In Oberrot wächst der Bedarf an Kindergärten-Plätzen kontinuierlich: Zum einen ist die Geburtenzahl in den vergangenen Jahren stetig gestiegen, zum anderen kehren Väter und Mütter mittlerweile schneller nach der Elternzeit an ihre Arbeitsplätze zurück. Daraus ergibt sich eine einfache Folgerung: Mehr Kinder benötigen auch mehr Platz.
Mit dem Anbau am kommunalen Kindergarten „Pusteblume“ hat die Rottalgemeinde dieser Entwicklung Rechnung getragen. Künftig finden hier bis zu 110 Kinder in 7 Gruppen Platz. Dabei werden sowohl die Plätze für Kinder ab drei Jahren als auch die Krippengruppen erweitert.
Bürgermeister Peter Keilhofer erklärt: „Wir haben mit dem Anbau für die Zukunft geplant. Noch sind nicht alle Gruppen geöffnet, das geschieht Stück für Stück je nach Bedarf.“ Auch das Angebot an Ganztagesbetreuungsplätzen kann durch die Baumaßnahme optimiert werden. So sieht sich die Gemeinde nun beim Betreuungsangebot sehr gut aufgestellt.
Anbau und Erweiterung
Der Erweiterungsbau aus Holz, den das Architekturbüro Kraft + Kraft aus Schwäbisch Hall geplant hat, und der sich direkt an den Bestandskindergarten anschließt, bietet viel Platz zum Spielen und Spaß haben. Keilhofer: „Das Raumkonzept und die pädagogischen Anforderungen wurden aufeinander abgestimmt.
Das Konzept wurde so aufgesetzt, um auch künftigen möglichen Wechseln in den Betriebsformen Rechnung zu tragen und auf sich ändernde Bedürfnisse der Eltern reagieren zu können.“
Mit der Erweiterung – entstanden sind Gruppenräume, ein Essbereich, Arbeitszimmer für die pädagogischen Fachkräfte sowie Sanitärräume, die auch Kindern mit Einschränkungen die Teilhabe ermöglichen – sind in der „Pusteblume“ zwei Flügel entstanden: Im neuen Teil sind künftig die Kindergartenkinder untergebracht und im sanierten Bestandsgebäude haben die Krippenkinder ihren Platz gefunden. Beide Teile sind durch den gemeinsamen Eingangsbereich, einem Mehrzweckraum sowie dem Essensraum beziehungsweise der Ausgabeküche verbunden. „Allerdings sind die Räumlichkeiten multifunktional gehalten und können von allen Altersstufen genutzt werden. So erhalten wir uns ganz viel Flexibilität“, erklärt das Gemeindeoberhaupt.
Die hellen, hohen Räume sind kindgerecht und ansprechend gestaltet. Mit Inklusions- und Integrationskräften oder auch der Sprachförderung wird für die Kinder hier alles getan, um sie gemäß dem Motto „Klein rein – groß raus“ in ihrer Entwicklung optimal zu begleiten.
Buntes Programm
Was lange geplant wurde – bereits im April 2018 wurde der steigende Bedarf erkannt und die Planungen für die Erweiterung begannen, im Dezember 2019 war Baubeginn mit Vergabe und im Juni 2020 fand das Richtfest unter Pandemiebedingungen statt – wird nun offiziell eröffnet. „Der Betrieb ist im alten Teil ständig weitergegangen und mittlerweile haben die Kinder auch schon die neuen Räumlichkeiten für sich erobert“, weiß der Rathauschef. Peter Keilhofer erklärt: „Die Corona-Pandemie, der Rohstoffmangel und auch der Engpass an Handwerkern haben zu Verzögerungen geführt. Aber mit der Inbetriebnahme des sanierten Bestands Anfang Mai ist die Baumaßnahme nun größtenteils abgeschlossen. Daher steht nun endlich der Festakt an.“
Der Tag der offenen Tür in der „Pusteblume“ findet am Samstag, 23. Juli, statt. Er startet um 10.30 Uhr mit einem Gottesdienst mit Pfarrer Andreas Balko und den Kita-Kindern im Festzelt. Daran schließen sich Begrüßungsreden der Verantwortlichen an: Bürgermeister Peter Keilhofer, Kindergartenleiterin Julia Pickermann und Thilo Weimert vom Architekturbüro Kraft + Kraft wenden sich an die Besucher. Ab 11.30 Uhr sorgen ein Mittagstisch und ein Kuchenbuffet für Stärkung.
Von 12 bis 16 Uhr wird die pädagogische Arbeit der Einrichtung in den Räumlichkeiten vorgestellt. Ein Film gibt dann unter anderem Einblicke in den Kita-Alltag, die Entwicklungsdokumentation wird erklärt und Bildungs- und Lerngeschichten stehen auf dem Programm.
Zudem warten zahlreiche Spielstationen auf junge Besucher: Sie können beim Kinderschminken oder im Labyrinth viel Spaß haben, bei gemeinsamen Mal- und Bastelaktionen kreativ werden, Edelsteine suchen, mit kleinen Schiffle eine Rally bestreiten, beim Dosenwerfen ihr Geschick unter Beweis stellen oder Seifenblasen in die Lüfte schicken. Um 13 und um 15 Uhr startet jeweils ein Kasperletheater. Um 13.30 und 14.30 Uhr führt die Leitung durch die „Pusteblume“ und um 14 Uhr zeigen die Kindergartenkinder das Stück „Das kleine Ich bin Ich“.
Der Bürgermeister freut sich auf die Einweihung. „Die Feier haben sich die Kinder, Eltern und auch alle Mitwirkende wirklich verdient. Denn über die gesamte Planungs- und Bauzeit gab es eine gute und intensive Zusammenarbeit mit den pädagogischen Fachkräften, den Handwerkern und den Architekten. Das war zeitintensiv, aber auch sehr zielführend“, blickt Peter Keilhofer zufrieden zurück. Adina Bauer