Der Gaildorfer Pferdemarkt, wie wir ihn heute kennen, hatte am Anfang des vergangenen Jahrhunderts zunächst als „Gaildorfer Bauerntage" begonnen. Die Zeit nach dem 1. Weltkrieg mit seinen Inflationsfolgen hatte auch im Limpurger Land ihre Spuren hinterlassen. Allmählich ging es Mitte der 1920er-Jahre wieder aufwärts. Dr. Friedrich Bickele, Oberamtstierarzt im Limpurger Land, und der ,,Pferdezuchtverein für Kaltblut" wollten mit einem Pferdemarkt die Pferdezucht stärken. Erstmals am 17. Februar 1928, dem ersten offiziellen Gaildorfer Pferdemarkt, stellten die Züchter und Händler stolz 140 Pferde vor. Der Gaildorfer Pferdemarkt musste die Konkurrenz in den benachbarten Städten nicht scheuen und wurde zum Renner.
Bei der Premiere des Pferdemarktes konnte niemand ahnen, dass kurz danach die Weltwirtschaftskrise alles überrollen würde. Doch weder der Schwarze Freitag" noch die Unterbrechung während des 2. Weltkrieges stoppten das Interesse am Gaildorfer Pferdemarkt. Die Menschen im Limpurger Land kamen nach dem Krieg gerne wieder beim Gaildorfer Pferdemarkt zusammen. Allerlei Neuigkeiten wurden ausgetauscht und der Wandel in der Land- und Forstwirtschaft staunend verfolgt.
Die Zugpferde verschwanden in den 50erund 60er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts immer mehr aus dem Alltag. Die Landwirtschaft ersetzte die Pferde immer öfter durch Traktoren. Doch als Rückepferde in der Forstwirtschaft kehrten die starken Tiere wieder zurück. Dennoch: Heute stehen die stolzen Sport- und Reitpferde im Vordergrund. jjs