. Schweizer schätzt dieses Angebot und spricht von „zwei starken Ortsteilen“, die während der Gebietsreform 1975 in der Gemeinde Deggingen aufgegangen seien.


Und nicht zuletzt schwärmt der Bürgermeister von den Orchideen an verschiedenen Stellen der Gemeinde. Von denen berichtet Hans Scheiring, ein wahrer Kenner in Sachen Orchideen. Jemand, der sich, nachdem ihn ein Nachbar auf den Geschmack gebracht hatte, an den Pflanzen schier nicht mehr sattsehen kann. Knapp die Hälfte aller Arten fänden sich in Deggingen und Umgebung. „In Deggingen, am Fuß der Nordalb, gibt es wunderschöne Orchideen“, schwärmt Scheiring. Vor allem im Frühjahr wie auch im Sommer zeigten sich verschiedene Ragwurzarten, sagt der Orchideen-Freund, welcher sporadisch auch Führungen anbietet, um die Vielfalt dieser Blumen rund um Deggingen und darüber hinaus zu erkunden.

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Die Geschichte Deggingens lässt sich unter anderem in der Heimatstube erleben, welche Karl Heißler zusammen mit seiner Frau seit dem Jahr 2011 im Dachgeschoss des Bürgerzentrums betreibt. Seit der Eröffnung 2011 seien inzwischen mehr als 800 Exponate zusammengekommen. Zu sehen sind neben einstigen Gebrauchsgegenständen aus Haus, Hof und Werkstätten auch landwirtschaftliche Gerätschaften, „die zeigen, dass man früher sein tägliches Brot sauer erarbeiten musste“, wie auf der Internetseite der Heimatstube zu lesen ist. Zentraler Ausstellungspunkt und am meisten umlagert von Besuchern seien hingegen die Fotoalben mit etwa 1100 Bildern aus alten Zeiten in Deggingen und in Reichenbach im Täle. Nicht zuletzt: Heißler und seine Gattin geben auch das Heimatjahrbuch für Deggingen und Reichenbach heraus.

Mit Blick auf die Zukunft will Deggingens Bürgermeister gemeinsam mit dem Gemeinderat schrittweise die Ortsmitte erneuern. Auch, um die Ortsdurchfahrt sicherer zu machen, über welche die B466 verläuft. Zum einen soll die Bundesstraße nach Norden verlegt werden, um auch das Filsufer besser einbinden zu können. Zum anderen sei ein Kreisverkehr angedacht, um die Verkehrssituation zu entschärfen und den Bereich insgesamt zu beruhigen. Ebenso habe das Land Deggingen als eine von 15 Kommunen für ein Wildblumen-Projekt ausgewählt. Dieses will die Gemeinde gemeinsam mit dem Umweltverband Nabu auf einer Fläche von rund 5300 Quadratmetern verwirklichen.

Historisch und gleichwohl optisch bilden gleich zwei Gotteshäuser einen Anziehungspunkt in der Gemeinde: die Pfarrkirche Zum Heiligen Kreuz, von 1978 bis 1980 in ihrem Innern saniert, zeichne sich durch ihre reichen, farbigen Stuckaturen aus, wie die Gemeinde findet. Diese werden den einheimischen Künstlern Johann Jakob und Ulrich Schweizer zugeschrieben. Gleiches gelte für den Hochaltar mit seiner freiplastischen Kreuzigungsgruppe. Auch die Wallfahrtskirche und das einstige Kapuzinerkloster Ave Maria stehen auf Degginger Gemarkung – etwas abseits der Bundesstraße 466. Die Kirche wurde von 1716 bis 1718 gebaut und präsentiert sich im Inneren mit Stuckornamenten und dem Hochalter als „Prunkstück von Ave Maria“. Ihn umgeben jubelnde Engel, in seiner Mitte hängt die Gnadenfigur einer Madonna im spätgotischen Stil.

Jens Kirschner

Inzwischen verzeichnet Deggingen rund 5300 Einwohner, die sich auf den namensgebenden Ortsteil sowie die einst selbstständige Gemeinde Reichenbach im Täle verteilen.

Innerhalb Deggingens gibt es verschiedene Gewerbeansiedlungen und Einkaufsmöglichkeiten, darunter einen Vollsortimenter und einen Discounter. Zu den größten Arbeitgebern der Gemeinde gehört nach Angaben des Bürgermeisters die Firma Gansloser Holzbau. Zudem hat sich Deggingen am Interkommunalen Gewerbegebiet Schwäbische Alb auf der Albhochfläche bei Türkheim beteiligt.

Deggingen liegt etwa in der Mitte des Oberen Filstals zwischen den Gemeinden Bad Ditzenbach im Westen und Bad Überkingen im Osten. Dies auf etwa in 465 bis 777 Höhenmetern.

Die Gemeinde Deggingen ist mit ihrer Internetpräsenz unter www.deggingen.de. Auf der Plattform Instagram ist die Kommune unter @gemeinde_deggingen mit einer Seite vertreten.