Vor 15 Monaten war Baubeginn für die zehn Mehrfamilienhäuser von Röwisch Wohnbau im Hessentaler Kronegarten. Mit insgesamt 117 Wohneinheiten ist es eines der größten Bauprojekte des Unternehmens, das selbst im Haller Stadtteil Hessental ansässig ist.
Während die Wohnungen im Bauabschnitt 1 und 2 schon im Jahr 2021 zügig verkauft worden seien, habe im Frühjahr 2022 der Verkauf der zwei letzten Bauabschnitte mit 43 Wohnungen begonnen, sagt Manuel Rößler. „Die meisten Wohnungen gingen weg, ohne dass wir offiziell Werbung dafür gemacht haben“, berichtet der Röwisch-Geschäftsführer. Aktuell seien zwar nur noch sechs Wohnungen verfügbar, dafür aber „in jeder Größe“. Die Häuser des ersten Bauabschnitts seien bereits bewohnt, der zweite Bauabschnitt ist im Entstehen.
Voraussichtlich könne der gesamte Komplex mit einem Finanzvolumen von mehr als 36 Millionen Euro bis Herbst 2024 fertiggestellt werden.
Der Kronegarten gehörte ursprünglich zum Landhotel Krone und war 450 Jahre im Besitz der Hoteliersfamilie Dürr. Es war den Bauherren wichtig, den Gartencharakter zu erhalten. Die Bewohner der Häuser haben eine Wildblumenwiese mit mehr als 20 alten und jungen Obstbäumen, einen Trimm-Dich-Pfad und ein gemeinschaftliches Hochbeet vor der Haustür. In einem ebenfalls gemeinschaftlich nutzbaren Raum mit Küche, Sitzlounge und Sonnenterrasse können private Feste gefeiert werden.
Günstige Wohnungen bieten
Wie schon bei den beiden letzten größeren Haller Bauprojekten der Firma Röwisch in Steinbach und im Wolfsbühl, wird auch im Kronegarten ein Haus von der gemeinnützigen Röwisch Stiftung errichtet. „Neubau hat immer seinen Preis“, betont Rößler. „Gerade darum wollen wir mitten drin in unseren Projekten günstige Wohnungen bieten.“ Das Stiftungshaus schaffe hochwertigen Wohnraum für 15 Menschen, die sonst kaum Zugang zum Wohnungsmarkt fänden. Mitarbeiter des diakonischen Haller Sozialunternehmens Erlacher Höhe würden sich um die Belange der Bewohner kümmern.
Praktisch für Senioren: Der Kronegarten schließt unmittelbar an die betreute Wohnanlage mit Pflegedienst an, die das Berliner Unternehmen Advita im früheren Gartentrakt des Gasthofs Krone eingerichtet hat. Sämtliche Advita-Leistungen können auch von den Kronegarten-Bewohnern in Anspruch genommen werden.
Richtung Westen wachsen
Auf dem Sonnenrain wird Hessental noch weiter Richtung Westen wachsen. Auf dem Gelände des dritten Bauabschnitts finde derzeit die Kampfmittelsondierung und -beseitigung statt, teilt Pia Reiser von der Haller Stadtverwaltung mit. Der Hintergrund: Das gesamte Baugebiet liegt in Nähe des Flugplatzgeländes. Der Flugplatz Hessental entstand 1935 als Teil des Fliegerhorstes Schwäbisch Hall-Hessental, der Ende des Zweiten Weltkriegs teilweise zerstört wurde. Aus dieser Zeit können Blindgänger im Boden versteckt sein.
Nach diesen Untersuchungen fänden archäologische Sondierungen statt, die einige Wochen in Anspruch nehmen könnten, so Reiser weiter. Das Bebauungsplanverfahren laufe indes weiter. Derzeit würden Stellungnahmen der Öffentlichkeit und der beteiligten Behörden sowie die Ergebnisse aus verschiedenen Gutachten in den Entwurf eingearbeitet. Danach folge eine erneute Auslegung der Pläne.
Nahversorgung verbessern
Der Entwurf sei auf Grundlage der Ergebnisse des städtebaulichen Wettbewerbs für das Gebiet Sonnenrain in Hessental im Bebauungsplanverfahren weiterentwickelt worden. Ziel der Weiterentwicklung des Sonnenrains sei die Bereitstellung weiterer Flächen vor allem für den Geschosswohnungsbau. Außerdem sollten die Voraussetzungen geschaffen werden, um die Nahversorgung in Hessental und den umliegen den Siedlungsräumen zu verbessern.
Der Entwurf des Bebauungsplans sehe drei Baufelder vor: Zwei davon sollten als urbanes Mischgebiet, hauptsächlich für Wohngebäude, ausgewiesen werden. Aber auch Geschäfts- und Büroräume seien möglich. Im dritten Baufeld solle ein Lebensmittelmarkt mit aufsitzenden Stockwerken für weiteren Wohnraum entstehen. Beatrice Schnelle
Mehr als 70 Senioren untergebracht
Advita hat vor Kurzem einen Neubau unmittelbar an der Haller Straße fertiggestellt. Neben einer Pflege-WG für zwölf an Demenz erkrankte Menschen gebe es dort 18 weitere, betreute Wohnungen, sagt Heimleiterin Iris Ellinger.
Noch nicht alle Plätze seien belegt. Mehr als 70 Seniorinnen und Senioren seien aktuell in den Hessentaler Advita-Häusern daheim. „Zusammen mit der Tagespflege betreuen wir mehr als 100 Personen“, so Ellinger. cito