Ein besonderes Jubiläum feiert Nikolaos Sakellariou: Am 23. März 2007 – also fast auf den Tag genau vor 15 Jahren – hat die Rechtsanwaltskammer Stuttgart dem Haller Juristen die Bezeichnung „Fachanwalt für Arbeitsrecht“ verliehen. Mit Arbeitsrecht befasst sich der Rechtsanwalt mit Kanzlei in der Karl-Kurz-Straße 36 in Hessental aber schon mindestens doppelt so lang: 1992 – vor 30 Jahren – begann der heute 59-Jährige sein Jurastudium in Berlin, das er im Jahr 2000 mit dem Zweiten Staatsexamen erfolgreich abschloss.Fast die Hälfte seines bisherigen Lebens hat Sakellariou also dem Thema Arbeitsrecht gewidmet, rund 300 Fälle bearbeitet er pro Jahr. Ob es um Kündigungen, Abmahnungen, Zeugnisse oder verspätete Lohnzahlungen geht – die Klienten können stets sicher sein, es mit einem Experten mit langjähriger Erfahrung zu tun zu haben, der sein breites Wissen jederzeit abrufen und lösungsorientiert einsetzen kann. Besonders stolz ist er auf einen Fall, bei dem er wegen einer Nichtzulassungsbeschwerde vor das Bundesarbeitsgericht zog und gewann – trotz der vorherigen Warnung des Landesarbeitsgerichts Niedersachsen, Beschwerde einzulegen.Den ersten Kontakt mit dem Thema Arbeitsrecht hatte Sakellariou schon in seiner Schulzeit. Damals jobbte er als Nachtwächter, als sein Kollege entlassen wurde. Sakellariou organisierte einen wilden Streik und trat in die frühere „Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr“ (ÖTV) ein. Nach der Schule absolvierte er eine Ausbildung als Fotograf und bildete sich zum Meister weiter. Später arbeitete er als Redakteur für diese Zeitung und war Betriebsratsvorsitzender.Sakellariou kennt also das Arbeitsleben aus verschiedensten Blickwinkeln, und genau das kommt ihm in seiner Arbeit als Fachanwalt für Arbeitsrecht zugute: „Ich weiß um die Situation der Beschäftigten aufgrund eigener Erfahrung.“ Er weiß, dass Fragen des Arbeitsrechts oft Fragen der Existenz sind – sowohl für Arbeitnehmer, als auch für Arbeitgeber. Das Schöne für ihn: „Beide Seiten haben berechtigte Interessen. Es geht nicht darum, eine Schlacht zu gewinnen, sondern darum, eine vernünftige Lösung zu finden.“ Die Kunst sei es, „einen Kompromiss hinzubekommen, mit dem beide Seiten leben können“. Dabei seien Kreativität und Empathie gefragt: „Am besten kommt man voran, wenn man pragmatisch vorgeht und eben nicht emotional.“Neue HerausforderungTrotz all seiner Routine – auf seinen Erfolgen ausruhen will sich der Rechtsexperte nicht. Und so plant er, sich im Herbst zum Fachanwalt für Strafrecht weiterzubilden – um geistig beweglich zu bleiben, eine neue Herausforderung anzunehmen und nicht zuletzt, weil im Jura einfach Spaß mache. „Es gibt nicht gerade wenig zu tun im Arbeitsrecht, aber ich möchte auch Strafrecht auf demselben Niveau anbieten“, erklärt Sakellariou.15 Tage Vollzeitunterricht und fünf jeweils dreistündige Klausuren, die alle bestanden werden müssen, wird er dafür auf sich nehmen. Doch alle, die befürchten, er könne künftig womöglich weniger Zeit für sein angestammtes Fachgebiet haben, beruhigt er: „Der Schwerpunkt ist und bleibt das Arbeitsrecht.“ flu