Die Visitenkarte des Zuhauses
Sonderveröffentlichung

Sanieren & Modernisieren Die Visitenkarte des Zuhauses

Immobilien Bei der Renovierung eines Gebäudes sollte man auch an die Fassade denken: Putz bietet hier zahlreiche Möglichkeiten. Eine weitere Variante sind Profile.

Unten Putz, oben eine Alternative: Wer nur einen Teil der Fassade mit Profilen verkleidet, erzielt interessante Effekte.  Foto: djd/NATURINFORM/Tobias Vollmer

02.04.2023

Das Interesse am Modernisieren und Renovieren ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Angesichts hoher Immobilienpreise ist das nicht verwunderlich - die Sanierung eines Bestandgebäudes ist im Gegensatz zu einem Neubau oft noch erschwinglich.

Bei einer Sanierung geht es nicht nur darum, die Qualität der Bausubstanz im Inneren zu erhöhen und die Immobilie den Bedürfnissen und Anforderungen der heutigen Zeit anzupassen. Oftmals gilt es auch, das Gebäude energetisch auf den neuesten Stand zu bringen, um Heizkosten zu sparen. Dacherneuerung, Heizungstausch, Austausch der Fenster und Türen und letztlich auch eine Erneuerung der Hausfassade sind die häufigsten Maßnahmen.

Für den ersten Eindruck gibt es bekanntlich keine zweite Chance. Das gilt auch für die Optik des Eigenheims. Die Fassade gilt als Visitenkarte des Zuhauses und verleiht dem Haus einen individuellen Look. Fast noch wichtiger ist die Schutzfunktion, welche die Gebäudehülle für die darunter liegende Bausubstanz zu übernehmen hat. Nicht nur ästhetisch, sondern auch robust, langlebig und pflegeleicht soll die Fassadengestaltung sein.

Das dürfte der Grund dafür sein, warum sich viele Hauseigentümer bei einer Modernisierung bewusst für Putz entscheiden. Das Material ist mit den zahlreich verfügbaren Farben, Mustern und Strukturen sowie Verarbeitungstechniken sehr vielseitig und weist gleichzeitig das gewünschte Maß an Widerstandsfähigkeit auf.

Große Variantenvielfalt

Putze gehören aus gutem Grund zu den Klassikern bei der Fassadengestaltung: Sie werden seit Jahrhunderten genutzt. Dabei steht nicht zu befürchten, dass das Eigenheim einen Einheitslook erhält. ,,Putze bieten eine große Variantenvielfalt, die viele überrascht. Auf diese Weise erhält das Zuhause einen unverwechselbaren Charakter", unterstreicht Antje Hannig vom Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM).

Besonders reizvoll ist die dreidimensionale Wirkung einer Putzfassade, die im Spiel von Licht und Schatten zur Geltung kommt. "Insbesondere traditionelle Muster und Verfahren werden heute wiederentdeckt und gezielt zur Verschönerung genutzt", erklärt Hannig weiter.

Ob feine Linien oder eine eher raue Struktur, ein dünn aufgetragener Reibeputz oder ein dickschichtiger Edelkratzputz - das Material bietet viele Möglichkeiten. Beim klassischen Besenputz erhält die Fassade einen lebendigen Charakter. Der Kammzugputz gefällt mit horizontalen Linien, während sich Filzputz durch eine feine Strukturkörnung auszeichnet.

Bei der Putzfassade zählen heute mineralische Edelputze oder pastöse Putze, beispielsweise auf der Basis von Dispersionen, Siliconharz oder Silikatbindemitteln, zu den gängigen Materialien. Mit Farbmustern können Hauseigentümer vorab verschiedene Farbtöne prüfen.

Fachhandwerker vor Ort

Erste Ansprechpartner für die individuelle Planung sind Fachhandwerker vor Ort. Sie können kreative Lösungen entwickeln und die Gestaltung professionell ausführen. Zudem setzen Putzprofis heute häufig Softwareprogramme ein, um den gewünschten Fassadenlook auf ein Foto des Gebäudes zu übertragen. So lassen sich vorab verschiedene Farbtöne und Strukturen miteinander vergleichen.

Heute gibt es noch weitere Möglichkeiten der Fassadengestaltung. Mit neuen Elementen erhält das Haus entweder einen komplett anderen Charakter oder man setzt einzelne Akzente, die die vorhandene Optik auffrischen. Bei der Auswahl der Materialien sollte man unter anderem auf starke Witterungsbeständigkeit, einen geringen Wartungsaufwand und eine hohe Langlebigkeit achten.

Eine Alternative zu Holz, Klinker und Putz sind Profile aus Holzverbundwerkstoffen, die als vorgehängte hinterlüftete Fassade verwendet werden. Solche Leisten werden anhand einer Nut- und Spundverbindung formschlüssig und mithilfe von Montageklammern auf einer Holzunterkonstruktion verlegt. Dadurch entsteht eine plane Oberfläche.

Praktisch ist es, wenn die neuen Fassadenelemente einen rhombischen Querschnitt haben. Das heißt, dass die Oberseiten und die Unterseiten so geneigt sind, dass Regenwasser schnell ablaufen kann. Das reduziert die Schimmelbildungsgefahr.

Mit Holzverbundwerkstoffen ist man längst nicht nur auf die reine Holzoptik reduziert. Auf dem Markt finden sich etwa auch Profile mit geprägten Linienstruktur. Sie sind in verschiedenen Breiten erhältlich und können sowohl waagrecht als auch senkrecht sowie in Kombination verlegt werden.
djd