Ein Umzug mit 26 Gruppen, Musik und tuckernden alten Landmaschinen. Weit mehr als 1000 Besucher feierten Mitte Juli bei schönstem Sonnenschein in der Hessentaler Grundwiesensiedlung ein Straßenfest. Die katholische Kirchengemeinde St. Maria wurde organisatorisch unterstützt von der evangelischen Matthäusgemeinde. Aber es bedurfte weiterer helfender Hände: die Hessentaler Schulen, Kindergärten und die Vereine trugen zum Gelingen des bunten Straßenfestes bei.
Wir sind begeistert von der Anzahl der Menschen“, resümiert Pastoralreferentin Vanessa Markwart (rundes Bild). Ein paar Helfer mehr hätten die Organisatoren aber trotzdem gut gebrauchen können. „Wir würden es gerne wieder machen, aber das geht nur mit ein paar mehr Schultern“, so die Pastoralreferentin. Sie hätten auch sehr gutes Feedback im Nachhinein bekommen.
Auch ansonsten ist die katholische Kirchengemeinde in Hessental aktiv. Unter anderem gibt es zu Erntedank einen Familiengottesdienst.
Blick auf junge Familien
In der Kirchengemeinde geht es derzeit auch darum, wie mit dem vorhandenen Personal ein funktionierendes Gemeindeleben möglich ist. Das sei aber nicht nur auf Hessental beschränkt.
Nach wie vor leidet die Kirchengemeinde unter den Nachwirkungen von Corona. Das Profil müsse erst wieder aufgebaut werden, gerade mit Blick auf junge Familien in Hessental. Unter anderem werde derzeit von der evangelischen und katholischen Gemeinde ein gemeinsames ökumenisches Spielplatzfest organisiert.
Hessental wächst. Das bringt neue Herausforderungen mit sich. Die Grundschule sei da als Erstes zu nennen, so Markwart. Da müsse die Stadt ganz dringend nachrüsten. „In der Schule wird eine große Integrationsleistung erbracht“, sagt Vanessa Markwart. Die Räumlichkeiten seien aber nicht groß genug für die Anzahl der Schüler.
Nicht nur die Kirchen, sondern beispielsweise auch der Sportverein tue viel, damit der Stadtteil zusammenwächst, ist Markwart überzeugt. „Es braucht verschiedene Dinge, damit sich die Menschen wohlfühlen.“ Das fange schon mit Bänken an, auf denen die Menschen sitzen und sich erholen können oder Mülleimer – ganz kleine Dinge. „Hessental ist ein sehr lebenswerter Stadtteil.“ Beispielweise im Solpark müsse ein guter Weg der Integration gefunden werden.
Ukraine-Krieg ist Thema
Auch in der katholischen Kirchengemeinde war und ist der Ukraine-Krieg Thema. Vor allem in den ersten vier oder fünf Wochen war es präsent. Insbesondere bei Menschen, die schon Fluchterfahrungen haben, hätte Markwart seelsorgerische Gespräche gehabt. Da seien auch Tränen geflossen.
In der katholischen Kirchengemeinde in Hessental bereite man sich darauf vor, wenn Menschen im Herbst oder Winter an der Pfarrbürotüre klingeln, weil sie ihren Strom nicht mehr bezahlen können. „Dafür gibt es in der Stadt eine Stelle, an die wir verweisen“, sagt Markwart. Von Axel Theurer