Die Gemeinde verfügt über mehrere Brunnen. Einer davon ist der Weberbrunnen, der sich direkt am Rathaus befindet. Nach Angaben der Verwaltung wurde er 1979 im Rahmen der Ortskernsanierung errichtet. Der Bildhauer Karl Ulrich Nuss schuf die Brunnenplastik.



Von der Figur des Gottfried von Spitzenberg, der als mutmaßlicher Gründer der Burg Spitzenberg und der Gemeinde gilt, fließt ein Band, das zu einem Webstück wird, das der Weber am anderen Ende bearbeitet - ein Hinweis auf die Textilindustrie. Das Rad, so erklärt der Bildhauer, symbolisiert sowohl die Zeit als auch den Handel und die Wasserkraft der Fils.



Ebenfalls nicht unweit vom Rathaus ist der Marktbrunnen zu finden, einer der ältesten Brunnen der Gemeinde. Früher stand dort ein Holztrog, um die Bevölkerung mit Wasser zu versorgen. Das Guss-Gehäuse wurde 1867 angefertigt.




Einen weiteren Brunnen gibt es zudem an der Ecke Bahnhof- und Schillerstraße, der im Kuchener Volksmund als Fischbrunnen geläufig ist. Passend zum Namen ist auf dem Brunnen ein großer Fisch dargestellt, der über den Brunnen zu wachen scheint.
Das Wappen der Gemeinde zeigt einen Schild, der in Rot und Silber geteilt ist. Im oberen, roten Abschnitt des Wappens befindet sich ein silberner, stehender Elefant auf einem goldenen Vierberg. Das helfensteinische Wappen in der oberen Schildhälfte erinnert der Verwaltung zufolge daran, dass der Ort einst im Besitz der Grafen von Helfenstein war. Durch diese Zugehörigkeit kam der Ort, zusammen mit der Stadt Geislingen, an die Reichsstadt Ulm und später 1810 an Württemberg.
Die untere Schildhälfte ist mit einer fünfblättrigen Rose aus dem Geislinger Stadtwappen geschmückt. Diese verweist auf die historische Verbindung zu Geislingen und besonders die Zugehörigkeit Kuchens zum Oberamt Geislingen, das bis zu seiner Aufhebung bestand.
Die Gemeinde Kuchen mit gut 5700 Einwohnern ist am Rand der Schwäbischen Alb in landschaftlich reizvoller Umgebung und an der Fils gelegen. 2028 darf die Gemeinde ihr 800-jähriges Bestehen feiern die erste urkundliche Erwähnung war 1228. Jahrhundertelang spielte die Leinenweberei eine große Rolle.
Aufgrund der industriellen Entwicklungen ist in Kuchen vor allem die historische und denkmalgeschützte SBI-Arbeitersiedlung bekannt, die für das 19. Jahrhundert bereits sozial sehr fortschrittlich war und durch die es Führungen gibt. Die Anlage gilt als industrielle Mustersiedlung und zählt laut Verwaltung daher zu den interessantesten Anlagen dieser Art in Mitteleuropa. Die Gemeinde legt Wert auf ihre Selbstständigkeit. Das zeigt sich auch darin, dass der Ort Anfang der 1970er Jahre erfolgreich um seine Eigenständigkeit kämpfte, als die Landesregierung und die Stadt Geislingen nach einer Verwaltungsreform auf Eingemeindung Kuchens anstrebten.
Trotz der die Entwicklungen hemmenden Ortsdurchfahrt der B10 ist Kuchen „eine Gemeinde mit hoher Lebensqualität, in der man sich sehr wohlfühlen kann. Für eine Kommune unserer Größenordnung verfügen wir aus meiner Sicht über eine überdurchschnittlich gute Infrastruktur“, stellt Bürgermeister Bernd Rößner fest. Dabei nennt er unter anderem die Gottfried-von-Spitzenberg-Schule mit Angeboten zur Ganztagsbetreuung und Lehrschwimmbecken sowie sechs Kitas mit mehr als 200 Kindergartenplätzen und Tagesmütterangebote.
