Die Vorfreude in Cröffelbach und der Gemeinde Wolpertshausen ist groß: Nach zwei Jahren Coronapause wird am kommenden Sonntag, 1. Advent, der Cröffelbacher Weihnachtsmarkt abgehalten. Bei dem kleinen Markt mit der familiären Atmosphäre trifft sich die ganze Gemeinde, berichtet Carola Ternes (54), die seit gut 15 Jahren Hauptorganisatorin des Events und Vorsitzende der Dorfgemeinschaft ist. „Der Weihnachtsmarkt ist klein und schnuckelig. Die meisten kommen zum Babbeln", berichtet Ternes, ,,man sieht Leute aus der ganzen Gemeinde hier, aus dem Haupt- und den Teilorten. Die stehen hin, essen Würstle, trinken Glühwein und wollen sich einfach unterhalten."
Fackeln leuchten den Musikern
Der Markt findet traditionell am Sonntag statt, zwischen 13 und 18 Uhr statt. Festlicher Höhepunkt des Nachmittags ist gegen 16.30 Uhr der Musikvortrag des Posaunenchores. ,,Da ist festliche Stimmung", berichtet Ternes. Weil die Pavillons und die Zelte im Garten des Bürgerhauses an den Rand gerückt stehen, bleibt in der Mitte der zentrale Platz frei. „Der Boden ist mit Stroh ausgelegt, die Musiker stehen im Kreis - mit Fackeln. Das ist richtig hoamelig", so Ternes.
Acht Aussteller sind angemeldet, berichtet die Cröffelbacherin.Neu ist, dass heuer die Eltern der Grundschule nicht nur den Waffelverkauf stemmen, sondern auch den Kuchenverkauf übernehmen. Das lag bisher bei den Mitgliedern der Dorfgemeinschaft. ,,16 bis 18 Kuchen hatten wir immer verkauft - das lief richtig gut", sagt Ternes.
Doch im Nachgang der Coronapause sei es inzwischen deutlich schwerer geworden, ehrenamtliche Helfer zu finden. Immerhin brauche es für den Aufbau fast 20 Personen (es sind meist die zehn Mitglieder im harten Kern mit ihren Partnern und Kindern). Hinzu kamen seither sechs bis acht Personen, die am Sonntag in zwei Schichten den Kuchen verkauften. ,,Die Helfer kriegen wir dieses Jahr nicht zusammen. Der Kaffee- und Kuchenverkauf sorgte für unser Einkommen - die Einnahmen fehlen jetzt." Doch wenn das Geld dem Förderverein der Grundschule zugutekomme, sei das auch okay. Wichtig sei, dass der Kuchenverkauf überhaupt stattfinde. Daneben verkaufen Mitglieder der Dorfgemeinschaft gegrillte Würste sowie Glühwein und Punsch.
Unter den acht Ausstellern ist Carmen Merz, eine ehemalige Cröffelbacherin, die jetzt in Ludwigsburg lebt und aufwendige Patchworkarbeiten produziert und verkauft. ,,Die ist von Anfang an dabei“, so Ternes. Bemalte Dachziegel und Bastelartikel bietet Greta Gschwind an. Die Großeltern der Schülerin leben in Wolpertshausen.
Doch im Nachgang der Coronapause sei es inzwischen deutlich schwerer geworden, ehrenamtliche Helfer zu finden. Immerhin brauche es für den Aufbau fast 20 Personen (es sind meist die zehn Mitglieder im harten Kern mit ihren Partnern und Kindern). Hinzu kamen seither sechs bis acht Personen, die am Sonntag in zwei Schichten den Kuchen verkauften. ,,Die Helfer kriegen wir dieses Jahr nicht zusammen. Der Kaffee- und Kuchenverkauf sorgte für unser Einkommen - die Einnahmen fehlen jetzt." Doch wenn das Geld dem Förderverein der Grundschule zugutekomme, sei das auch okay. Wichtig sei, dass der Kuchenverkauf überhaupt stattfinde. Daneben verkaufen Mitglieder der Dorfgemeinschaft gegrillte Würste sowie Glühwein und Punsch.
Wein aus Cröffelbach
Strickwaren wie Pulswärmer sowie Weihnachtskarten stellt Anette Fritsch aus Cröffelbach her. ,,Dann haben wir, wie immer, unseren Weinstand" - Heinz Christ hat am Südhang bei Cröffelbach Reben stehen und produziert seit vielen Jahren unterschiedliche Weinsorten. Er ist übrigens der erste der mittlerweile drei Weinproduzenten in der Gemeinde. Neben Christ produziert Christoph Kümmerer biologisch angebauten Weißwein. Der Dritte im Bunde ist Rainer Schöller, der zwischen Hopfach und Unterscheffach Reben gepflanzt hat.
