Die Bauarbeiten am neuen Mehrfamilienhaus in der Beda-Sommerberger-Straße kommen zügig voran. So konnte kürzlich, nur vier Monate nach dem offiziellen Spatenstich, das Richtfest gefeiert werden. Auf der Baustelle der Firma Fensterle Objektbau GmbH aus Ertingen überzeugten sich Käufer und Vertreter der Gemeinde im Beisein der Firmenleitung sowie den beteiligten Handwerkern vom Baufortschritt. „Das Interesse an dem Projekt ist sehr groß gewesen“, rief Diplom-Bauingenieur Frank Schulz, Geschäftsführer der Firma Fensterle Objektbau GmbH, in Erinnerung. Daher konnten die ersten acht Wohnungen innerhalb eines Monats verkauft werden und Kaufinteressenten steht nun nur noch eine Wohnung zur Verfügung.
Projektleiter Marius Pehl erinnerte an die vergleichsweise lange Vorgeschichte des Mehrfamilienhauses, das eine vorhandene Baulücke im Zentrum der Münstergemeinde passgenau ausfüllt und damit zur Belebung der Ortsmitte beiträgt. Bereits 2019 hatte das Unternehmen erste Gespräche mit dem damaligen Bürgermeister Matthias Henne geführt. Im März 2020 hat die Gemeinde das Grundstück an Fensterle Objektbau verkauft. Im September vergangenen Jahres lag die Baugenehmigung vor. Die Fertigstellung ist Ende 2024 vorgesehen.
Als die Entscheidung für den Bau gefallen war, folgte eine langwierige Planungsphase. Durch die innerörtliche Lage mit der unmittelbar angrenzenden vorhandenen Bebauung ergaben sich beim Brandschutz besondere Herausforderungen. Auch die Vorgaben des Landesdenkmalamtes aufgrund der Nähe des Münsters mit seiner historischen Bausubstanz mussten von Architekt Daniel App in die Gestaltung des Baukörpers einbezogen werden.
Inzwischen also hat das Mehrfamilienhaus mit neun Wohneinheiten in einer Größenordnung zwischen 50 und 120 Quadratmetern sichtlich an Gestalt angenommen. Dem Zeitplan kam entgegen, dass die archäologischen Untersuchungen ohne Befund abgeschlossen wurden, erläuterte Pehl weiter. So ist der Rohbau fertiggestellt, das Dach aufgerichtet und der insgesamt fünfgeschossige Baukörper regensicher. Im Erdgeschoss gibt es neun Einzelgaragen, in den beiden darüberliegenden Stockwerken wird es jeweils drei Wohnungen geben. Im Dachgeschoss ist eine kleinere 50 Quadratmeter-Wohnung geplant sowie zwei Maisonette-Wohnungen, die sich über zwei Stockwerke erstrecken.
„Auch in den vergangenen Monaten haben wir mit dem Planungsteam immer wieder Details geklärt, um das Gebäude optimal in die Umgebungsbebauung einzufügen“, berichtete Pehl. „Das neue Gebäude ist wertbeständig, massiv gebaut und zeichnet sich durch beste Werte im Schall- und Brandschutz aus“, fügte er hinzu.
Bürgermeisterin Alexandra Hepp freute sich „über den wichtigen Schritt für die Entwicklung der Gemeinde.“ Das neue Haus trage zur Verbesserung der Wohnsituation bei und biete barrierefreien Wohnraum. „Ihr Engagement und ihre Professionalität sind die Grundlage für die Errichtung des Bauvorhabens“, dankte sie Planern und den ausführenden Handwerkern.
Für diese übernahm Ingo Hamberger, der Inhaber und Chef von Holzbau Hamberger, den Richtspruch. „Und stolz und froh ist jeder heute, der tüchtig mit am Werk gebaut, es waren wack’re Handwerksleute, die fest auf ihre Kunst vertraut“, sagte er, wünschte dem neuen Hause „mit stolz emporgehobnem Blick, allzeit recht viel Glück“ und zerschmetterte zum Schluss sein Weinglas zur Bekräftigung.
Durch die gekonnte Umsetzung erfolgt mit dem Neubau eine Aufwertung des Ortskerns und aufgrund der besonderen Lage des Gebäudes bieten die Ostwohnungen einen unvergleichbaren Blick auf das Münster. Das Gebäude wird in Massivbauweise als Effizienzhaus 55 mit einem entsprechend geringen Energieverbrauch realisiert. Die Wohnungen verfügen über eine Fußbodenheizung, eine Luft-Wasser-Wärmepumpe und Loggien mit elektrischen Jalousien. Die Eigentümer – eine Wohnung steht noch zum Verkauf – können über die Ausstattung individuell entscheiden. Ralf Ott