Der Projektchor ,,Harte Männerwelt" des Männergesangvereins (MGV) Langenau und des Gesangvereins Concordia Öllingen fiebert seinem großen Auftritt entgegen, der am Sonntag, 30. April, in der Stadthalle ansteht. Dort wollen die Sänger ihr Können unter Beweis stellen. Dabei blicken alle Beteiligten auf schwierige Zeiten zurück.
Zum 150-jährigen Bestehen des MGV hatte sich dieser 2018 mit den Öllinger Sängern zu einer Chorgemeinschaft zusammengeschlossen. Das erfolgreiche Jubiläumskonzert leitete Regine Wachsmann. Doch danach wurde lange Zeit vergeblich nach einer neuen Führungskraft gesucht. Es dauerte bis kurz vor Beginn der Pandemie, ehe Christian Vogt den Posten übernahm.
„Obwohl die Gegebenheiten alles andere als optimal waren, konnten einige neue Sänger gewonnen werden", berichtet MGV-Vorsitzender Fritz Mößle. Dies habe die Chorgemeinschaft optimistisch in die Zukunft blicken lassen. Doch Corona verhinderte eine neue Konzertplanung. Wegen der Einschränkungen konnten lange keine Proben stattfinden, an ein Konzert war nicht zu denken. ,,Es verabschiedeten sich immer mehr Sänger und zuletzt auch der neu gewonnene Chorleiter", erklärt Mößle.
Man habe sich daher 2022 die Frage gestellt, ob es nicht besser wäre, den Verein nach 154 Jahren aufzulösen. Einzig: „Da viele Männer im Verein in den letzten Jahren viel Herzblut investierten, wollten wir nicht einfach die Flinte ins Korn werfen", sagt Mößle. Also wurde beschlossen, neue Wege zu beschreiten.
"Ein neues Image"
Doch wie gelingt es einem Traditionsverein, junge Männer für den Gesang zu begeistern? Die Vorstandschaften aus Langenau und Öllingen entwarfen ein neues Konzept, gaben der Chorgemeinschaft ,,ein neues Image", wie Concordia-Vorsitzender Matthias Kaiser erklärt. Am 10. November folgte der Startschuss für das Projekt unter dem Aufmerksamkeit erregenden Titel ,,Harte Männerwelt". Beim Liedgut sei man sich schnell einig gewesen, ,,nur deutschsprachige Lieder von deutschen Interpreten und Bands zu singen". Zum Beispiel von Andreas Bourani, den Toten Hosen" und Udo Jürgens. Und Hans-Martin Braunwarth aus Langenau sagte als Chorleiter zu.
Mit Werbeplakaten, Flyern lockten die und Pressetexten Verantwortlichen für Projektvorstellung und erste Proben am 13. und 20. Januar auf Anhieb 35 Männer, darunter 15 neue Gesichter, im Alter zwischen 27 und 86 Jahren ins Robert-Bosch-Gymnasium. Dort wurden im Musiksaal in zehn Singstunden zehn Lieder eingeübt.
"Alle waren begeistert und bei den anschließenden Chorproben hoch motiviert", betont Kaiser. Auch nach den Proben sei in der Gaststätte oft gesungen worden. Teilweise mit Akkordeon-Begleitung des Wirts. Beide Vereine schafften viel neues Liedgut und Chornoten an. Es sei ,,hart daran gearbeitet" worden.
Jakob Wunder moderiert
Das Abschlusskonzert wurde im Februar geplant: Der schwäbische Kabarettist Jakob Wunder sagte als Moderator ebenso zu wie der Klavierspieler Michael Lang, der die Sänger begleiten wird. Auch die Partyband ,,87 Grad" ist am Start - für den Tanz in den Mai, der sich dem Konzert am 30. April anschließen wird. Barbetrieb inklusive.
Wie es sich für harte Männer gehöre, komme nach der Arbeit auch das Vergnügen, sagen die Vorsitzenden. Eingeladen seien freilich neben allen Männern aber auch alle Frauen zu dieser Veranstaltung. Für Getränke und Essen ist jedenfalls gesorgt.