Nicht nur geschulte Fachkräfte können Sterbenden helfen - jede und jeder, die oder der sich darauf einlässt, kann das tun. Auch ehrenamtliche Hospizbegleiter können Sterbende auf ihrem letzten Weg begleiten. In Münsingen unterstützen seit der Eröffnung des Alb-Hospizes 14 Personen die Fachkräfte. Sie gehen beispielsweise mit den Gästen spazieren, machen kleine Ausflüge, lesen vor, führen Gespräche oder halten einfach nur die Hand. Ein zweiter Kurs für ehrenamtliche Hospizbegleiter mit zehn Teilnehmern läuft zurzeit noch. Sind sie mit der Ausbildung fertig, steigen auch sie in den Hospizalltag ein.
Am Montag, 25. September, von 18 bis 21 Uhr, erklärt Ärztin Dr. Barbara Dürr im Großen Saal der Zehntscheuer Münsingen, wie man Sterbenden beistehen kann. Nach dem anschließenden Austausch mit den Gästen stellen sich das Alb-Hospiz Münsingen und die ehrenamtliche hospizliche Begleitung in Münsingen vor. Weitere Akteure der palliativen Versorgung im Landkreis informieren persönlich an Stehtischen und im Gespräch über ihre Arbeit. Eine vorherige Anmeldung zu der Veranstaltung ist nicht erforderlich.
Palliativprojekt 2023
Seit vielen Jahren ist die Ärztin Dr. Dürr im Landkreis Reutlingen ehrenamtlich in der palliativen Versorgung engagiert. Sie ist Vorsitzende des Fördervereins Hospiz Veronika und Kuratoriumsmitglied in der Stiftung Hospiz Veronika, zudem im Vorstand der Stiftung Palliativpflege Reutlingen. Sie führt Fortbildungen für den Landkreis zum Thema „palliative Haltung“ durch, ist Kreisrätin und stellvertretende Bürgermeisterin in Eningen unter Achalm. Dürr lehrt als Dozentin in der Aus- und Fortbildung für unterschiedliche medizinische Assistenzberufe bei fünf verschiedenen Bildungsträgern in Baden-Württemberg.
Vortrag und Ausbildung der Ehrenamtlichen sind Teile des Palliativprojekts 2023. Dieses wurde vom Palliativ-Netzwerk Landkreis Reutlingen initiiert. Über das ganze Jahr hinweg wird in regionalen Fachveranstaltungen zu palliativen Themen und über die palliative Versorgung, die es im Landkreis Reutlingen gibt, informiert. Das Palliativprojekt 2023 wird durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration aus Landesmitteln, die der Landtag von Baden-Württemberg beschlossen hat, gefördert. ub/swp
Info
Wer weitere Informationen zum Palliativprojekt 2023 und zu den Veranstaltungen sucht, findet diese auf der Website des Palliativ-Netzwerks: www.kreis-reutlingen.de/Palliativ-Netzwerk
Bisher 100 Gäste begleitet
Das Alb-Hospiz, eine Einrichtung der Samariterstiftung, gibt es seit einem Jahr in Münsingen. In acht Zimmern werden Menschen, die am Ende ihres Lebens stehen, betreut.
Seit der Eröffnung wurden 100 Frauen und Männer aufgenommen. Tatsächlich war das Hospiz nicht für alle die letzte Lebensstation. Acht Gäste haben sich während des Aufenthalts noch einmal so gut erholt, dass sie nach Hause oder in ein Pflegeheim entlassen werden konnten.