Das Projekt „Casa Legno“ des Grafenberger Unternehmens Held Bauträger und Projektentwicklung kommt gut voran. Ziemlich einzigartig in der Region entsteht in der Nürtinger Straße 95/3 in Metzingen ein Wohnhaus, das fast ausschließlich mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz errichtet wird. Dieser Tage war bereits Richtfest, das Projekt ist laut Geschäftsführer und Bauleiter Wolfgang Held „voll im Zeitplan“. Spätestens im Sommer 2023 sollen die 15 Wohnungen – zwischen 60 und 120 Quadratmeter groß – bezugsfertig sein. 32 Gewerke werden hier beteiligt sein.
Unbehandeltes Holz
Freilich mussten aus elementaren Sicherheitserwägungen die Tiefgarage und das Treppenhaus in Massivbauweise konstruiert werden, ansonsten gilt: „Knock on wood“, überall in der Nürtinger Straße kann auf bewusst unbehandeltes Holz geklopft werden. Insgesamt waren 600 Kubikmeter davon nötig. Die Massivholz-Bauweise verspreche Nachhaltigkeit und gesundes Wohnen zum Wohlfühlen. Wobei es einen aktuellen Bezug gibt – die gewaltig steigenden Energiepreise.
Die gute Dämmqualität macht’s möglich: Leimfrei und ohne den Einsatz von Metall sind die 18 Zentimeter dicken Holzbauteile miteinander verbunden. Das Material sorgt dafür, dass in den Winter hinein die Heizung später angestellt werden muss. Und im Frühjahr kann, wegen der Wärmespeicherungs-Qualität des Materials, die Heizung früher wieder abgestellt werden. „Holz ist einfach ein toller Wärmespeicher“, so Wolfgang Held. Es sorge überdies für ein viel angenehmeres und ausgeglicheneres Wohnklima. Und um konsequent in Sachen Energieeffizienz dazustehen, sorgt die Held GmbH bei ihrem Metzinger Objekt für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe – mit elektrischer Zusatzheizung.
Dreimal sechs Zentimeter starke Fichtendielen für die Wände werden aufeinandergelegt und konische Fräsungen eingebracht. In diese werden Gratleisten mittels pneumatischem Druck keilförmig eingetrieben. Die quellen danach ein wenig auf, sie nehmen dabei die restliche Umgebungsfeuchtigkeit des Holzes auf. So eine Verbindung hält quasi ewig. Die einzelnen Wandteile können bis zu fünf Meter lang sein.
„Casa“ heißt Haus und „legno“ Holz. Und damit sind wir in Südtirol, in Norditalien. Nachdem Held das Metzinger Grundstück vor zweieinhalb Jahren erworben hatte und Statikern seine Ideen vorgetragen hatte, hätten die – wegen besagter, umfassender Holzbauweise – gesagt: „Das stellt eine Herausforderung dar.“ Umso mehr legte sich Wolfgang Held ins Zeug und nahm die Experten von „Holzius“ mit ins Boot. Zusammen haben wir die Herausforderungen bewältigt. Bereits 2020 hatte das Unternehmen aus dem Vinschgau sein 500. Bauprojekt abgeschlossen.
Experten aus Südtirol
Und die Südtiroler bekräftigten die Sigrid Held GmbH, ebenso wie das auch schon früh Sohn Luca Held tat, die Herausforderung doch anzunehmen – und eines der ersten Massivholz-Häuser in der Region Neckar und Alb zu bauen. Bei Holzius heißt es, noch konkreter, „Vollholzhaus“. Es vermittelt all die Ruhe und Kraft, die Natur geben kann. „Das Massivholzhaus überträgt diese natürlichen Eigenschaften. Auf ein rundum behagliches und wirklich wohngesundes Zuhause“ – und das ist mehr als nur ein Werbespruch. Für die Italiener ist das Metzinger Projekt eines seiner bisher größten.
Wohnbehaglichkeit geht einher mit dem Gefühl des Aufgehoben-Seins. Dazu gehören in dem Metzinger Mehrfamilienhaus Echtholz-Parkettfußböden und eine Fußbodenheizung. Wohlfühlen bedeutet beim Wohnen auch Privatheit. Und so haben alle Wohneinheiten eine Loggia oder einen Balkon, die beide nicht einsehbar sind. Das Wohnen dort ist barrierefrei – somit gibt es freilich auch Aufzug und Tiefgarage.
Das „Casa Legno“: Gesundes, nachhaltiges Wohnen hat einen Namen. Und auch bei seinem Massivholzhaus behielten die Helds ihre Philosophie in Sachen Funktionalität und Kundenorientierung bei: Der in der Region renommierte Bauträger und Projektentwickler sorgt für maßgeschneiderte Wohnträume, mit Lösungen aus einer Hand. Besonders gut passte es beim Vorhaben Casa Legno, dass Luca, der Sohn von Sigrid und Wolfgang Held, gelernter Zimmermann ist. Er war es übrigens, der die Idee mit dem Massivholz-Haus als Erster ins Spiel brachte. Jürgen Herdin