Hinzu kommen diverse Einkaufsmöglichkeiten, ein Bürger- und Vereinshaus, ein Familienfreibad mit Beachvolleyballplatz, das Ankensportzentrum, eine betreute Seniorenwohnanlage und ein Pflegeheim. Außerdem Einrichtungen im Gesundheitssektor, bezahlbarer Wohnraum und zwei Gewerbegebiete. Auch mit Blick auf die Zukunft sieht sich die Gemeinde gerüstet: Auf dem ehemaligen Filba-Areal entsteht ein Gesundheitszentrum, hinzu kommen sollen dort Arbeitsplätze und Wohnraum.
Zusammenhalt wird in Kuchen großgeschrieben. Rößner berichtet, dass er das in seiner 32-jährigen Amtszeit nie anders erlebt hat. „Hier hilft man sich, hier hält man zusammen.“ Dafür hat er mehrere Beispiele. So wurde etwa im Zusammenhang mit dem Neubau des Freibads 1998/99 der Freibadförderverein gegründet, der von über 1000 Mitgliedern mit mehr als 300.000 DM und viel Engagement unterstützt wurde. Und bei den Jubiläen der beiden großen örtlichen Sportvereine, dem FTSV und dem TSV, halfen neben den Mitgliedern viele Kuchener anderer Vereine und Gruppierungen wie selbstverständlich mit.
Nach dem Brand des Vereinshauses Waldheim des Gesangsvereins Germania Kuchen 2007 wurde mit „ehrenamtlichem Engagement und vielen Spenden und Hilfestellungen ganz vieler Kuchener der vom Verein allein nicht zu stemmende Wiederaufbau unterstützt und ermöglicht“. Im Großen wie im Kleinen gibt es für den Bürgermeister da noch viele weitere Beispiele. „Dieses Zusammenhalten' ist aus meiner Sicht etwas, auf das wir in Kuchen bauen und auch stolz sein können.“ Diese Gemeinschaftlichkeit zeigt sich zudem im Gemeinderat, wo sachgerecht entschieden wird und die Ratsmitglieder Wert auf ein gutes Miteinander legen.
Kuchen zeichnet sich durch ein lebendiges und abwechslungsreiches Vereinsleben aus. Neben den beiden erwähnten Sportvereinen gibt es zahlreiche weitere Möglichkeiten für die Einwohner, sich zu engagieren und gemeinsam Zeit zu verbringen. Dazu gehören unter anderem die Freiwillige Feuerwehr, der Gewerbeverein, die Gartenfreunde, die Landfrauen, der Musikverein Kuchen, die beiden Gesangsvereine Frohsinn und Germania sowie der Kulturverein Patchwork und weitere Vereine.
Auch an Festlichkeiten lässt die Gemeinde nichts vermissen. Besondere Höhepunkte im Kuchener Veranstaltungskalender sind das Hockwochenende und der Adventsmarkt, stets gut besucht ist zudem der Lichtmessmarkt.
Text: Rebecca Hummler
Kuchen hat 5724 Einwohner (Stand: 2023). Einen deutlichen Bevölkerungszuwachs verzeichnete Kuchen laut Verwaltung durch den Zuzug von Flüchtlingen und Heimatvertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg. Von mehr als 2500 Einwohnern wuchs die Gemeinde bis zum September 1950 auf mehr als 3600. Mit der Erschließung von Wohnraum stieg die Zahl bis zum Mai 1970 auf mehr als 5000 Einwohner.
Innerhalb Kuchens gibt es verschiedene Gewerbeansiedlungen und Einkaufsmöglichkeiten, darunter mehrere Supermärkte, eine Drogerie und weitere Geschäfte. Die Gemeinde weist zwei Gewerbegebiete auf, die unter den Bezeichnungen Espan und Im Gewerbepark geläufig sind. Zudem ist Kuchen am Gewerbepark Schwäbische Alb beteiligt.
Kuchen liegt im mittleren Teil des Filstals an der B10 Stuttgart-Ulm und an der Bahnlinie Stuttgart-München. Von den Markungsgrenzen her reicht die Gemeinde im Nordwesten an Gingen, im Nordosten am Albtrauf an Donzdorf und an Geislingen im Südosten sowie im Südwesten an Bad Überkingen. Der tiefste Punkt an der Markungsgrenze Gingen liegt laut Verwaltung bei 390 Höhenmetern, der höchste Punkt an der Markungsgrenze Oberböhringen am Wald bei 720 Höhenmetern.
Die Gemeinde Kuchen ist mit ihrer Internetpräsenz unter www.kuchen.de auffindbar.