Am Samstag, 11. Oktober, von 11 bis 22 Uhr und am Sonntag, 12. Oktober, von 10 bis 17 Uhr lebt im Römischen Freilichtmuseum Hechingen-Stein die Zeit der Römer, Alamannen und Kelten wieder auf. Eigens aus der Schweiz werden die Gladiatoren der Gruppe Devis Militiae Jurae anreisen und ihr Können an beiden Tagen zeigen. Mit ihrer aufgrund von archäologischen Funden nachgebauten Ausrüstung treten sie regelmäßig zu Wettkämpfen an. Im April gewannen sie beim Turnier in Rom anlässlich der Veranstaltung „Natale“ den 2. Platz und sorgten mit ihrem Auftritt für eine wahre Sensation. Sie werden im Museum mit Spannung erwartet.


Für Kinder und Junggebliebene gibt es spannende Aktivitäten wie Bogenschießen, und einen waschechten Münzfälscher, bei dem man nach Herzenslust mitfälschen kann. Wie es in einer römischen Schule zuging, vermittelt die Gruppe Schola Romana. Auch Erwachsene sind herzlich eingeladen, einmal mit römischen Zahlen zu rechnen und auf Lateinisch zu schreiben. Kinder im Alter bis zu 12 Jahren können als „Mini Milites“ bei der Legio II Augusta aus Straßburg erkunden, wie ein römischer Legionär den Tag verbracht und gekämpft hat. Harto, der Erzähler, wird Groß und Klein mit Sagen und Legenden der Alamannen in seinen Bann ziehen, und im Orientalischen Teezelt verzaubern Märchen alle Generationen. Neu auf dem Gelände gibt es eine Kugelbahn, auf der man sogar Wettrennen veranstalten kann.
Am Samstag, nach Einbruch der Dunkelheit, wird ein Fackelumzug der historischen Gruppen für Gänsehaut mit rund 170 Darstellern aus Deutschland, der Schweiz, Österreich, Frankreich und Italien sorgen. Bei der nächtlichen Schlacht der Römer gegen Alamannen und Kelten wird der Scorpio der Gruppe Secunda Raetorum, ein rekonstruiertes römisches Pfeilgeschütz, Brandpfeile abfeuern. Der Verein hat eigens Kulissen aus Holz und Stroh aufgebaut, auf die geschossen wird. Es darf mit Spannung erwartet werden, ob es gelingt, die Ziele in lodernden Flammen aufgehen zu lassen. Den feurigen Abschluss bildet die Feuershow der Schwabenritter.
Beim militärischen Kräftemessen am Sonntagnachmittag kommen nach antiken Vorbildern gefertigte Waffen zum Einsatz – in einer freien Schlacht, für die keine vorherigen Absprachen getroffen werden. Besucher werden spannende Kämpfe erleben und feststellen, wessen Taktik an diesem Nachmittag die erfolgreichere war: die der Römer, der Kelten oder der Alamannen. Gezeigt wird auch die Testudo, die „Schildkröte“, ein Schutzwall aus Schilden, die die römischen Soldaten bildeten, um sich gegen Pfeilbeschuss zu schützen. Handwerker vermitteln am Wochenende kurzweilig ihr Können, unter anderem Schmieden, Kammweben, Bronzegießen und anders, teils längst in Vergessenheit geratenes Handwerk. Bei der römischen Modenschau, Tanzdarbietungen, Musikdarbietungen und Exerzierübungen lässt es sich ins Leben zur Römerzeit eintauchen und den Alltag vergessen.
Auf dem historischen Markt werden Schmuck und Repliken, fein gewebte Borten, Kleider und Stoffe feilgeboten, kunstvoll geknüpfte Haarnetze, Töpferwaren und vieles mehr. Düfte, Edelsteine, Olivenöl und Spielzeug für die Kleinen lassen so manches Herz höherschlagen. Vortreffliches zum Schlemmen findet man dort auch, ob frische Metzgerwürste und Steaks oder Kartoffelpeitschen, Käsekrustis und Crêpes. Mit Burgern und anderen Leckereien verzaubert der „Herr der Zwiebelringe“, und was ist eigentlich Fannys schon legendär gewordener „Geiler Scheiß mit Soße“? Es ist sicher für jeden Gaumen etwas dabei.
Der Eintritt kostet für Erwachsene 12,50 Euro. Die ermäßigte Karte für Studenten, Personen mit Handicap und historisch Gewandete kostet 10,50 Euro. Die Familienkarte gibt es für 30,50 Euro.