Münsingen-Buttenhausen: Ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz
Sonderveröffentlichung

Pfadfinderzentrum Schachen Münsingen-Buttenhausen: Ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz

Mit einer Investition in die Zukunft und in die Umwelt wird im Pfadfinderzentrum Schachen künftig klimafreundlich geheizt und Warmwasser erzeugt.

Auf dem Gruppenhaus wurde bereits vor zwei Jahren eine PV-Anlage aufgebracht. Fotos: Maria Bloching

22.04.2025

Seit 1962 betreibt der Verband Christlicher Pfadfinder (VCP) auf dem Schachen oberhalb von Buttenhausen das Pfadfinderzentrum. Dieses besteht aus zwei Gruppenhäusern – darunter ein Selbstversorgerhaus – mit insgesamt 52 Betten sowie dem Zeltplatz mit einer Kapazität von 500 Personen. „Jährlich haben wir rund 15.000 Übernachtungen“, berichtet Karl Wagner vom Verband. Bislang erfolgte die Wärme- und Warmwasserbereitung mit Gas. Da jedoch dem Christlichen Pfadfinderverband Naturschutz und der Erhalt der Schöpfung am Herzen liegt und man diesbezüglich Verantwortung übernehmen will, wurde entschieden, die Wärme- und Warmwassererzeugung auf erneuerbare Energien umzustellen. „So leisten wir einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz“, betont Wagner. In den letzten zwei Jahren wurde auf einem der beiden Sanitärhäusern und auch auf den beiden Gruppenhäusern eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 29 kWp aufgebracht. Damit wurde die Grundlage für die Wärmepumpentechnologie geschaffen, die nun künftig Wärme erzeugt und Warmwasser bereitet. Ingenieur Ralf Büchele aus Pfronstetten-Geisingen hat dafür ein Konzept erstellt, das auf der Annahme basiert, dass es keinen gleichzeitigen Bedarf von Heizlast und Warmwasserbereitung gibt. „So konnten wir die Wärmepumpe optimal in ihrer Leistung dimensionieren“, erklärt er.

Denn der Zeltplatz wird nur von Mai bis Ende September betrieben, die Häuser sind dagegen ganzjährig belegt und müssen den Winter über beheizt werden. So steht in den Übergangsmonaten ausreichend Wärme für die Gebäude und die Warmwasserbereitung zur Verfügung. Im Sommer dagegen geht die volle Heizlast der Wärmepumpe in die Warmwasserbereitung, wegen der wärmeren Außentemperaturen wird ein besserer Wirkungsgrad erzielt. Um alle Gebäude mit der Wärmepumpe zu verbinden, wurden Erdleitungen gelegt. In beiden Gebäuden wurden die bisherigen Plattenheizkörper entnommen und durch Röhrenradiatoren ersetzt. Dadurch konnte die Vorlauftemperatur deutlich gesenkt werden.

„Bei der Umsetzung des Vorhabens haben wir auf die Zusammenarbeit mit Firmen aus der Region gesetzt“, betont Karl Wagner. Martin Bauer vom Pfadfinderverband hat die Koordination der Arbeiten übernommen. Er beziffert die Kosten für die Photovoltaikanlage auf 50.000 Euro und für die Wärmepumpe samt Technik auf 360.000 Euro. Vom Bund wurde die neue Heiz- und Warmwassertechnik mit 145.000 Euro bezuschusst, vom Verband gingen Spenden ein, außerdem wurden fleißig Sponsorengelder gesammelt und Eigenleistungen erbracht. Die Finanzierung stellt dennoch eine große Herausforderung dar. Deshalb soll es Aktionen zur Einwerbung von Mitteln geben, so etwa eine Benefizveranstaltung, die am 11. Oktober gemeinsam mit der Stadt Münsingen in der Zehntscheuer durchgeführt wird. Bauer geht davon aus, dass der Verzicht auf Gas sich mit einer jährlichen Ersparnis von rund 8000 Euro auswirkt. Maria Bloching