Schon von weitem strahlt einen die Duẞlinger Peterskirche an, wenn man den Flecken an der Steinlach besucht. Mittlerweile umso mehr, als man im Verlauf der vergangenen etwa eineinhalb Jahre den Turm und das Dach ertüchtigt hat.
Und es gibt außerdem einen neuen Anbau. Das war auch dringend nötig geworden, nachdem die Gemeindemitglieder nach einem WC fragten. Und so baute man an der Stelle, an der es bereits früher einen Schuppen gab, den Anbau mit WC und einem Lagerraum. „Das passte perfekt“, sagten Pfarrer Jochen Wolber und der Architekt Albert Hörz.
Viel Arbeit wurde im Lauf der Jahre in das Gotteshaus investiert. So sanierten sie 2015 die Heizung und im Jahr 2020 gab es eine Notsanierung des Dachs: Wasser drang herein. Und so begann man im Mai 2023 mit den umfangreichen Sanierungsmaßnahmen.
Der Gerüstaufbau für den Chorbereich erfolgte im Mai 2023. Nach Abschluss der Arbeiten dort gibt es nun eine Schutzverglasung über den historischen Bleiglasfenstern. Im Gewölbe wurden die Rippen stabilisiert. Dann wurden weitere Mängel entdeckt: Die Holzkonstruktion des Daches war teilweise so kaputt und statisch nicht mehr tragfähig, „dass bei einem größeren Erdbeben oder Tornado Teile der Dächer eingebrochen wären“, sagte Timo Linhart von Holzbau Linhart. Sparren, die fast nicht mehr vorhanden waren, wurden erneuert. Das waren schwierige Arbeiten für einen Restaurator. Ein Steinmetz verfugte die Sandstein-Fassade neu, das Dach wurde teilweise mit neuen Biberschwänzen, also neuen Dachplatten, gedeckt. Nicht zu vergessen: Auch an die Taubenabwehr hat man gedacht.
Werner Wandel von Elektro Falk baute eine völlig neue LED-Beleuchtung ein. Die gab es auch über dem Torbogen und außerdem hat die Peterskirche jetzt eine neue digitale Glockensteuerung. Im Zuge der Sanierung und Restaurierung der Kirche gibt es endlich über den neu gestalteten Seiteneingang genügend Platz, um bei Trauergottesdiensten mit dem Sargwagen in die Kirche zu gelangen. Es gibt einen stufenlosen Zugang mit neu angelegtem Weg.
Im Westeingang wurden ebenfalls innen drei Stufen weggenommen und die Eingangstüre tiefer gelegt. „Wir haben das alles barrierefrei gestaltet“, sagte Jochen Wolber, und man sieht ihm Stolz und Erleichterung an. Durch die vielen unerwarteten Überraschungen beim Bauen, wurden in den etwa 18 Monaten ungefähr 1,47 Millionen Euro verbaut. Deutlich mehr als geplant. Dankbar zeigt sich Wolber über Spendeneingänge von 215.000 Euro, zugesagte Zuschüsse der Württembergischen Landeskirche, des Evangelischen Kirchenbezirks, sowie des Landesdenkmalamtes. Auf Basis eines Vertrages, der sogenannten Ausscheidungsurkunde, beteiligt, sich die bürgerliche Gemeinde an 50 Prozent der Kosten am Turm, der Uhr- und Läuteanlage.
Dennoch wäre der Pfarrer um jede weitere zusätzliche Spende froh, denn „wir haben die Endabrechnung noch nicht, können aber jetzt schon abschätzen, dass die vorhandenen Mittel der Kirchengemeinde zur Kostendeckung nicht ausreichen“
Trotzdem kann man mit Stolz auf dieses strahlende Kirchengebäude blicken: „Unsere Kirche bildet zusammen mit der Kirche in Nehren das Tor zum Steinlachtal“, sagt Jochen Wolber lachend.
Von Werner Bauknecht