REGIONALTAG CRAILSHEIM Aussteller beim Regionaltag Heilbronn-Franken in Crailsheim: Kirchtürme helfen nicht weiter

Ralph Wachter: Pro Region möchte das Wir-Gefühl stärken und versteht sich als neutrale Plattform der Region. Unsere Satzungspräambel beschreibt die Ziele des Vereins sehr deutlich: „Pro Region ist überparteilich, überkonfessionell, unabhängig von Verbandsinteressen und fühlt sich verpflichtet, auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens zum Wohl der Bürger der Region Heilbronn-Franken zu wirken, den Bürgersinn zu stärken, Hilfe zur Selbsthilfe zu geben und Eigeninitiative zu fördern." Wir sind ein gemeinnütziger Verein, der sich aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden finanziert und wollen über die Arbeit des Vereines die Stärken der Region herausstellen - auch im Wettbewerb zu anderen Regionen - aber auch die Schwächen der Region offen benennen und gemeinsam auf Veränderungen drängen. Träger sind die Vereinsmitglieder, der Beirat und der Vereinsvorstand, die alle ehrenamtlich für die Region und den Verein tätig sind.

Was sind denn Schwerpunkte der Vereinsarbeit?

Ralph Wachter: Schwerpunkte sind unsere Veranstaltungen wie etwa der Regionaltag oder die Regional-Tafel. Wir können zum Beispiel mit der Demografischen Allianz Heilbronn-Franken oder dem Bündnis für Transformation auch guten Gewissens behaupten, wichtige Zukunftsthemen rechtzeitig angepackt und auf den Weg gebracht zu haben. Auf vielen Feldern arbeiten wir, gemeinsam mit allen Beteiligten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, daran, unsere so erfolgreiche Region Heilbronn-Franken auch für die Zukunft zu rüsten. Aktuell wollen wir das Thema Nachhaltigkeit in Verbindung mit Städtepartnerschaften unter dem Motto „grenzenlos nachhaltig" ins Bewusstsein der Region bringen. Im Mai haben wir zudem das Thema Tourismus mit einer Radtour mit Meinungsträgern im Main-Tauber-Kreis aufgegriffen. Die erfolgreiche Veranstaltung wollen wir in anderen Teilen der Region im Laufe der Zeit immer wieder aufgreifen.

Wenn Sie Werbung machen müssten. Was würden Sie anführen, um die Menschen für einen Besuch des Regionaltages in Crailsheim zu gewinnen?

Ralph Wachter: Zunächst einmal, ist Crailsheim natürlich immer eine Reise wert und ich bin mir sicher, dass noch nicht alle Bürgerinnen und Bürger der Region schon einmal in Crailsheim waren. Also nutzen Sie die Gelegenheit - es lohnt sich. Der Regionaltag ist zudem als regionales Schaufenster für die Bürgerinnen und Bürger der Region Heilbronn-Franken konzipiert. Ziel der Veranstaltung ist es ja, die Begegnung innerhalb der Region zu fördern, die Bürgerinnen und Bürger für ihre Region zu sensibilisieren, miteinander zu kommunizieren und so ein Zusammengehörigkeitsgefühl zu entwickeln. Schauen Sie sich dieses Schaufenster der Region mit über 60 Ausstellern an. Gerade die Pandemie hat uns wieder gezeigt, warum in die Ferne schweifen... Wein und Genuss, verkaufsoffener Sonntag, ein tolles Bühnenprogramm und die beliebte Sendung ,,Mundart und Musik" des SWR Gründe genug, sich in Crailsheim einen schönen Sonntag zu gönnen.

Warum ist es eigentlich perspektivisch so wichtig, dass der Regionalgedanke stärker ins Bewusstsein der Menschen und ihrer politischen Vertreter rückt?

Ralph Wachter: In einer globalisierten Welt ist es wichtig, gehört zu werden. Die Region Heilbronn-Franken muss sich gemeinsam und als Einheit in Stuttgart, Berlin und Brüssel dieses Gehör verschaffen. Das heißt nicht, die eigenen Raumschaften zu vereinheitlichen, sondern vielmehr gemeinsam nach außen zu wirken. Dies etwa im Tourismus oder auch bei der Anwerbung von Fachkräften. Kirchtürme helfen hier nicht weiter. Nimmt man das Beispiel Tourismus: Der Gast aus Hamburg, Madrid oder Peking unterscheidet nicht nach Landkreisgrenzen. Es geht aber darum, dem Gast ein gemeinsames und tolles Angebot zu machen.

Die Region Heilbronn-Franken gibt es ja nun schon seit 1973. Würden Sie sagen, das regionale Bewusstsein ist in den zurückliegenden Jahren gewachsen?

Ralph Wachter: Es hat sich sicherlich viel getan. Aber die Region kann ihre Stärken noch stärker bündeln. Gerade die Megathemen Digitalisierung, Transformation, Klimawandel und Demografie kann man nur gemeinsam lösen. Dann kann diese wunderbare und wirtschaftsstarke Region Heilbronn-Franken ihre Stärken für die Zukunft erhalten und sogar ausbauen.

Regionalarbeit ist immer auch Kärrnerarbeit. Wir gehen davon aus, dass Sie ein Überzeugungstäter sind. Was macht für Sie die Region aus?

Ralph Wachter: In der Region lässt sich gut arbeiten und gut leben. Starke Unternehmen mit guten Arbeitsplätzen, schöne Landschaften, Burgen, Schlösser und pittoreske Städte und Dörfer, herausragendes Kulturangebot in der Region und im nahen Umkreis schaffige und nette Menschen, die sich aber auch ihre Ecken und Kanten und ihre Kultur erhalten haben. Was will man mehr... Heribert Lohr