Wer erneuert, kann Steuern sparen
Sonderveröffentlichung

Sanieren & Modernisieren Wer erneuert, kann Steuern sparen

Förderung: Energieeffizient bauen und sanieren. Der Staat gibt erhebliche finanzielle Hilfen.

Energieberater und Baufachleute kennen die Förderrichtlinien und wissen, was beim Bau oder bei der Modernisierung sinnvoll ist und sich auszahlt. Foto: dpa

03.08.2021

Nach dem Beschluss der Bundesregierung soll der Gebäudebestand in Deutschland in etwa 30 Jahren klimaneutral sein. In der Bilanz dürfen Gebäude dann nicht mehr CO₂ ausstoßen, als sie selbst kompensieren – etwa durch die Produktion von Strom aus erneuerbare Energien.

Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, hatte die Bundesregierung fürs vergangene Jahr ein milliardenschweres Marktanreizprogramm aufgelegt. Die Förderungen wurden durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und das Bundesamt für Ausfuhrkontrolle (Bafa) vergeben.

Nach einem Jahr ist klar zu erkennen, dass die Angebote Wirkung zeigen: „Die Investitionen haben allein im ersten Halbjahr 2020 CO₂-Emissionsminderungen um mehr als 400.000 Tonnen bewirkt“, berichtet Christian Stolte, Bereichsleiter Energieeffiziente Gebäude bei der Deutschen Energie-Agentur (dena). Vor allem die Programme für energieeffiziente Neubauten und die energetische Sanierung von Bestandsgebäuden waren im Vergleich zu 2019 um rund 40 Prozent stärker nachgefragt. Insgesamt wurden bereits im ersten Halbjahr 2020 rund 14,5 Milliarden Euro bewilligt. Davon profitierten private Bauherren ebenso wie Kommunen und Gewerbebetriebe.

Besonders gut lief auch das Programm „Heizen mit Erneuerbaren Energien“, schreibt das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi). Im Vergleich zu 2019 verdoppelten sich die Antragszahlen. Zuschüsse wurden vom Bafa vor allem für den Austausch von Ölheizungen bewilligt.

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Einbau von Flachkollektoren zur Heizungsunterstützung.

„Die Nachfrage boomt regelrecht, trotz Corona“, sagt Alia Begisheva, Sprecherin der KfW. Corinna Merzyn, Hauptgeschäftsführerin des Verbandes Privater Bauherren (VPB) erklärt die hohe Investitionsbereitschaft damit, dass während der Pandemie der „emotionale Wert von Wohneigentum gestiegen“ sei. Außerdem hatten Eigentümer Zeit, sich um ihre Gebäude zu kümmern, und steckten Geld, das nicht für Reisen oder Freizeitgestaltung ausgegeben wurde, ins eigene Haus.

Trotz oder gerade weil die Nachfrage so hoch war, sind für dieses und die folgenden beiden Jahre Änderungen bei den Förderungen vorgesehen: „Die Bundesregierung hat beginnend mit 2021 ihre energetische Gebäudeförderung neu aufgesetzt. Das neue Programm heißt Bundesförderung für effiziente Gebäude, kurz BEG“, erklärt Begisheva.

Aber ganz gleich, ob energieeffizient neu gebaut oder saniert werden soll: Es empfiehlt sich immer, vorab einen Energieberater hinzuziehen, der das gesamte Gebäude im Blick hat – auch, um die optimale Förderung zu erhalten.

Wer sein Haus energieeffizienter macht, der kann außerdem Steuern sparen. Das gilt etwa für den Austausch der alten Heizung, für den Einbau neuer Fenster oder die Dämmung der Fassade.