Fachkräftemangel in der Pflege hier, in den sozialen Berufen da, man spürt: Es brennt an allen Ecken. Aber welche Berufe kann man als Sozialpädagoge ausüben?
Oftmals liegt in diesen Diskussionen das Hauptaugenmerk auf Kindergärten und Altenpflege-Einrichtungen. Doch welche Chancen gibt es, wenn keine der beiden Berufe passend erscheint? Welche Optionen hat man, wenn man sich nach einigen Jahren in einem sozialen Beruf umorientieren möchte?

Integrationshilfe
Integrationshilfen werden für Kinder und Jugendliche mit „special needs“ angestellt. Das Besondere am Beruf der Integrationshilfe ist, dass man ausschließlich für ein Kind angestellt ist. Die Verbindung, die man mit dem Kind aufbaut, ist einmalig und tiefgreifend.
Etwaige Einstiegshürden sind gering, da keine komplizierten und langwierigen Abschlüsse erwartet werden, wobei Berufserfahrung in ähnlichen Feldern von Vorteil ist. Die wichtigste Voraussetzung, wie für alle sozialen Berufe, sind Empathie und Freude am Umgang mit Menschen. Um als Integrationshilfe arbeiten zu können, muss eine zehnwöchige Fortbildung absolviert werden, in der man sensibilisiert wird im Umgang mit verschiedensten Behinderungen oder auch die Grundlagen der Gebärdensprache lernt.
Pädagogische Büroberufe

Eine Aufstiegschance direkt im eigenen Beruf ist die Übernahme einer Leitung. Man arbeitet dann weniger mit Kindern und Pflegebedürftigen zusammen, dafür ist man zuständig für Personalfragen.
Ein Traumjob, für viele sozialpädagogische Fachkräfte, ist die Arbeit im Verlagswesen. Das Tätigkeitsfeld umfasst die Mithilfe bei der Gestaltung von Schulbüchern, die didaktisch, altersgerecht und spannend aufbereitet werden müssen. Diese Arbeit bietet die Möglichkeit viele Kinder zu erreichen und im großen Stile etwas zu verändern.
Jugendarbeit außerhalb von Einrichtungen
Allein mit einem Skatepark, der neu gebaut wird, ist es für eine Gemeinde in der Jugendarbeit nicht getan. In der kommunalen Kinder- und Jugendpflege werden tolle Angebote erarbeitet, die, wenn sie gut gemacht sind, auch sehr viel genutzt werden.
Wer hier arbeitet, sollte in hohem Maße flexibel und kreativ sein und eine lockere kinder- und jugendfreundliche Einstellung mitbringen. Dafür vereint die Arbeit in der Jugendpflege das Beste aus beiden Welten: Projektplanung und Beratung von Kindern und Familien im Büro und die direkte Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Ferienfreizeiten, Ausflügen für bestimmte Altersgruppen oder Workshops und Sportangebote im ortsansässigen Jugendzentrum sind Schnittstellen, bei denen man aktiv wird und ein sehr vielfältiges Arbeitsleben genießt.
Jugendpflege: ein breites Feld
Um in der Jugendpflege arbeiten zu können, benötigt man eine Ausbildung oder ein Studium in einem geeigneten Bereich. Was zusätzlich sehr von Vorteil ist, ist Erfahrung in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und einen gewohnten, guten Umgang mit verschiedensten Altersgruppen hat.
Jugendpfleger und Jugendpflegerinnen haben verschiedenste Arbeitsfelder, je nach Spezialisierung. Mögliche Optionen sind, sich bei einer Gemeinde anstellen zu lassen, die Leitung für einen Jugendraum zu übernehmen oder in der Schule als Sozialarbeiter und Sozialarbeiterin Kinder und Jugendliche zu unterstützen.
Die Berufsoptionen im sozialen Bereich sind nahezu unbegrenzt und es gibt viele Möglichkeiten zur Weiterbildung, sodass für jeden und jede ein geeigneter Beruf dabei ist. Nele Tinat