Volle Auftragsbücher bei den Mitgliedern und genug zu tun. Eigentlich hätte das Obermeisterteam jüngst bei der Innungsversammlung der SHK-Innung Göppingen allen Grund gehabt, mit seinen Kollegen anzustoßen. Grundsätzlich seien die Perspektiven gut - und dennoch drückt Rainer Häfele, Volker Breusch und Walter Wallitschek mit ihren Vorstandskollegen an der einen oder anderen Stelle der Schuh. Da wäre zum einen die insgesamt unsichere Weltwirtschaft mit problematischen Lieferketten - aus welchen Gründen auch immer. Und es ist der Fachkräftemangel, der die Mitglieder der SHK-Innung umtreibt. Damit sind sie freilich nicht alleine - auch in anderen Branchen und Gewerken fehlt der Nachwuchs. „Wir wollen dem aber mit Engagement gegensteuern", erklärt Volker Breusch.
In einer Klausurtagung des Vorstands vor einiger Zeit habe man die Herausforderungen der Innung analysiert und zusammengetragen, was getan werden muss. „Wir wollen die bisherigen Aktivitäten beibehalten, diese aber gezielt ergänzen", fasst es Rainer Häfele zusammen. Ein bedeutender Schwerpunkt soll die Nachwuchswerbung sein. So soll für die Mitglieder ein Infokoffer zusammengestellt werden, in dem Materialien für Schulbesuche bereitliegen. Auch sollen verstärkt Ausbildungsbotschafter gesucht werden, die in Schulen für die Berufe des SHK-Handwerks werben sollen. Ein Beispiel: Bei einem Informationstag mit mehreren Schulen beim SHK-Großhändler Herrlinger KG in Eislingen bekommen die Schülerinnen und Schüler in Kooperation mit den Innungsbetrieben einen Einblick in die Welt der SHK-Betriebe. Die Obermeister dankten in diesem Zusammenhang Michael Herrlinger für die vielfältige Unterstützung der SHK-Innung -unter anderem auch im Bereich der Öffentlichkeitarbeit und Nachwuchsgewinnung. Viele junge Leute haben durchaus erkannt, welche Perspektiven sie im Handwerk haben und haben eine Ausbildung begonnen. Aber es könnten noch mehr sein. Es müsse im Interesse aller Unternehmen sein, sich um Azubis zu bemühen.
Zusammenarbeit mit Berufsschule ist sehr gut
Volker Breusch wirft noch einen anderen Aspekt ein: ,,Ziel muss auch sein, die Berufsschulklasse in der Gewerblichen Schule in Geislingen zu halten." Die Schule liege im Landkreis und sei sehr engagiert - da wäre es keinesfalls gut, wenn die Azubis in eine weiter entfernte Berufsschule gehen müssten, zu der man als Betrieb auch kaum einen persönlichen Bezug aufbauen kann. Anders in Geislingen - die Zusammenarbeit ist gut, der Draht kurz. Akut gebe es zwar auch keine Diskussion um den Standort. Aber langfristig müsse man einen Blick auf die Zahlen haben.
Die neue Heizung kommt nicht nächste Woche
Dennoch macht das Obermeister-Trio den Kollegen Mut: Das SHK-Handwerk sei im Moment noch gefragter als schon in den vergangenen Jahren. Denn: ,,Wir setzen den Energiewandel aktiv um", sind sich die Obermeister einig. Gerade mit Blick auf den Energie- und Gasmarkt steige die Nachfrage nach modernen Anlagen. Die SHK-Betriebe hoffen auf Verständnis bei Kunden, dass überhastete Sanierungsmaßnahmen aktuell keinen Sinn machen und auch die Betriebe Vorlaufbräuchten. Auch die Lieferzeiten der Anlagen werden nicht kürzer - im Gegenteil. Gerade hier seien die SHK-Innungsbetriebe gefragt, die den Kunden ausführlich beraten und eine passende Anlage wählen, die zum jeweiligen Gebäude passt. Und sie seien auch gefragt, die Situation in der Branche zu erklären - weil eine neue Heizungsanlage eben nicht in den nächsten zwei Wochen mal eben eingebaut ist, nur weil die Gaspreise steigen. Constantin Fetzer