Sanierte Grundschule in Heroldstatt: Wohlfühlort und Begegnungsstätte
Sonderveröffentlichung

Sanierung der Grundschule Sanierte Grundschule in Heroldstatt: Wohlfühlort und Begegnungsstätte

Heroldstatt: Die Grundschule wurde für 2,2 Millionen Euro erneuert. Für dieses Geld wurde das Gebäude unter anderem energetisch saniert, neue Fenster wurden eingebaut und die Außenwände sowie der Dachboden an vielen Stellen gedämmt.

In der neuen Catering-Küche entstehen leckere Gerichte. Diese können im ansprechend gestalteten Speisesaal gemeinsam eingenommen werden. Foto: Joachim Lenk

24.09.2022

Wir sind jetzt nicht mehr in der Kreidezeit“, sagt Heroldstatts Bürgermeister Michael Weber. Damit gemeint ist die umfassende Sanierung an der Grundschule, bei der Schreibtafel, Kreide und Schwamm aus dem Gebäude verbannt worden sind. In allen Klassenzimmern wird seit diesem Schuljahr an sogenannten Smartboards, digitalen Tafeln, unterrichtet. Aber das ist noch lange nicht alles, was in den vergangenen 15 Monaten dort erneuert, saniert beziehungsweise angebaut wurde. Das knapp 60 Jahre alte Gebäude ist an vielen Ecken und Enden nicht mehr wiederzuerkennen

Weber spricht von einem „Meilenstein in unserer Gemeinde“, den sich die Verwaltung 2,2 Millionen Euro hat kosten lassen. 816 000 Euro, das entspricht 37 Prozent, gab es an Zuschüssen vom Land. Für dieses Geld wurde das Schulhaus unter anderem von oben bis unten energetisch saniert, neue Fenster wurden eingebaut und die Außenwände sowie der Dachboden an vielen Stellen gedämmt. Die Toiletten, die bis vor Kurzem noch über den Schulhof erreichbar waren, sind nun bequem über den neuen Verbindungsgang erreichbar.

Im Kostenrahmen geblieben

Architekt Matthias Ott lobt die „gute Zusammenarbeit“ der 20 verschiedenen Baufirmen und Fachingenieure. Man sei im Kostenrahmen geblieben und habe fast keine Probleme bei den Materiallieferungen gehabt. Planmäßig sein man, bis auf einige Restarbeiten, vor dem neuen Schuljahr fertig geworden.

Alle Räume sind jetzt mit WLAN beziehungsweise LAN-Anschlüssen ausgerüstet. Es gibt eine neue Fußbodenheizung und Sonnenschutz an den Fenstern und zwei außenliegende Nottreppen, die aus dem ersten Stock führen. Die Wände innen und außen bekamen einen frischen Anstrich.

Aus dem ehemaligen Musikraum wurde ein lichtdurchfluteter Mehrzweckraum, den die Jungs und Mädchen des sogenannten „Verlässlichen Betreuungsangebots“ nutzen können. Dabei handelt es sich um die Betreuung der Kinder außerhalb der Unterrichtszeiten, die in Heroldstatt in vorbildlicher Weise bereits seit Anfang der 2000er-Jahre angeboten wird. Früher wurden die Schüler noch im angrenzenden ehemaligen Lehrerwohnhaus beaufsichtigt. Da dieses Gebäude schon lange nicht mehr den Standards entspricht und die Nachfrage nach der Ganztagsbetreuung stieg, zu Spitzenzeiten waren es knapp 50 Kinder, musste die Gemeinde handeln, sagt Weber.

Deshalb wurden eine Catering-Küche und ein großer Speisesaal im Schulgebäude eingebaut. Gleich nebenan ist der neue Aufenthaltsraum.

Wer lieber seine Ruhe haben möchte, kann sich in die sogenannte Chill-Lounge zurückziehen. „Der Verwaltung und dem Gemeinderat war es wichtig, dass die Betreuungsräume im Gebäude integriert und nicht separiert werden, wie in einer der ersten Planung angedacht worden war“, informiert Weber. Er spricht von Synergieeffekten, jetzt profitierten Betreuung und Schule beidseitig.

Das verlässliche Betreuungsangebot an der Grundschule in Heroldstatt können alle Schüler der Klassen 1 bis 4 in Anspruch nehmen. Die Öffnungszeiten richten sich nach dem Stundenplan der Kinder, dem Busfahrplan und den individuellen Bedürfnissen der Eltern nach Betreuung ihrer Sprösslinge, fügt die pädagogische Assistentin Jutta Wagner hinzu, der vier Kolleginnen zur Seite stehen. Es gibt insgesamt vier Modelle der Betreuung zwischen 7 Uhr und 16.30 Uhr.

Damals und heute

An der Schule in Ennabeuren wird seit 1966 unterrichtet, damals noch Grund- und Hauptschüler. 30 Jahre später folgte der Erweiterungsbau mit dem sogenannten Drachenplatz im Außenbereich. Von 2010 bis 2017 war dort eine Werkrealschule integriert, die in Westerheim und Berghülen Außenstellen hatte. Seit dem Schuljahr 2017/2018 existiert im Gebäude nur noch die Grundschule. Aktuell werden dort 110 Kinder in den Klassen 1 und 2 sowie in den Klassen 3 und 4, die es jeweils zweimal gibt, von acht Lehrerinnen und einem Pfarrer unterrichtet. Rektorin ist Daniela Weigel-Manz.  Joachim Lenk