Sonderveröffentlichung

Pädagogische Fachkräfte Erste Wegbegleiter

Pädagogische Fachkräfte Erzieherinnen haben viel Raum für Kreativität und helfen Kindern, die Welt zu entdecken.

Den Kindern spielerisch etwas mit auf ihren Lebensweg geben: Das Spektrum für pädagogische Fachkräfte ist groß. Foto: Pixabay

18.11.2024

Mal Forscherin, mal Handwerkerin, dann wieder Seelentrösterin: Erzieherinnen finden sich täglich in vielen verschiedenen Rollen wieder. Der Beruf kann so erfüllend wie herausfordernd sein.

Ein Alltag ohne Kinder? Für Lea-Sophie Aldejohann kaum vorstellbar. Die 22-Jährige ist Erzieherin und arbeitet in einer Kita in Hövelhof (Kreis Paderborn).

Fachkräfte wie sie betreuen und unterstützen Mädchen wie Jungen dabei, die Welt zu erobern und zu verstehen. Dabei geben Erzieherinnen Impulse, fördern sie im Spiel und haben immer ein offenes Ohr. «Kein Kind ist wie das andere, sie schaffen es immer wieder, mich zu verblüffen», sagt Lea-Sophie Aldejohann.

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Viel Raum für Kreativität

Kinder und Familien zu begleiten ist eine anspruchsvolle, vielfältige und herausfordernde Aufgabe. So sieht es Barbara Nolte vom Verband Bildung und Erziehung (VBE). Aber die Aufgabe kann auch sehr erfüllend sein.

Erzieherinnen und Erzieher beobachten das Verhalten der Kinder, dokumentieren deren Bildungs- und Entwicklungswege und beraten die Familie. „Der Beruf bietet Raum für viel Kreativität, da es keine festen Lehrpläne gibt, sondern es möglich ist, die Bildungs- und Erziehungsarbeit kindgerecht und individuell zu gestalten“, so Nolte.

Erste Begleiter auf dem Weg ins Leben

Im Vordergrund stehen die Kinder mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen und Interessen. «Genau das macht den Job so abwechslungsreich», sagt Lea-Sophie Aldejohann.

Traurig macht sie, dass ihre Tätigkeit von der Gesellschaft nicht hinreichend wertgeschätzt werde. „Für viele gelten Kita-Erzieherinnen immer noch als die, die mit den Kindern basteln, spielen und auf sie aufpassen und das war's.“ Dabei ist ihr Beruf viel mehr. Schließlich geht es darum, Kinder ein Stück auf ihren Weg ins weitere Leben zu begleiten und auch eine Art Vorbild zu sein.

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Wichtiger pädagogischer Auftrag

Wer sich für den Beruf entscheidet, sollte kommunikativ sein und ein gutes Einfühlungsvermögen besitzen. Denn Erzieherinnen und Erzieher sind immer zur Stelle, wenn es darum geht, Streit zu schlichten oder zu erklären, wie ein gutes Miteinander funktioniert. So versetzen sie Kinder in die Lage, zu selbstständigen Mitgliedern einer Gemeinschaft heranzuwachsen. Zugleich fördern die Fachkräfte die sprachliche und motorische Entwicklung der Kinder. Sie sind nicht nur in Kitas, Kinderkrippen und Horten tätig, sondern arbeiten auch in Schulen, in Krankenhäusern, Kurkliniken und Ferieneinrichtungen oder etwa in Kinder- und Jugendheimen.

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Unterschiedliche Ausbildungswege

Die Ausbildung und die Voraussetzungen dafür sind deutschlandweit nicht einheitlich geregelt. Je nach Bundesland erfolgt die Ausbildung nach VBE-Angaben entweder an einem Berufskolleg, einer Fachschule für Sozialpädagogik oder einer Fachakademie. Auf der Seite Berufenet der Bundesagentur für Arbeit können sich Interessierte über die jeweiligen Zugangsvoraussetzungen in ihrem Bundesland informieren.

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Dreijährige Ausbildung

Im Schnitt dauert die Ausbildung laut VBE drei Jahre und erfolgt in unterschiedlichen Formen. «Klassisch ist die zweijährige schulische Ausbildung mit Praxistagen oder -blöcken mit anschließendem einjährigen Berufspraktikum», sagt Barbara Nolte. Eine weitere Form ist die praxisintegrierte Ausbildung. Eine einjährige Fachwirt-Weiterbildung berechtigt dazu, eine Einrichtung zu führen. Lea-Sophie Aldejohann kann sich vorstellen, eines Tages Leiterin einer Kita zu werden. In erster Linie freut sie sich auf das Zusammensein mit den Kindern im Alltag. „Als Erzieherin in einer Kita ist man Handwerker, Forscher, Erfinder und ganz viel anderes in einem, und das bereichert.“ 

Sabine Meuter, dpa