Holger Köhnlein aus Unterscheffach produziert unterm Jahr Dekoratives aus Holz, etwa Sterne. ,,Er war von Anfang an dabei - ganz tolle Sachen macht der." Auch Norbert Fleischmann ist mit von der Partie - der Vater von Carola Ternes. Schaukelpferde aus Holz, Kindertische oder gedrechselte Schalen gehören zu seiner Produktpalette. Auch Jörg Kraft, Heilpraktiker aus Wolpertshausen ist mit von der Partie. Er steht am Imkerstand, den früher Gerhard Fischer bestückte. Honig- und Wachsprodukte sind bei Kraft zu erhalten. Und natürlich gibt es vor Ort auch Gegenstände, die von Schülern der Grundschule oder deren Eltern gebastelt wurden. Elisabeth Schweikert
Auch das gemeinsame Schaffen verbindet
Alle Cröffelbacher gehören zur Dorfgemeinschaft. Elf Personen bildet den zentralen Kern, in einer Whatsapp-Gruppe sind neun davon Mitglied. Doch unabhängig davon läuft die Mithilfe auf Zuruf: „Wenn wir jemanden brauchen, fragen wir an. Das findet sich dann meist", so Carola Ternes. ,,Wir allein können das nicht stemmen. Wir nehmen die jungen Familien mit ins Boot. Wir stellen am Samstag vor dem ersten Advent ja die ganzen Pavillons und zwei zehn Meter-Zelte." Der Aufbausamstag gehört quasi zum Festwochenende mit dazu - für die Helfer stellt die Dorfgemeinschaft die Verpflegung, die Stimmung sei dabei immer super.
Während Corona konnte die Dorfgemeinschaft fast nichts organisieren, alles ist zur Ruhe gekommen". Im ablaufenden Jahr hat sie einmal zum Weißwurstfrühstück eingeladen. Mitte November organisierte die Dorfgemeinschaft ein sehr gut besuchtes Laternenlaufen - „mehr als 90 Paar Würste wurden verkauft". Jetzt soll noch ein Weihnachtsstammtisch für die Cröffelbacher folgen. Der Termin wird noch festgelegt. sel
Daten und Fakten
Die Fläche
Die Gemeinde Wolpertshausen umfasst 27 Quadratkilometer und gehört damit flächenmäßig zu den kleinen Kommunen im Kreis Hall. Zum Vergleich: Bühlerzell umfasst 50 Quadratkilometer, Rosengarten 31 Quadratkilometer oder Mainhardt 59 Quadratkilometer.
Die Einwohner
Circa 2400 Menschen leben in der Gemeinde Wolpertshausen, die meisten im Hauptort. Zur Kommune gehören elf Dörfer, Weiler und Höfe: das Dorf Wolpertshausen, die Weiler Cröffelbach, Haßfelden, Hörlebach, Hohenberg, Hopfach, Reinsberg, Rudelsdorf sowie Unterscheffach und die Höfe Heide sowie Landturm. Abgegangen, also nicht mehr existent sind Argersdorf, Atzmannsdorf, die Burg der Alten von Altenberg, Hertlinsdorf, Hofstetten, Otterbachhof und Walmerstal.
Die Geschichte
Analog zur Autobahn A 6 querte schon vor 1000 Jahren eine Fernstraße das Gemeindegebiet: Diese führte vom Rhein über Heilbronn, Öhringen, Wolpertshausen nach Crailsheim, Donauwörth und Wien sowie nach Prag. Im Hochmittelalter gehörte Wolpertshausen zur Burg Bielriet. Später kassierte die Reichsstadt Hall das Territorium ein. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts legte Kaiser Franz II. eine Krone nieder eine Folge der Kriege und Politik von Napoleon Bonaparte. Das Königreich Württemberg wurde gegründet sowie Gemeinden mit kommunaler Selbstverwaltung. Bei der Kreisreform während der NS-Zeit gelangte Wolpertshausen 1938 zum alten Landkreis Schwäbisch Hall. Bei der Kommunalreform 1973 kämpfte die große Mehrheit der Wolpertshäuser vehement gegen einen Anschluss an die Stadt Ilshofen mit Erfolg. Bedeutsam für die Entwicklung der Kommune war der Bau der Bundesautobahn A 6. Die Fertigstellung des Bauabschnitts Kupferzell-Landesgrenze wurde am 18. Dezember 1979 eingeweiht.
Die Wirtschaft
Der Fall der Mauer im November 1989, der damit verbundene Bedeutungszuwachs der A 6 und ebenso das geschickte Agieren von Bürgermeister Jürgen Silberzahn (seit 1990 im Amt) sorgten für einen Aufschwung. 1990 boten die Betriebe im Ort 100 Arbeitsplätze, heute sind es rund 1200. Die Gemeinde hatte vor 32 Jahren 1300 Einwohner, inzwischen leben 2400 Menschen dort.
Die Besonderheiten
Wolpertshausen ist Bioenergiedorf und Sitz der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall. Bei Hörlebach steht noch ein Landturm der Haller Landheg. Viele Dolinen finden sich bei Haßfelden und östlich von Reinsberg. Die Allerheiligenkapelle in Unterscheffach ist eine der ältesten Kirchen in der Umgebung.
Vom Wind verweht...
Über die Ilshofener Ebene (hier mit Blick auf das Reinsberger Windrad und die dortige Allee) weht in diesen Tagen der Herbstwind. Auch die gelben Ahornblätter, die hier noch oben das Foto zieren, werden vermutlich auch bald vom Wind verweht sein. Doch es bleibt die Zuversicht auf den nächsten Sommer. An den Bäumen jedenfalls wachsen bereits die Knospen für die neuen Blätter des kommenden Jahres. sel