Münsterschule Zwiefalten: Gute Lernsicht
Sonderveröffentlichung

Sanierung der Münsterschule Münsterschule Zwiefalten: Gute Lernsicht

Kernsanierung, es gibt neue Fenster, Böden, Wandelemente und Decken.

Mit einem Kostenaufwand von 1,59 Millonen Euro wurde das Obergeschoss der Münsterschule komplett mit schadstofffreien Materialien für Decken, Wände und Böden saniert. Fotos: ⒸBüro Hartmaier + Partner/Ralf Straub

19.12.2023
Die bestehenden Räume wurden komplett entkernt.
Die bestehenden Räume wurden komplett entkernt.

Rund 50 Jahre nach dem Bau der Münsterschule Zwiefalten konnten unlängst die Sanierungsmaßnahmen im zweiten Obergeschoss fertiggestellt werden. Böden, die Raumdecken und Wandelemente wurden komplett herausgerissen. Auch die Fenster aus den 70er Jahren wurden ausgebaut, sodass letztlich das Obergeschoss in den Rohbauzustand zurückversetzt wurde. Neben dem Alter spielte auch der „erhebliche Gehalt an Schadstoffen“ bei verschiedenen Materialien in der Decke, dem Boden und den Innenwänden eine Rolle. "Das war auch der Grund für die Komplettsanierung in einem Bauabschnitt“, erläuterte Architekt Ralf Straub vom Münsinger Büro Hartmaier + Partner.

Fensterelemente geöffnet

Während es an der Innenaufteilung der Klassenräume keine Veränderungen gab, wurden verschiedene, bis dato geschlossene, Fensterelemente geöffnet. So gibt es jetzt in den Eckräumen - den sogenannten Panoramaklassenzimmern - einen freien Blick in alle Richtungen durch die dreifach verglasten Aluminiumfenster. Der Sonnenschutz befindet sich in außenliegenden Jalousienkästen, die, nach einer energetischen Sanierung der Außenwände in der Fassade verschwinden und damit unsichtbar werden. „Das ist eine Zwischenlösung“, so Straub, „da am Gebäude außen noch nichts gemacht wurde.“ Ganz wichtig war daher die Dämmung der Fensterbrüstung an der Innenseite. „Früher ist ein Großteil der Heizwärme direkt durch die Fenster ins Freie entwichen.“ Jetzt sorgen die neu installierten Heizkörper für eine angenehme Raumtemperatur an kühlen Wintertagen.

Auf dem bestehenden Estrich wurden schadhafte Stellen begradigt und dann ein Teppichboden neu verlegt. Die Trennwände zwischen den sieben Klassenzimmern erfüllen jetzt hohe Anforderungen an den Schallschutz. Das gilt ebenso für die mit zementgebundenen Holzfaserplatten abgehängte Decke. Diese wirkt ideal in Verbindung mit dem Teppichboden und führt zu einem deutlich reduzierten Geräuschpegel - bei rund 200 Schülern, die in dem oberen Stock unterrichtet werden, ein wichtiger Faktor. Auch sämtliche Elektroleitungen wurde neu verlegt, die Beleuchtung erfolgt jetzt mit LED-Deckenlampen.

Bereits vorinstalliert wurde in diesem Zusammenhang die Verkabelung für eine Alarmierungsanlage, mit der Lehrer im Notfall per Tablet mit der Schulleitung kommunizieren können und die Räume verschlossen werden. Ebenfalls komplett neu eingerichtet mit Toiletten und Waschbecken wurden die Sanitärräume.

„Die einzelnen Gewerke bei der Sanierung wurden von regionalen Firmen ausgeführt“, betonte Straub. Die planerischen Grundlagen für den Schallschutz lieferte ein bauphysikalisches Gutachten des Büros Rath + Fritz aus Metzingen. Als weitere Planer wurden das Büro Puscher aus Schelklingen und Christoph Müller aus Anhausen hinzugezogen. Bislang wurden 1,59 Millionen Euro für die ersten beiden Bauabschnitte (Fenster und weitere Sanierung) gezahlt. Derzeit sind noch Mittel in Höhe von 750 000 Euro vorhanden, die ursprünglich - bevor die Gesamtsanierung beschlossen wurde - für Teilmaßnahmen im ersten Zuschussantrag bewilligt worden waren. Insgesamt beträgt der Kostenrahmen also 2,34 Millionen Euro. Zu den Zuschüssen des Landes kamen noch einmal 460 000 Euro aus dem Ausgleichsstock hinzu. Damit liegt der Eigenanteil der Gemeinde bei 489 000 Euro.

Vorgesehen ist, auch den ersten Stock zu sanieren. Der Aufwand ist dabei größer, denn dieser umfasst etwa eine eineinhalbmal so große Fläche und es gibt zudem verschiedene Fachräume, die einbezogen werden müssen. Ralf Ott