Pädagogische Fachkräfte: Gefragt wie nie zuvor
Sonderveröffentlichung

Pädagogische Fachkräfte Pädagogische Fachkräfte: Gefragt wie nie zuvor

Mit einer Ausbildung als Erzieherin oder Erzieher hat man viele Möglichkeiten - neben Stadt und Gemeinde ist auch die Jugendhilfe ein potenzieller Arbeitgeber.

In der Kita oder im Kindergarten erlernen die Kinder unter anderem soziale und emotionale Kompetenz. Der Anteil der Männer am pädagogischen Kita-Personal ist von 4,1 Prozent im Jahr 2012 auf 7,9 Prozent im Jahr 2022 gestiegen. Foto: Monkey Business/stock.adobe.com

20.07.2024

Viele denken beim Beruf Erzieher an eine Arbeit im Kindergarten. Mit einer Ausbildung als Erzieher hat man aber auch andere Möglichkeiten! Liegt einem eher die Arbeit mit Jugendlichen oder jungen Erwachsenen, kann man zum Beispiel nach einem Job in der Jugendhilfe oder Freizeiteinrichtungen bei suchen.

Was macht ein Erzieher?
1. Betreuen und Fördern: Im Kindergarten fördert man die geistige und körperliche Entwicklung der Kinder zum Beispiel durch Spiele, welche die Sinneswahrnehmung stärken, wie Memory. Erzieher können aber auch bei der Hausaufgabenbetreuung oder in Sportvereinen eingesetzt werden.

2. Pflegen und Versorgen: Erzieherinnen und Erzieher unterstützen die Kinder bei der Körperhygiene also zum Beispiel beim Zähneputzen nach dem Mittagessen. Bei der Betreuung von Kleinkindern kann auch das Windelwechseln mit zu den Aufgaben gehören. Außerdem achten Erzieher darauf, dass die Kinder regelmäßig essen und trinken.
3. Erziehungsmaßnahmen entwickeln: Als Erzieherin beobachtet man unter anderem das Sozialverhalten und die Lernfortschritte der Kinder und überprüft so, ob sie psychisch stabil sind oder Verhaltensauffälligkeiten zeigen. Für Kinder mit einer Lernschwäche entwickeln Erzieher beispielsweise Pläne, anhand derer sie gezielt auf die individuellen Schwierigkeiten der Kinder reagieren können.

4. Erziehungsmaßnahmen dokumentieren und reflektieren: Die Entwicklung der Kinder durch die Erziehungsmaßnahmen wird in Berichten festgehalten - in Einzelfällen erstellt man auch Gutachten für Jugendämter, zum Beispiel bei Kindern, die auf die Hilfe des Amtes angewiesen sind. Im Team mit anderen Erziehern oder mit Sozialpädagogen reflektiert man in regelmäßigen Abständen die erzieherische Arbeit.
5. Informieren und Anleiten: Im Rahmen von Elternabenden und -kursen führt man mit Eltern und Erziehungsberechtigten Informationsgespräche über die Kinder oder über anstehende Veranstaltungen. Als Erzieherin leitet man zudem Hilfskräfte oder Praktikanten an. Darüber hinaus koordiniert man Elternarbeit, wie das Aufteilen von Backzutaten für gemeinsame Koch- oder Backprojekte. 

Wo kann man als Erzieher arbeiten?
Als Erzieherin kann man natürlich in erster Linie in Kindergärten und Kindertagesstätten arbeiten. Es gibt aber noch viele weitere Tätigkeitsfelder im Sozialwesen. Möglich ist zum Beispiel auch ein Job bei der Familienberatung. Hier steht man Menschen in schwierigen familiären Situationen zur Seite. Oder man betreut Jugendliche in einer Wohngruppe. Ein weiterer Bereich, der infrage kommt, ist die Tourismusbranche: Ob in Hotels oder Jugendherbergen als Erzieher kann man in ganz unterschiedlichen Bereichen eingesetzt werden.

Immer mehr männliche Erzieher
Obwohl der Großteil der Fachkräfte in Kitas Frauen sind, entscheiden sich auch immer mehr Männer für diesen Beruf. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) kürzlich mitteilte, lag der Männeranteil am pädagogischen Personal in Kindertageseinrichtungen im Jahr 2022 bei 7,9 Prozent, 2012 betrug er noch 4,1 Prozent. Am Stichtag 1. März 2022 waren insgesamt rund 681.000 Menschen unmittelbar mit der pädagogischen Betreuung von Kindern in Tageseinrichtungen befasst, knapp 53.500 davon waren Männer. Dagegen arbeiteten im Jahr 2012 zum Stichtag 1. März insgesamt gut 438.000 Menschen in der pädagogischen Betreuung, davon rund 18.000 Männer.