Projektchor in Langenau: "Singen macht schön und glücklich"
Sonderveröffentlichung

Projektchor Gesangverein Göttingen Projektchor in Langenau: "Singen macht schön und glücklich"

Unter diesem Motto startet am 2. März ein Frauen-Projektchor immer donnerstags um 19.30 Uhr in einem Teilort von Göttingen

Im vollen Einsatz für den Verein (von links): Birgit Junginger, Annette Keck und Simone Korger. Foto: Privat

16.02.2023

,,Singen macht schön und glücklich." Das scheint erst einmal eine steile These zu sein. Aber wer sich mit den Damen unterhält, die den Frauen-Projektchor des Gesangvereins Göttingen ins Leben gerufen haben, merkt sehr schnell, dass da etwas dran sein muss. Und selbst die Wissenschaft ist auf ihrer Seite.

Mit dem Singen ist es wie mit dem Sport: Wenn alle wüssten, wie gut es tut und wie viel Spaß es macht, dann würden es viel mehr machen. Und in Gemeinschaft macht es noch mehr Spaß. Man motiviert sich gegenseitig, ist stolz auf das Erreichte und kann im Anschluss zusammen eine gute Zeit verbringen.

Aber um in den Genuss zu kommen, muss man es erst einmal ausprobieren. Das scheitert oft schon daran, dass die Hürden für viele einfach zu hoch liegen. Beim Singen ist es die leidige Geschichte mit den langfristigen Verpflichtungen, die ungeliebte Vereinsmitgliedschaft oder das angestaubte Image.

Ein Stück Lebensqualität

Grund genug für die „Mädels" vom Göttinger Gesangsverein, daran schleunigst etwas zu ändern. Wer sich ihr Foto ansieht, der spürt sofort, dass es hier um mehr geht als darum, dass man sich einmal die Woche zum Singen trifft. Es geht um Spaß, ein Stück Lebensqualität und eine Gemeinschaft, die sie in ihrem Leben nicht mehr missen möchten. Und dafür bringen sie vollen Einsatz, nicht zuletzt beim Fotoshooting im Badezimmer von Familie Keck.

Der geplante Projektchor ist reine Frauensache. Wer Lust hat, kann einfach vorbeikommen und probeweise mitsingen. ,,Ohne Verpflichtungen und ohne Vereinsmeierei" - so steht es auf dem Flyer und den Anzeigen.

Der Chor trifft sich ab dem 2. März immer donnerstags um 19.30 Uhr im Rathaus Göttingen. Wenn alles glattgeht, ist - passend zum Anzeigenmotiv - gar ein Chorwochenende mit Wellness angedacht. An guten Ideen mangelt es jedenfalls nicht.

Im bereits bestehenden Chor singen natürlich nicht nur vier Frauen. Und die Gründe dafür dabei zu sein, sind breit gefächert. Stellvertretend erzählt Annette: ,,Das Schönste am Chor ist, dass der Kopf frei wird. Ich tanke Kraft und gute Laune. Wenn ich abends kaputt bin und mich dennoch zum Singen aufraffe, geht mir spätestens nach einer Viertelstunde das Herz auf." Für Simone ist es befreiend, den Alltagstrott hinter sich zu lassen: ,,Als ich zu euch kam, konnte ich endlich mal wieder über etwas anderes reden als über Kinder und Schule."

,,Im Chor kannst du auch mal loswerden, wenn etwas nicht so glatt läuft - und das bleibt dann auch da", findet Birgit. Silvia begeistert die Vielfalt: ,,Wir kommen alle aus unterschiedlichen Lebenssituationen, das bereichert ungemein."

Natürlich soll auch im Projektchor ,,ernsthaft" gesungen werden, schließlich will man ja auch mal zusammen auftreten. Romantische, freche, charmante und besinnliche Lieder stehen auf der Liste. Lieder wie Skyfall von Adele, The Rose oder Sentimental Journey, bis hin zu Gassenhauern, die einfach richtig Laune machen.

Zusammen mit dem Musikwissenschaftler Gunther Kreutz gründete Anke Engelke den ,,Chor der Muffeligen", um die Frage,,Macht Singen glücklich?" zu beantworten. Nach dem Singen wurde in den Speichelproben erhöhte Oxytozin-Werte gemessen - ein Hormon, das stresslindernd wirkt und das Wohlbefinden steigert. Die erhöhten Werte und Fragebögen zeigten, dass sich die Chormitglieder - unabhängig von ihrer gesanglichen Vorerfahrung - nach den Proben viel wohler und glücklicher fühlten. Also: Nichts wie auf nach Göttingen!